Der SV Arminia Hannover startete mit einer bitteren 1:2-Niederlage beim TuS Bersenbrück in die neue Oberliga-Saison. Dabei zeigte die Mannschaft von Trainer Henrik Larsen im Osnabrücker Land eine kämpferisch starke Leistung und stellte den Vizemeister der vergangenen Saison lange vor unerwartete Probleme. Doch ein später Freistoßtreffer in der Nachspielzeit raubte den „Blauen“ den verdienten Punkt.
Die Vorzeichen vor dem Spiel waren alles andere als vielversprechend. Nach schwachen Testspielauftritten reiste Arminia mit gedämpften Erwartungen zum TuS Bersenbrück, der sich im Sommer namhaft verstärkt hatte und als einer der Favoriten auf den Titel gilt. Doch von Beginn an zeigte die neu formierte Arminen-Elf, dass sie gewillt war, um jeden Zentimeter zu kämpfen. Mit Xelat Atalan, David Sitzer und Max Kummer in der Startformation trat das Team runderneuert auf, wobei insbesondere der Spanier Luis Prior Bautista als Rechtsverteidiger eine gute Figur machte.
Dennoch begann das Spiel mit einer kalten Dusche für die Gäste. Bereits nach fünf Minuten erzielte Bersenbrück das 1:0 durch einen direkt verwandelten Freistoß, der unhaltbar im langen Eck einschlug. Ein denkbar schlechter Start für Arminia, die danach hauptsächlich mit der Defensive beschäftigt war. Der TuS kontrollierte das Spiel mit viel Ballbesitz, fand aber außer bei Standardsituationen kaum Mittel, um die Hannoveraner ernsthaft in Gefahr zu bringen.
Die größte Chance auf den Ausgleich bot sich Arminia in der ersten Halbzeit, als David Lučić nach einem klaren Foul im Strafraum selbst zum Elfmeter antrat. Doch in seinem 102. Spiel für die „Blauen“ versagten ihm die Nerven, und er scheiterte am Bersenbrücker Torhüter. Trotz dieser Enttäuschung kämpfte sich Arminia zurück ins Spiel und hätte kurz vor der Pause durch Fahad Barakzaie nach einer präzisen Flanke von Pino Ballerstedt den Ausgleich erzielen können, doch der Abschluss verfehlte das Ziel.
Nach dem Seitenwechsel agierte Arminia mutiger und setzte Bersenbrück vermehrt unter Druck. Insbesondere Pino Ballerstedt sorgte immer wieder für Gefahr, doch es dauerte bis zur 80. Minute, ehe der verdiente Ausgleich fiel. Nach einem Abpraller nahm Ballerstedt den Ball auf und schlenzte ihn unnachahmlich ins lange Eck – 1:1, und die mitgereisten Fans hatten Grund zur Hoffnung.
In der Schlussphase verteidigte Arminia leidenschaftlich und hielt die einfallslosen Angriffe der Gastgeber in Schach. Doch in der Nachspielzeit schlug das Schicksal erbarmungslos zu. Ein fragwürdiger Freistoß tief in der Nachspielzeit bescherte Bersenbrück die letzte Chance, und ein eigens für solche Situationen verpflichteter Standardspezialist des TuS ließ sich diese Möglichkeit nicht entgehen. Mit einem perfekt getretenen Freistoß überwand er Dominik Grimpe und sicherte Bersenbrück den glücklichen 2:1-Sieg.
Trotz der Niederlage zeigte sich Trainer Henrik Larsen nach dem Spiel stolz auf seine Mannschaft. „Nach den letzten Spielen hatte wohl kaum jemand erwartet, dass wir dem Vizemeister so einen Kampf liefern würden. Die Jungs haben Herz gezeigt, und darauf können wir aufbauen“, erklärte er auf der Pressekonferenz, die von einer unfreiwilligen Einlage eines Alleinunterhalters kurzzeitig unterbrochen wurde.
Für Arminia Hannover bleibt die Erkenntnis, dass sie gegen eines der besten Teams der Liga mithalten können. Nun gilt es, diese Leistung im kommenden Heimspiel zu bestätigen und die ersten Punkte der Saison einzufahren. Die Fans dürfen jedenfalls gespannt sein, wie das Team auf diese bittere Niederlage reagiert.
TuS Bersenbrück – SV Arminia Hannover 2:1
TuS Bersenbrück: Nils Böhmann, Nicolas Eiter, Leonard Hedemann, Jannis Kirschbaum, Philipp Schmidt, Patrick Siemer (63. Marcos Alvarez), Moritz Waldow (89. Enes Muric), Pascal Schmidt, Markus Lührmann (79. Patrick Greten), Saikouba Manneh - Trainer: Tobias Langemeyer
SV Arminia Hannover: Dominik Grimpe, Yannick Bahls (90. Onur Capin), Marc-Benjamin Klusmann, Niclas Langhans, David Lucic, Luis Prior Bautista, Pino Ballerstedt, Fahad Barakzaie, David Sitzer (69. Kamil Jermakowicz), Max Kummer (88. Gabrijel Granic), Xelat Atalan (69. Chinoso Anoliefotu) - Trainer: Henrik Larsen
Schiedsrichter: Jan Kruse
Tore: 1:0 Philipp Schmidt (6.), 1:1 Pino Ballerstedt (83.), 2:1 Marcos Alvarez (90.+5)