Nach einem schwierigen Auftakt mit vier Niederlagen hat der Blankenburger FV in den vergangenen Wochen in die Saison gefunden. Acht Punkte fuhren die Blütenstädter aus den letzten fünf Partien der Landesliga Nord ein, mussten sich in dieser Zeit nur dem Tabellenführer SSV Havelwinkel Warnau knapp geschlagen geben (0:1). Nun gibt es allerdings große Unruhe beim BFV.
"Wir wurden vom Vorstand informiert, dass ein neuer Trainer installiert wird", erzählt Christoph Pinta, der den Landesligisten nach dem Abschied von André Dzial seit dem Winter gemeinsam mit Ronald Zilske gecoacht hatte. "Das haben wir als starke Degradierung empfunden", ergänzt Pinta. Der 35-Jährige sollte fortan wieder rein als Spieler, Zilske als Co-Trainer der Landesliga-Elf fungieren. Zu den FuPa-Profilen:
Den Vorschlag zu dieser Lösung habe es seitens des Vorstandes bereits vor anderthalb Monaten gegeben. Pinta und Zilske lehnten ab - und die Erfolge der vergangenen Wochen gaben ihnen recht. Während der Pokalpause kam das Thema nun erneut auf den Tisch und das bisherigen Trainerduo wurde, wie Pinta sagt, "vor vollendete Tatsachen" gestellt: Robert Scheppers - zuvor beim VfB Germania Halberstadt und im Nachwuchs des 1. FC Magdeburg tätig - ist neuer Chefcoach des Landesligisten. Zum FuPa-Profil:
Daraufhin erklärten Pinta, seit zwölf Jahren beim BFV, und Zilske, seit 1996 im Verein, ihren sofortigen Rücktritt. "Für uns war das ein immenser Vertrauensbruch", sagt der bisherigen Spielertrainer, der mit einem Tor und sechs Vorlagen auch aktueller Topscorer des Landesligisten ist. Fortan wird Pinta nicht mehr für die Blankenburger auflaufen. "Ich wollte im Sommer aufhören. Nach zehn Jahren als Kapitän hätte ich mir ein anderes Ende gewünscht", sagt der 35-Jährige.
Auch die bisherigen Leistungsträger Philipp Hinze (sofern er zur Verfügung stand) und Maximilian Krumnow sowie Ex-Profi Nils Petersen, der über den engen Draht zu seinem Trauzeugen Pinta überhaupt erst zum BFV gekommen war und einige Mal für diesen gekickt hatte, werden in der Folge des Bebens nicht mehr für die Blütenstädter auflaufen. Zu den FuPa-Profilen:
"Sowohl die Art und Weise als auch der Zeitpunkt haben mich nicht nur verwundert, sondern vor allem schwer enttäuscht. Das hat weder etwas mit Loyalität noch mit Dankbarkeit oder Respekt dem Trainerteam gegenüber zu tun", sagt Hinze und verweist auf die sportliche Stabilisierung und die gute Stimmung unter dem Duo Pinta/Zilske.
"Da sich der Verein ohne jede Not zu diesem Aktionismus hat hinreißen lassen, habe ich für mich entschieden, dass ich nicht weiter beim BFV Fußball spielen möchte. Ich bin seit Kindheitstagen ein Blankenburger Junge und wünsche der Mannschaft selbstredend alles Gute für die restliche Saison", so Hinze.
Auch Maximilian Krumnow war "sehr überrascht" von der Entscheidung des Vereins: "Vor einer Woche wollte ich mit dem BFV noch erfolgreich sein, heute möchte ich nicht mehr für den Verein spielen. Es war eine großartige Zeit in Blankenburg - gemeinsam mit Freunden zu kicken, die ich teilweise seit Schulzeiten kenne", sagt Krumnow.
"Eine Entscheidung von ,oben' zwingt mich jetzt aber, dass ich meinem Verein den Rücken kehren muss. Mit den Werten des Klubs kann ich mich nicht mehr identifizieren. Der BFV hat sich stets als Familie gesehen und dementsprechend wurde das auch so über Jahre gelebt. Diese unnötige und respektlose Trainer-Entscheidung kann ich nicht unterstützen."
Aufopferungsbereitschaft und Engagement seien "mit Füßen getreten" worden kritisiert Krumnow, der seit 2016 zum absoluten Stammpersonal gehörte: "Die Mannschaft hatte hierbei keinerlei Mitspracherecht. Ich bin sehr enttäuscht." Wie Hinze wünsche auch er "den Jungs nur das Beste" und verdeutlicht: "Für die Truppe tut es mir brutal leid."
So ergeht es auch Christoph Pinta. "Ich habe für den BFV in den letzten knapp zwölf Jahren alles investiert, Privatleben und Arbeit immer hinten angestellt. "Blankenburg und die Kabine 9 sind zu meinem Zuhause geworden. Ich liebe die Mannschaft, mir wird es brutal schwer fallen nicht mehr mit den Jungs auf dem Platz zu stehen." Doch: "Am Donnerstag ist in mir was zerbrochen, was nicht zu reparieren ist. Ich wünsche meiner Mannschaft alles Gute."
Welch große Wellen die Trainer-Entscheidung der ersten Mannschaft im gesamten Verein schlägt, zeigt sich auch im Vorstand. So erklärte nach FuPa-Informationen auch BFV-Präsident Holger Löffelmann in dieser Woche seinen Rücktritt. Auf Anfrage von FuPa Sachsen-Anhalt hat der Blankenburger FV noch keine Stellung zu der Thematik bezogen. Man werde sich erst am Donnerstag an die Öffentlichkeit wenden, hieß es aus der sportlichen Führung des Vereins.
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