Torhungrig zeigte sich der SVW in dieser ersten Vorbereitung unter Neu-Coach Fabo Gessler. Nach ordentlichen Spielen, bei denen man nur im Schussenpokal-Viertelfinale und in der zweiten Bezirkspokal-Runde gegen Mochenwangen und Baienfurt verloren hatte, stand mit dem Gastspiel in Riedhausen das erste Spiel um Punkte an.
Nach über zwei Jahren Abstinenz durften die Zuschauer dabei Thomas Stocker zurück in der Startelf des SVW I begrüßen. Und wie bei seinem letzten Auftritt mit Startmandat zeigte er sich abschlussstark: Keine zehn Minuten waren gespielt, als er einen Querpass von Litz im Tor unterbrachte. Dieser wiederum erhöhte wenig später auf 0:2. Wie an diesen frühen Toren abzulesen ist, startete der SVW hochkonzentriert in die Partie und überrumpelte WRZ regelrecht. Doch man verpasste es, schnell weitere Treffer nachzulegen und büßte bis zur Halbzeit etwas an Dominanz ein, ohne dass die Gastgeber wirklich gefährlich wurden.
Nach dem Seitenwechsel agierte WRZ dann mit höherem Pressing, was den SVW erstmal aus der Bahn warf, als wären man ein Kontrolleur und ein Schwarzfahrer. Doch erst nach einer Stunde erzielte WRZ nach einem ruhenden Ball den Anschlusstreffer. In Folge fing sich der SVW wieder und ließ keine großen Offensivaktionen der Gastgeber zu. Dafür trat eine neue Hauptfigur der Geschichte auf die Bühne: der Schiedsrichter. Zuerst wollte er Stocker ohne vorherige Verwarnung die Ampelkarte zeigen, was der SVW nur durch lange Proteste abwenden konnte (statt Stocker hatte die Nummer 8 der Heimmannschaft gelb gesehen), dann sorgte er für entsetzte Gesichter der Gäste, als er plötzlich indirekten Freistoß pfiff, da Wursthorn angeblich zu lange den Ball gehalten hatte. Diese Entscheidung revidierte er hingegen nicht und WRZ erzielte aus dem resultierenden Freistoß den Ausgleich.
Damit war 10 Minuten vor Schluss eine emotionale, total offene Schlussphase garantiert. Frischer Wind durch Hümmecke brachte dessen Lattentreffer, doch schon tief in der Nachspielzeit gab es einen weiteren ruhenden Ball für WRZ. Gefühlt sekundenlang segelte der Ball in den Strafraum, wo Wenger mit dem Kopf an den Ball kam und ihn ins Tor ablenkte. Dieser Schlusspunkt der Partie hinterließ bedröppelte Gesichter beim SVW, dessen gute Leistung Punkte verdient gehabt hätte.
Nächsten Sonntag steht für den SVW das erste Heimspiel der Saison an, der Aufsteiger TSV Bodnegg gastiert erstmals seit der Aufstiegssaison des SVW an der Ziegelhütte. Beide Mannschaften wollen dabei ihre ersten 3 Punkte einfahren.