Beim 2:0 gegen Bad Heilbrunn verletzte sich Raistings Vinzenz Wolf schwer. Er wird Raistings Trainer Johannes Franz einige Monate nicht zur Verfügung stehen.
Nach zwei sieg- und torlosen Begegnungen gelang dem SV Raisting im Heimspiel gegen den SV Bad Heilbrunn ein wichtiger Erfolg, der das Team von Trainer Johannes Franz im Rennen um die Aufstiegsrelegation hält. Überschattet wurde der 2:0 (1:0)-Erfolg durch die schwere Verletzung von Vinzenz Wolf, der viele Monate auszufallen droht.
Wenn eine Trage zum Einsatz kommt und der Sanka gerufen werden muss, dann ist ein Spieler meist schwer verletzt. In dieser Partie hat es Raistings Wolf schwer erwischt, der sich aller Wahrscheinlichkeit nach das Kreuzband gerissen hat. Den Mitspielern war der Schock anzumerken, deren Freude über das Erfolgserlebnis sichtlich getrübt. „Bitterer geht es nicht“, entfuhr es Franz nach kurzer Überlegung. „Weil es einen erwischt, der gerade mal 20 Jahre alt und in der besten Entwicklungsphase ist.“ Damit kennt sich der SVR-Coach selbst bestens aus, er hat bereits zwei Kreuzbandrisse erlitten. Entsprechend ordnete er den Nachmittag ein. „Der Sieg war wichtig, ist aktuell aber schon etwas Nebensache.“
Das war passiert: Raisting hatte wenige Minuten zuvor das entscheidende 2:0 erzielt (73.). Benedikt Stechele reagierte beim Eckball am schnellsten und vollendete erfolgreich. Bei Raistings erstem Gegenzug nach diesem Treffer bediente Wolf den mitgeeilten David Gretschmann, der gegen SV-Keeper Christoph Hüttl einen halben Schritt zu spät kam. Im Hintergrund lag Wolf plötzlich am Boden, stieß Schreie aus, die durch Mark und Bein gingen. Die Diagnose lieferte der Angreifer gleich selbst: Er habe „das Schnalzen“ gehört und gespürt, berichtete Thomas Müller, beim SVR für die Organisation verantwortlich, nach der Erstversorgung. Auch bei Müller war die Begeisterung über den Heimsieg sehr überschaubar. „Langsam gehen uns die Spieler aus.“ Denn auch Sinan Grgic (Syndesmosebandriss) fällt bis Saisonende aus.
So unwichtig der Rest des Spiels durch den bedauerlichen Vorfall war, so schnell ist er erzählt. Raisting ging durch einen Foulelfmeter kurz vor der Pause in Führung. Hüttl hatte Wolf umgeräumt, als der den bei einer Ecke geschlagenen Ball verarbeiten wollte. Benedikt Multerer verwandelte traumwandlerisch sicher zum 1:0 (40.). Der HSV hatte eine Reihe von Standards, doch nur einmal wurde es richtig gefährlich. Die Raistinger schafften es kaum, spielerische Akzente zu setzen, was Franz auf den schlechten Rasen, falsche Entscheidungen oder geringe Risikobereitschaft seiner Mannen zurückführte. „Für Heilbrunn einfach zu verteidigen“, gestand Franz. Dann kam Stechele und machte mit dem 2:0 den Deckel auf eine Partie, die trotz des positiven Ausgangs eher für Verdruss sorgte.