Sie haben es gewagt – und das ist auch gut so. Die Entscheidung der SG Kirchardt den Aufstieg in die Landesliga Rhein-Neckar anzunehmen war ein wichtiges Zeichen an den Sinsheimer Fußballkreis und darüber hinaus. Der amtierende Kreisligameister ist im August mit dem klaren Ziel gestartet, sich in der neuen Liga zu halten und ist, im Vergleich zu dem ein oder anderen Sinsheimer Vorgänger aus den vergangenen Jahren, ohne Frage konkurrenzfähig. Zur Winterpause werfen wir einen Blick auf das bisher Erreichte
"Wir waren in einigen Spielen besser, konnten aber nicht gewinnen", diese Aussage des Sportlichen Leiters Thomas Hafner zum Ende der Vorrunde deckt sich mit denen des Trainers Denis Schwager und den Eindrücken, die die Kirchardter auf den Natur- und Kunstrasen der Landesliga gleich reihenweise hinterlassen haben.
Allen voran gegen die bisherigen Ausnahmeteams an der Tabellenspitze, die DJK/FC Ziegelhausen/Peterstal (0:2) und den FV Brühl (1:2), gab es bittere Niederlagen, da die SGK in beiden Begegnungen ganz nahe an einem dreifachen Punktgewinn dran gewesen ist. Letztlich verliefen die Spiele so, wie es häufig gegen Spitzenteams ist. Der, der oben steht, hat das nötige Quäntchen Glück auf seiner Seite, um sich durchzusetzen.
Mehr Punkte hätte es darüber hinaus beim VfB Gartenstadt (2:2), bei der SG Horrenberg (2:2) oder gegen den TSV Amicitia Viernheim (1:1) geben können, wenn nicht sogar müssen.
Die Menge an Fehlern muss verringert werden. "Wir haben auch Lehrgeld bezahlt, schließlich haben wir eine junge, recht unerfahrene Truppe, in der lediglich eine knappe Handvoll Jungs schon einmal Landesliga gespielt hat", erläutert Schwager. Der Spielertrainer ist selbst ein Teil davon und hat sich trotz kleinerer Verletzungen immer wieder selbst für das Team geopfert.
Weiter stellt er fest: "Vorne lassen wir zu viel liegen, darunter auch mal einen Elfmeter und letztlich sind das Fehler, die in der Liga brutal bestraft werden." Der 35-Jährige weiß aber: "Das ist alles ein Lernprozess."
Deshalb ist er optimistisch, was die am 9. März beginnende Restrückrunde mit dem Gastspiel bei der SpVgg 06 Ketsch betrifft. Er sagt: "Die Vorrunde schmeißt uns nicht zurück, wir werden uns weiterentwickeln."
Zum Jahresabschluss hat die Mannschaft um Kapitän Dimitrios Babanatsas einen großen Schritt in diese Richtung gemacht. Der 3:1-Sieg gegen die SG Horrenberg war ein immens wichtiger Erfolg, da die Kirchardter dem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf somit bis auf einen Zähler auf die Pelle gerückt sind und gleichzeitig einen Drei-Punkte-Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, den Viernheim belegt, aufweist. Ganz hinten rangiert der VfL Neckarau mit null Punkten und scheint bereits jetzt als erster Absteiger 2024/25 festzustehen.
Der Jahresauftakt 2025 in Ketsch scheint ebenso machbar zu sein wie darauffolgenden fünf Partien gegen Schwetzingen, in Neckarau, gegen Nußloch, in Lobbach und gegen Gartenstadt. In eben jenen Wochen fleißig Punkte zu sammeln wird obendrein überlebensnotwendig sein, da danach die vier Spiele gegen die Top Vier der Tabelle in Serie folgen. Wenn das Aufstiegsjahr mit dem Klassenerhalt gekrönt werden soll, ist es unabdingbar vom ersten Spiel des Jahres an voll da zu sein und reichlich Zähler mitzunehmen.