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Der 18-jährige Abwehrspieler Marcel Günther des SV Horchheim.
Der 18-jährige Abwehrspieler Marcel Günther des SV Horchheim. – Foto: SV Horchheim

Horchheimer nach Sportunfall zurück

Derby zwischen SVH und Neuhausen weckt Erinnerungen an Marcel Günthers Schienbeinbruch

Worms. In einem sehr guten Bezirksliga-Spiel schlugen TuS Neuhausens Fußballer den SV Horchheim mit 3:1. Unter den vielen Zuschauern war mit Marcel Günther ein interessanter Interviewpartner. Vor einem halben Jahr bewegte sein schwerer Unfall die Community. Der 18 Jahre alte Horchheimer hatte sich im Derby in Neuhausen das Schienbein gebrochen. Wir sprachen mit dem Schüler des Wormser Rudi-Stephan-Gymnasiums.

Dieser Text wird euch kostenlos zur Verfügung gestellt von der Allgemeinen Zeitung und Wormser Zeitung.

Herr Günther, wie geht es Ihnen?

Eigentlich gut. Bedauerlicherweise kann ich heute nicht mitspielen. Wegen einer Bänderverletzung, die ich mir gegen RWO Alzey zugezogen hatte.

Ihre schwere Verletzung liegt gerade mal ein halbes Jahr zurück. Und Sie stehen schon wieder auf dem Feld Ihren Mann?

Ja, ich erholte mich zügig. Es hätte sogar noch schneller gehen können. Ich musste nur ein zweites Mal operiert werden. In der ersten OP war eine der vier Schrauben, die einen Nagel fixieren, zu fest angezogen worden. Das passiert, musste aber korrigiert werden.

Wie haben Sie den Unfall damals in Neuhausen erlebt?

Ich kann mich gar nicht erinnern. Das ging alles sehr schnell. Und dann war ich so mit Schmerzmitteln vollgepumpt, dass ich nicht mehr viel wahrgenommen habe.

Sie müssen sehr starke Schmerzen gehabt haben. Wie waren diese Minuten auf dem Feld für Sie, bis der Rettungswagen eintraf?

Die Schmerzen waren gar nicht so schlimm. Das Adrenalin wirkte lindernd. Im ersten Moment wollte ich ja sogar aufstehen. Dann merkte ich, dass das nicht ging. Also blieb ich liegen und meine Mannschaftsgefährten kümmerten sich unheimlich aufmerksam um mich. So sorgten dafür, dass ich nicht wegtrat.

Es brauchte eine halbe Stunde, bis die medizinische Hilfe eintraf?

Ja, in etwa. Für mich ging das gefühlt alles viel schneller.

Sie stehen wieder auf dem Platz, spielen Fußball. Brauchten Sie psychologische Hilfe, um Ängste vorm Wiederbeginn zu überwinden?

Das werde ich oft gefragt. Aber nein, ich hatte gar keine Probleme. Ich mache mir einfach keinen Kopf drum, was da passierte. Die einzige Unterstützung, für die ich sehr dankbar war, war die des Physiotherapeuten. Er half mir dabei, die Muskulatur aufzubauen. Dafür bin ich sehr dankbar.

Sie stehen nun als Zuschauer am Spielfeldrand …

Ja, leider. Lieber hätte ich gespielt. Obwohl es ein bisschen ein komisches Gefühl gewesen wäre. Genau in dieser Paarung geschah der Unfall. Ein bisschen im Hinterkopf ist das schon. Aber es ändert nichts, dass ich gerne gespielt hätte. Ich hoffe, ab nächster Woche geht es wieder.

Wie bewerten Sie das 1:3 Ihrer Mannschaft heute?

Ich fand, der Sieg von TuS Neuhausen war relativ verdient. Sie haben 120 Prozent gegeben. Blöd, dass ich meiner Mannschaft nicht helfen konnte. Die Niederlage war ein kleiner Rückschlag für uns. Aber ich bin sicher, wir kommen zurück. Gelegenheit dazu ist bereits am Mittwoch.

Das Interview führte Claus Rosenberg.



Aufrufe: 05.11.2024, 15:10 Uhr
Claus RosenbergAutor