Mit viel Euphorie startet der TuS Geretsried in die neue Landesligasaison. Und die verspricht, ebenso spannend zu werden wie die vergangene Spielzeit, als die Mannschaft von Daniel Dittmann trotz einer grandiosen Rückrunde erst mit dem 4:3-Sieg in Bruckmühl am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt sichern konnte.
Hochinteressant wird die Runde nicht nur wegen des attraktiven 18er-Tableaus, das TuS-Coach Dittmann als „mindestens so ausgeglichen wie in der Vorsaison, wenn nicht stärker“ einschätzt. Spannend zu erleben ist es auch zu sehen, wie sich das personell vor allem um zahlreiche Talente aus der eigenen U 19 aufgestockte Team im Laufe der Saison entwickelt. Die Jungen dauerhaft gut zu integrieren sei ein wesentliches Ziel in den kommenden Monaten. „Wir wollen ihnen das bieten, was sie verdient haben. Natürlich geht’s dann primär um Leistung, aber wir wollen ihnen solche Rahmenbedingungen bieten, dass sie sich entwickeln können“, erläutert Dittmann. „Das ist die Zukunft, das sind die Spieler, die den Verein über Jahre tragen.“
Zu den passenden Rahmenbedingungen gehöre beispielsweise, „dass wir nicht jeden Spieltag Angst haben müssen vor Niederlagen, vor dem erneuten Abstiegskampf“, meint der Geretsrieder Übungsleiter. „Das ist das A und O, dass wir da schnell rauskommen.“ Oder am besten gar nicht erst hinten reinrutschen.
Ein üppig gewachsener Kader soll dafür sorgen, dass das punktemäßige Sommerloch der vergangenen Jahre der Vergangenheit angehört, sprich die Urlaubszeit heuer erfolgreich überbrückt werden kann. Dabei ist Dittmann wichtig festzustellen, dass der Kader nicht nur in der Breite, sondern vor allem in der Tiefe gewachsen sei. „Wir haben 23 Feldspieler im Kader. Aber von denen ist jeder in der Lage, Landesliga zu spielen. Definitiv“, betont Dittmann.
Für den jungen Trainer selbst ist es die erste komplette Saison. Voriges Jahr wurde er nach dem Rücktritt von Martin Grelics, der inzwischen als sportlicher Leiter beim TuS im Hintergrund die Fäden zieht, ins kalte Wasser geworfen – und musste sich bei seiner ersten Trainerstation im Herren-Fußball erst einmal freischwimmen. „Rückblickend bin ich dankbar für die Zeit im vergangenen September, dass ich trotzdem das Vertrauen bekommen habe“, sagt der 23-Jährige, der einräumt, „die Situation gewissermaßen etwas unterschätzt“ zu haben, zu sehr darauf bedacht gewesen zu sein, seine Ideen einzubringen, aber „keinen Zeitplan eingeschaltet“ zu haben. „Das haben wir im Winter angepasst und jetzt in der Sommervorbereitung weitergeführt“, erklärt Dittmann und fügt vergnügt lächelnd hinzu: „Es wird nie fertig sein, dass ist das Schöne.“
Was die Entwicklung der Mannschaft und die Zielsetzung für die neue Saison betrifft, gehe es nicht darum, da weiterzumachen, wo man vorige Saison aufgehört habe. „Wir fangen neu an. Es sind jetzt komplett andere Rahmenbedingungen. In der Rückrunde war eine Platzierung vorgegeben, die Situation war klar definiert: dass wir gegen den Abstieg spielen. Jetzt hat jede Mannschaft null Spiele, null Punkte, null Tore“, sagt der Geretsrieder Coach. „Im Moment ist es ein Herantasten an die neue Saison.“
Und für die habe er kein tabellarisches Ziel vor Augen. „Natürlich will man sich gegenüber der vorigen Saison verbessern. Wir wollen erst mal den Abstieg so schnell wie möglich ad acta legen und dann schauen, wohin es führt“, soweit legt Dittmann sich fest. „Aber ich bin ganz weit weg davon, irgendeine Platzierung zu nennen.“