Die Holzheimer SG geht mittlerweile in ihr siebtes Jahr in der Landesliga. Dabei musste sich der Verein immer wieder durch Verluste von Leistungsträgern neu erfinden und aufstellen. Mit Beginn der kommenden Saison hat sich die Situation jedoch gedreht: Die HSG hinterließ mit vielen namhaften Neuankömmlingen ihre Spuren auf dem Transfermarkt und peilt damit auch zweifellos den Aufstieg in die Oberliga Niederrhein an.
Der natürliche Fokus auf große Namen mag über die kontinuierliche Arbeit des Vereins hinter den Kulissen hinwegtäuschen. Neben den Verpflichtung von sportlichen Verstärkung in den Kader der ersten Mannschaft ist in den vergangenen Jahren auch viel um die Funktionäre der HSG fortgeschritten. So unterstützt seit kurzem auch Milad Bastanipour das Management des Vereins. Mit dem Führungstandem um Sportdirektor Simon Büttgenbach und Michael Volz soll neben dem Vorantreiben der ersten Mannschaft auch ein großes Augenmerk auf die Entwicklung im Jugendbereich gelegt werden. Generell befindet sich der Verein also in einer komfortablen Grundsituation. Auch das kürzlich verkündete Highlight-Spiel gegen Fortuna Düsseldorf passt zum ganzheitlichen Fortschritt des Vereins.
"Wir haben in den letzten Jahren sehr hart darauf hingearbeitet, dass wir uns in eine bessere Position bringen als zuvor, als wir vermehrt unsere Leistungsträger abgeben mussten. Zu dem Zeitpunkt waren wir in vielen Gebieten nicht konkurrenzfähig: ob es die Struktur ist, ob es das Finanzielle ist. Das haben wir Jahr für Jahr gut entwickeln können und das hat uns endlich in die Position gebracht, dass wir keine Leistungsträger mehr abgeben müssen", sagte HSG-Trainer Hamid Derakhshan gegenüber FuPa Niederrhein.
Dahingehend schreitet nach der abgeschlossenen Kaderplanung die vereinsinterne Zukunftsplanung weiter voran: "Wir haben noch weitere Gespräche mit interessanten Menschen, die gerne an dem Projekt teilnehmen wollen und den Verein weiterbringen wollen. Es gibt jede Menge Dinge, die mich optimistisch, das ist nicht nur auf die Transfers bezogen, aber natürlich verstehe ich, dass gerade für Außenstehende die Transfers von namhaften Spielern im Fokus stehen", schilderte Derakhshan.
Sportlich betrachtet ergibt sich nun für das Trainerteam um Derakhshan die schwierige Aufgabe, aus dem Bestandskader und den vielen Transfers schnellstmöglich eine Spitzenmannschaft zu formen. Mittels Teambuildingmaßnahmen auf und neben dem Platz soll dies bewerkstelligt werden. Auch ein Trainingslager in Hennef soll die Charaktere der Mannschaft einander näher bringen.
"Wir hatten die letzten Jahre immer eine hohe Fluktuation von Spielern. Nur diesmal ist es so, dass wir diese Fluktuation selber hergeleitet haben und dementsprechend wissen wir, wie wir die Integration von vielen neuen Spielern angehen können und werde da nochmal eine Stufe draufsetzen, um insgesamt ein tolles Teamgefüge kreieren zu können", erklärte Derakhshan.
Dahingehend sollen die neuen Akteure besonders über eine menschliche und emotionale Komponente an die Mannschaft herangeführt werden. Besonders fruchten könnte dies bei Oguz Ayan, der für seine Verhältnisse in der vergangenen Saison beim TSV Meerbusch mit sieben Treffer etwas eingebremst wurde. In der Saison zuvor glänzte er noch mit 30 Treffern und 13 Vorlagen in der Oberliga: "Ich glaube, dass für Oguz in erster Linie sehr wichtig ist, dass er sich wohlfühlt und eine intakte Mannschaft um sich hat, wo er sein Können einbringen kann und das Vertrauen des Trainerstabs genießt. Für uns ist eine absolute Bereicherung und Ehre Oguz im HSG-Trikot zu sehen", äußerte sich Derakhshan zur Herangehensweise mit dem hochtalentierten Stürmer. "Oguz wird weder sein Können noch seinen Torriecher verloren haben, es gibt andere Gründe warum er vielleicht eine durchwachsene Saison durchlebt hatte."
Nicht nur auf Ayans spielerische Qualität wird die HSG vertrauen, um das erklärte Saisonziel des Aufstiegs zu realisieren. Einen wesentlichen Blick auf die Konkurrenz will Derakhshan dabei nicht werfen: "Wir versuchen uns ehrlich gesagt nicht zu sehr auf andere zu fokussieren. Wir haben selber genügend Aufgaben, die wir lösen müssen und sind bestens beraten, dass wir uns auf uns und unsere Etappenziele konzentrieren. Ansonsten droht die Gefahr, falls wir zu viel nach links und rechts schauen, dass wir unsere eigenen Ziele aus den Augen verlieren."