Das International Football Association Board (IFAB) verantwortet die regeltechnische Weiterentwicklung des Fußballs. Zur neuen Saison 2023/24 wird nicht nur die Regel für das Verhalten der Torhüter beim Elfmeter angepasst, die Torjubel werden ab sofort auch als einflussreiches Ereignis für die Dauer des Spiels aufgeführt.
Es muss nicht immer ganz so ausgefallen wie bei Bruno Guimaraes sein. Der brasilianische Mittelfeldspieler von Newcastle United feierte seinen Treffer zum 4:1-Endstand gegen Brighton & Hove Albion auf neun verschiedene Arten, wie die Premier League eindrucksvoll herausgestellt hat. Doch nicht nur im Profibereich gehört das exzessive Feiern zur Tagesordnung, denn auf den Plätzen zwischen der Kreis- und Oberliga eifern die Hobbykicker ihren Idolen nach.
Doch ob es mancherorts "SUUUUI"t oder mit der gesamten Mannschaft gefeiert wird, Jubelarien kosten de facto Zeit. Bislang wurden Torjubel unter Regel 7 "Dauer des Spiels" unter "Sonstiges" aufgeführt, doch das ändert sich nach Beschluss des IFAB. Parallel zu Auswechslungen, Verletzungspausen, Zeitschinden, Disziplinarmaßnahmen, Trink- oder Kühlpausen sowie Videoüberprüfungen durch den VAR (gibt es im Amateurfußball natürlich nicht) werden jetzt auch Unterbrechungen durch Torjubel aufgeführt. Somit werden Schiedsrichter dazu angehalten, das exzessive Feiern von Spielern beziehungsweise Mannschaften genauestens zu beobachten, um eine mögliche Nachspielzeit im Anschluss entsprechend anzupassen.
Now available for download: list of changes and clarifications to the Laws of the Game 2023/24, effective as from 1 July
— The IFAB (@TheIFAB) March 23, 2023
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Die Auswirkungen von Torjubeln auf die Dauer des Spiels hochzustufen, scheint ein sinnvoller Schritt in die richtige Richtung zu sein. Wer sich besonders viel Zeit nimmt, um einen Treffer gebührend zu zelebrieren, muss sich im Umkehrschluss auch nicht beschweren, wenn ein Unparteiische nicht pünktlich abpfeift. Außerdem hilft diese die Anpassung dabei, die viel diskutierte Nettospielzeit mit Hilfe der Nachspielzeit zu erhöhen. Denn wir alle wissen: Ein Spiel dauert zwar im besten Fall 90 Minuten, aber es werden nicht effektiv anderthalb Stunden Fußball gespielt.
Schon gewusst? Torhüter müssen wegen einer Regeländerung beim Elfmeter mehr denn je aufpassen, denn Psycho-Spielchen sind fortan untersagt.