2024-12-19T11:15:55.908Z

Interview
Joy Jung
Joy Jung – Foto: paul@lsn.sarl

Joy Jung: „Vetterlein meinte, ich sei eine interessante Torhüterin“

Vor Kurzem haben wir uns mit Joy Jung unterhalten, einer talentierten luxemburgischen Torhüterin, die beim TuS Issel (D) spielt

Einige größere deutsche Vereine zeigten laut ihrem Vater bereits Interesse an der rund 1,80 Meter großen Joy Jung, wie z.B. Leverkusen oder Hoffenheim. Weiterhin spielte sie bereits in Wolfsburg und bei Eintracht Frankfurt vor. Wo der Weg für die 17-jährige Torhüterin hinführen wird uvm. wollten wir von ihr in unserem Interview wissen.

Joy, kannst du uns erklären, wie du zum Fussball gekommen bist? Wie hat einst alles angefangen?

Ich spielte viel Fußball zuhause mit meinem Bruder und habe mir oft Spiele von Harlingen angeschaut. Irgendwann hatte ich einfach große Lust, richtig mit dem Fußballspielen anzufangen und seitdem bin ich dabei.


Wie lange ist das her?

Ich habe im Alter von fünf Jahren in Harlingen bei dem Bambinis angefangen, es sind also rund zwölf Jahre her.

Bei welchen Vereinen warst du aktiv?

Zunächst war ich wie gesagt in Harlingen, dann wechselte ich nach Wiltz, wo ich zusammen mit den Jungs bis zu den „Scolaires“ spielte. Danach spielte ich dort zusammen mit den Frauen wie z.B. Claudine Miller. Um auf ein höheres Niveau zu kommen, zog es mich anschließend zu Racing und von dort dann zu meinem jetzigen Verein Issel.


Was waren für dich die größten Unterschiede zwischen diesen Vereinen? Wo hast du am meisten gelernt, wo hast du dich am wohlsten gefühlt?

Ganz klar in Issel. Das Niveau ist einfach höher, das Tempo ebenso, einfach weil wir mit den B-Juniorinnen (d.Red.: U17) in der Bundesliga spielen. Ich sehe einfach mehr und stärkere Gegnerinnen als in Luxemburg und absolviere mehr Spiele. Dass wir gegen größere Vereine spielen, hilft ebenfalls bei meinem Lernprozess.


Wie oft trainierst du?

Im Verein zweimal in der Woche, hinzukommen dann ein Spiel sowie zwei Trainingseinheiten bei der FLF.


Kannst du die Unterschiede im Training zwischen Issel un der FLF erklären?

Die sind grundverschieden, da wir in Issel kein wirklich spezifisches Torhüterinnentraining bekommen. Bei der FLF mache ich dann mein Torwarttraining. Im Verein trainiere ich dagegen nur mit meiner Konkurrentin und Kollegin um den Platz zwischen den Pfosten.


Was sind deine persönlichen Ziele?

Ich möchte weiterkommen und zwar idealerweise in einem Verein, bei dem ich ein Fußballinternat besuchen kann.


Gibt es nach deinen Probetrainings in Wolfsburg u.a. mit Alisa Vetterlein und bei Eintracht Frankfurt bereits Konkretes für die kommende Saison zu vermelden?

Nein, wenngleich es vom sportlichen Aspekt her geklappt hätte, doch es gab keine freien Plätze in den jeweiligen Internaten. Vetterlein meinte, ich sei eine interessante Torhüterin und sie würde mich sofort nehmen, wenn Plätze frei wären. Ich müsse aber noch viel lernen sagte sie, da das Niveau in Wolfsburg natürlich noch um einiges höher ist als in Issel. Zum jezigen Zeitpunkt (d.Red.: das Interview wurde am 10.Juni geführt) werde ich in Issel bleiben.


Käme eine Rückkehr für dich nach Luxemburg in die erste Liga überhaupt in Frage?

Nein, es hätte keine Priorität, wenn mich ein luxemburgischer Verein kontaktieren würde.


Wieviele Trainingseinheiten hattest du in Wolfsburg absolviert?

Ich war zwei Tage da und hatte zwei Trainings mitgemacht, die jeweils ungefähr zwei oder zweieinhalb Stunden dauerten.

– Foto: paul@lsn.sarl


Kannst du unseren Lesern dein spezifisches Torwarttraining etwas näher erläutern?

Bei der FLF üben wir viel die Ballaufnahme, Bodenübungen und machen auch Sprungtraining, probieren Eins-gegen-eins-Situationen, im Prinzip alles, was man braucht, um im Tor zu bestehen. Bei den Probetrainings bei den erwähnten Vereinen geht es weniger gemächlich zu als hier.


Wie läuft es in der Nationalmannschaft?

Ich bin jetzt im U19-Kader, spielte aber Anfang Juni noch ein letztesmal mit der U17. Und letztes Jahr war ich mit der A-Mannschaft in Lettland, was noch einmal etwas ganz anderes ist, als bei der U17.

Aufrufe: 01.7.2023, 16:00 Uhr
Paul KrierAutor