Der SV Arminia Hannover hat auch das Stadtderby gegen Spitzenreiter HSC Hannover verloren – und das auf äußerst bittere Weise. Eine beherzte Leistung vor rund 1200 Zuschauern im Rudolf-Kalweit-Stadion reichte am Ende nicht, um zumindest einen Punkt zu retten. Ein umstrittener Foulelfmeter in der 84. Minute entschied das Spiel zugunsten der Gäste, die damit ihre Tabellenführung festigten. Für Arminia hingegen bleibt der Blick sorgenvoll nach unten gerichtet: Mit 33 Punkten steht der Traditionsklub weiterhin auf dem ersten Abstiegsplatz.
Dabei war der SVA über weite Strecken mindestens ebenbürtig. Schon in der ersten Halbzeit entwickelte sich ein intensives, von taktischer Disziplin geprägtes Spiel mit wenigen klaren Chancen auf beiden Seiten. Die beste Gelegenheit für die Gastgeber hatte Xelat Atalan, der mit einem Heber an HSC-Schlussmann Fielsch scheiterte. Auch Yannick Bahls und Kamil Jermakowicz näherten sich gefährlich dem Tor, ohne jedoch erfolgreich zu sein. Der HSC, der spielerisch blass blieb, agierte auffällig passiv – und kam mit dem bestens präparierten Geläuf in Bischofshol sichtlich schlechter zurecht als der Gastgeber.
Nach dem Seitenwechsel nahm das Spiel an Fahrt auf – und wurde durch mehrere umstrittene Entscheidungen des Schiedsrichters Fynn Osseforth beeinflusst. Zunächst wurde ein vielversprechender Konter von Atalan wegen eines fragwürdigen Offensivfouls zurückgepfiffen. Kurz darauf wurde ein möglicher Regelverstoß des HSC-Torhüters bei einer Rückgabe nicht geahndet. Es folgten weitere strittige Szenen, ehe schließlich eine harmlose Aktion von Marc-Benjamin Klusmann als Foul gewertet wurde – der Elfmeterpfiff in der 84. Minute sorgte für ungläubiges Kopfschütteln bei den Gastgebern.
Dass Marcel Langer den fälligen Strafstoß verwandelte, besiegelte die siebte Niederlage in Serie für Arminia. Dabei hatte die Mannschaft von Henrik Larsen erneut aufopferungsvoll gekämpft, sich mehrere gute Gelegenheiten erspielt und phasenweise den Tabellenführer klar dominiert. Auch taktisch war der Auftritt stimmig: Mit hoher Laufbereitschaft, konsequentem Pressing und einer kompakten Defensive zeigte der SVA über weite Strecken, was im Abstiegskampf gefordert ist.
Doch am Ende steht erneut kein Ertrag. Die Mannschaft zahlt in ihrer derzeitigen Situation einen hohen Preis für jeden individuellen Fehler – und leidet zugleich unter mangelndem Spielglück und externen Faktoren. Dass sich trotz dieser Serie keine Resignation auf dem Platz breitmacht, spricht für den Charakter des Teams. Doch die Tabelle kennt keine Gnade: Mit fünf verbleibenden Spielen steht Arminia weiter unter Zugzwang.
Am kommenden Sonntag wartet das nächste Schlüsselspiel – auswärts beim SSV Vorsfelde, einem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Dort zählt einzig ein Sieg, um im Rennen um den Klassenerhalt nicht weiter Boden zu verlieren. Trotz des emotionalen Nackenschlags im Derby bleibt die Erkenntnis: Die Mannschaft lebt – doch sie braucht endlich ein Erfolgserlebnis.
SV Arminia Hannover – HSC Hannover 0:1
SV Arminia Hannover: Dominik Grimpe (57. Pascal Geerts), Yannick Bahls, Marc-Benjamin Klusmann (85. Onur Capin), Yannick Kranz, Daniel Egbudzhuo, Dylan Kuete Nsidjine (75. Hwitae Kim), David Lucic (67. Simon Toprakli), Luis Prior Bautista, Max Kummer, Xelat Atalan, Kamil Jermakowicz (61. Gabrijel Granic) - Trainer: Henrik Larsen
HSC Hannover: Bastian Fielsch, Fabian Weigel, Jonas Röhrbein (61. Luc-Elias Fender), Paul Wegner, Leander Baar, Marcel Langer, Tom Hausmann (85. Colin Owusu Etse), Moritz Riegel (61. Evren Serbes), Tayar Tasdelen, Mehmet Özün (75. Naveen Ragu), Mico Noel Schmidt - Trainer: Vural Tasdelen
Schiedsrichter: Fynn Osseforth - Zuschauer: 1200
Tore: 0:1 Marcel Langer (84. Foulelfmeter)