Der FSV Hollenbach bleibt in der Oberliga in der Erfolgsspur: Beim Aufsteiger SV Fellbach gewann die Mannschaft von Trainer Reinhard Schenker mit 2:1. Matchwinner war Marco Specht mit einem Doppelpack. Die Gäste dominierten weite Strecken des Spiels und belohnten sich in der Nachspielzeit mit dem Siegtreffer.
Spielkontrolle von Beginn an
Der FSV Hollenbach reiste mit Selbstvertrauen zum Aufsteiger SV Fellbach, und auf dem Rasen wurde schnell deutlich, warum: Die Gäste übernahmen von Beginn an die Kontrolle, erspielten sich früh klare Chancen und hätten nach Einschätzung ihres Trainers Reinhard Schenker bereits in der Anfangsphase deutlich führen können: „In den ersten zehn Minuten müssen wir eigentlich 2:0 führen, haben drei Riesenchancen, nutzen die aber nicht.“
Trotz der Überlegenheit fiel das erste Tor auf der anderen Seite. Nach einem individuellen Fehler in der Hollenbacher Hintermannschaft ging der SV Fellbach in der 39. Minute durch Patrick Fossi mit 1:0 in Führung. Schenker analysierte das Gegentor kritisch: „Ein riesen individueller Fehler, den wir selbst eingeleitet bzw. begünstigt haben.“ Dennoch blieb seine Mannschaft stabil und zeigte eine klare Linie im Spiel.
Dominanz auch nach der Pause
Nach dem Seitenwechsel ließ sich Hollenbach nicht beirren. Die Gäste knüpften nahtlos an ihre Leistung aus der ersten Hälfte an. Der Ausgleich fiel in der 55. Minute durch Marco Specht, der damit seine starke Leistung an diesem Tag unterstrich. Schenker lobte das Auftreten seiner Elf: „Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft, haben insgesamt zwei, zweieinhalb Schüsse auf unser Tor zugelassen.“
Der SV Fellbach tat sich schwer, überhaupt ins Spiel zu finden. Ein Grund dafür war die taktische Disziplin des FSV Hollenbach. „Wir hatten einen klaren Plan, wussten genau, wie der SV Fellbach versucht, Fußball zu spielen“, erklärte Schenker. Besonders im Fokus: der zentrale Sechser der Hausherren, der laut Schenker konsequent aus dem Spiel genommen wurde. „Wir haben ihren Aufbauspieler eigentlich immer gedeckt beziehungsweise die Passwege zu ihm abgeschnitten, sodass sie überhaupt nicht in ihr Spiel gekommen sind.“
Klarer Matchplan führt zum Erfolg
Der SV Fellbach versuchte, mit Ballbesitz das Tempo aus dem Spiel zu nehmen – ein Plan, der nicht aufging. „Sie haben versucht, das Tempo extrem zu verschleppen, haben phasenweise überhaupt nicht versucht, nach vorne zu spielen“, schilderte Schenker. Hollenbach hingegen agierte variabel und kontrolliert, ließ Ball und Gegner laufen und zeigte immer wieder gute Ansätze im letzten Drittel, auch wenn nicht alle Chancen zu Ende gespielt wurden.
In der Schlussphase erhöhte der FSV noch einmal die Schlagzahl, während Fellbach kaum noch Entlastung schaffte. „In der zweiten Halbzeit hatten sie keinen Torschuss mehr“, so Schenker. Seine Mannschaft hingegen blieb geduldig und wartete auf ihre Gelegenheit. Die kam in der 90. Minute – erneut war es Marco Specht, der eiskalt zuschlug und den Auswärtssieg perfekt machte.
Ein verdienter Sieg trotz spätem Zeitpunkt
Auch wenn das Siegtor spät fiel, war es aus Sicht des Hollenbacher Trainers keineswegs glücklich. „Das 2:1, auch wenn es spät fiel und vom Zeitpunkt her vielleicht glücklich war, war trotzdem völlig verdient“, betonte Schenker. „Vielleicht war es sogar ein Tor zu niedrig. Wir hätten viel früher das Spiel auf unsere Seite ziehen können.“
Schenker hob besonders die Mentalität seiner Mannschaft hervor: „Die Mannschaft hat momentan eine wahnsinnig gute Mentalität, ein tolles Selbstvertrauen.“ Die letzten Wochen seien intensiv gewesen, mit einer hohen Belastung – umso wichtiger sei es gewesen, mit einem Sieg in die Osterpause zu gehen. „Jetzt können wir ein bisschen durchschnaufen, die Osterfeiertage genießen und nach der Druckphase auch mal ein paar Tage zur Ruhe kommen.“
Dritter Sieg in Folge bringt Luft in der Tabelle
Durch den dritten Sieg in Serie verbessert sich der FSV Hollenbach in der Tabelle der Oberliga Baden-Württemberg auf Rang zehn. Mit 37 Punkten aus 28 Spielen hat man sich ein kleines Polster auf die Abstiegsränge erarbeitet und kann die nächsten Aufgaben mit etwas mehr Ruhe angehen.
Nächster Gegner: VfR Aalen
Am Samstag, den 26. April, wartet mit dem VfR Aalen ein deutlich schwererer Brocken auf die Hollenbacher. Das Heimspiel gegen den Tabellenvierten beginnt um 15:30 Uhr. Für Trainer Reinhard Schenker und seine Mannschaft dürfte es ein echter Gradmesser werden – doch mit dem neu gewonnenen Selbstvertrauen ist auch gegen einen Topgegner etwas möglich.