Die Halle war fest in Attachinger Hand: Die Bezirksliga-Fußballer des BCA haben das FT-Hallenmasters gewonnen – dank eines 4:3-Finalsiegs gegen den SE Freising.
Freising – „Klingelingeling – Attaching“. Diesen Spruch kennt im Fußball-Landkreis wohl jeder – und der ertönte am Samstagabend nicht nur einmal in der mit knapp 350 Zuschauern voll besetzten Sporthalle der Luitpoldanlage: Die Kicker des BC Attaching setzten sich beim Freisinger Budenzauber verdientermaßen die Krone auf, nachdem sie sich in das Turnier reingefuchst und die entscheidenden Partien mit unbändigem Engagement und einer Riesen-Willensleistung für sich entschieden hatten.
Unerschrocken und mit vollem Einsatz gingen die Attachinger ins Endspiel gegen den Landesligisten und Stadtrivalen SE Freising – und das zahlte sich aus: Schon nach nicht einmal einer Minute lag der Bezirksligist durch einen Treffer von Franz Gamperl mit 1:0 vorne. Doch der SEF schlug zurück, Staas Mitko egalisierte fast postwendend nach einem feinen Pass von Felix Fischer. Im Anschluss ließen es die Lerchenfelder aber wohl zu locker angehen: Erst traf Muhamed Hajric zur erneuten BCA-Führung, ehe Lukas Hübner und Didier Nguelefack nach Freisinger Fehlern mit einem Doppelschlag in der elften Minute für die vermeintliche Vorentscheidung sorgten. Doch der SEF gab nicht auf und hätte die Partie beinahe noch gedreht: Staas Mitko verkürzte im Nachsetzen auf 2:4 (13.), bevor Luka Brudtloff noch das 3:4 gelang (14.). Allein, die Zeit reichte nicht mehr für den Ausgleich – und so hieß der Hallenmasters-Sieger BC Attaching. Das Bezirksliga-Team hatte dem Landesligisten ein Schnippchen geschlagen.
Grund zur Freude hatte hinterher vor allem BCA-Coach Stephan Fürst: Der hatte das Turnier vor einigen Jahren als Spieler gewonnen – und nun als Trainer. „Kämpferisch hat das meine Mannschaft super gemacht, am Ende haben wir wohl verdient gewonnen.“ Wobei es am Anfang gar nicht danach aussah, als würde der BCA überhaupt in die Endrunde des Masters einziehen: Gegen den SEF setzte es im ersten Spiel eine 0:1-Niederlage, erst ein deutliches 4:1 gegen Vötting brachte Attaching dank des gewonnenen direkten Vergleichs Platz zwei in der Vorrunden-Gruppe A. „Zu Beginn habe ich noch gehofft, dass wir ja nicht Letzter werden“, blickte Fürst zurück.
Doch die Attachinger fanden immer besser rein und ließen auch beim 2:0 im Halbfinale gegen Fatih Ingolstadt keine Zweifel aufkommen. Türöffner war auch dort Franz Gamperl mit seinem 1:0, mit dem Schlusspfiff erhöhte schließlich Fareed Tourey. Und die 800 Euro Siegprämie? Die hatten die Attachinger rasch verplant. Die eine Hälfte war für die Siegesfeier im Nachtcafe reserviert – die andere erhält Spieler Nguelefack, der damit in der Heimat in Kamerun einen Brunnen bauen möchte.
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Etwas enttäuscht war dagegen SEF-Coach Florian Bittner. Gerne hätte er den Titel beim Masters, jetzt als Trainer, verteidigt. „Aber Attaching hat seine Chancen eiskalt genutzt und verdient gewonnen.“ Seine junge Truppe kam ebenfalls nicht schadlos durch das Turnier: Nach dem 1:0 zum Auftakt gegen den BCA gab es zunächst ein überraschendes 0:1 gegen Vötting, bevor sich die Gastgeber wieder fingen und mit zwei weiteren Siegen gegen Vatanspor (8:0) und Allershausen (4:1) den Gruppensieg festzurrten.
Im Halbfinale war großes Zittern angesagt: Weil gegen den FC Moosinning in der regulären Spielzeit kein Tor gefallen war, ging es in die Verlängerung, wo dann Staas Mitko nach einem schnell ausgeführten Freistoß und einem Pass von Felix Günzel mit dem Golden Goal für die Entscheidung sorgte. „Das war extrem ärgerlich, weil wir besser waren. Wir sind auch an unserer schlechten Chancenauswertung gescheitert“, sagte FCM-Trainer Christoph Ball nach dem Halbfinal-Aus.
Ebenfalls ärgerlich: Sowohl Fatih Ingolstadt als auch Vatanspor Freising waren zu ihren Platzierungsspielen nicht mehr angetreten und hatten die Halle durch die Hintertür verlassen. Zum besten Torhüter des Turniers wählten die zehn Trainer Attachings Glory Kitoko – und als bester Torschütze wurde Moosinnings Yannick Sassmann (vier Treffer) ausgezeichnet.
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