2024-12-12T09:48:02.892Z

Spielbericht

Knockout in der Nachspielzeit

Ein ähnliches Spiel wie vor zwei Wochen in Grünwettersbach bot sich den Zuschauern bei mildem Novemberwetter auch zuhause im ersten Rückrundenmatch gegen Berghausen. Der TSV machte das Spiel, doch die Gäste gingen kurz vor und nach der Pause mit 0:2 in Führung. Ebenfalls zeigte die Bernecker-Elf eine beeindruckende Aufholjagd und belohnte sich dank Valentin Hausers Doppelpack mit dem Ausgleich, allerdings bekamen die Gäste in der letzten Sekunde der Nachspielzeit einen schmeichelhaften Elfmeter zugesprochen und nahmen alle Punkte mit an die Brunnenstraße. Von vorne: Das TSV-Team begann gut, stand hinten stabil und setzte einige Nadelstiche nach vorne, die mit der Zeit an Quantität und Qualität zunahmen. Zunächst probierte sich Guthmann aus der Distanz (11.), ein Eckball von Balzer flog an Freund und Feind und leider auch am linken Winkel vorbei (18.) und einen perfekt ausgespielten Angriff über den erstmals seit seinem Kreuzbandriss in der Startelf stehenden Denzel und David Guthmann parierte FC-Keeper Muraschow gegen Meier (23.). Die erste Halbchance für Berghausen bot sich nach einem Freistoß von Endres, doch der folgende Kopfball flog links an Baiers Kasten vorbei (27.). Bitter dann die Auswechslung von Denzel in Minute 35, der sich erneut am Knie verletzte und durch Nolte ersetzt wurde. Dieser brachte kurz darauf einen Freistoß von der Mittellinie in die Gefahrenzone, wo Guthmann auf Hauser verlängerte, der knapp am langen Pfosten vorbeizielte. So fiel die schmeichelhafte Pausenführung, die ebenfalls aus einem Freistoß resultierte, auf der anderen Seite. Zwar hatte Balzer mit einem scharf getretenen Standard auf der Gegenseite noch die Möglichkeit zum Ausgleich, doch Muraschow entschärfte die Gefahr (43.).

Augenscheinlich war die Elf um Kapitän Balzer nach dem Wiederanpfiff gedanklich noch nicht wieder auf dem Feld, als Endres das 0:2 besorgte (48.). Wer nun dachte, die Messe sei bereits gelesen, sah sich schnell getäuscht. Nach einem ungestümen Einsteigen gegen Felix Rapp im viktorianischen Sechzehner zeigte der Unparteiische folgerichtig auf den Punkt. Muraschow machte Wildenhayns bisher makellose Bilanz allerdings zunichte und hielt den Elfmeter (53.). Nachdem auf der Gegenseite eine Kopfballgefahr gebannt wurde und das Trainerteam mit Erismann und Marcel Baier zwei frische Kräfte von der Bank brachte, wollte die TSV-Elf mit einer „Jetzt-erst-recht-Mentalität“ die Wende einläuten und das sollte binnen fünf Minuten auch eindrucksvoll gelingen. Hauser staubte nach einem abgefälschten Baier-Schuss zum 1:2 ab (68.) und jagte wenig später einen Freistoß aus halblinker Position direkt zum Ausgleich in die Maschen (73.). Von nun an war das Spiel wieder offen und die Grün-Weißen warfen alles nach vorne, um den Lucky Punch zu erzielen. Doch auch an diesem Tag war der Fußballgott mal wieder kein Auerbacher. Zunächst vergab die Viktoria in der Nachspielzeit eine aussichtsreiche Kontersituation und als die eigentlich veranschlagten drei Minuten on top schon längst abgelaufen waren, bewertete der Schiedsrichter einen Zweikampf im Auerbacher Sechzehner als regelwidrig, obwohl er die Einschätzung teilte, dass unser Verteidiger zuerst den Ball und dann den Gegner traf. Dadurch konnten die Gäste per Elfmeter auf 2:3 stellen und den Sieg klarmachen (96.). Ein maximal bitterer Punktverlust zum Jahresabschluss in buchstäblich letzter Sekunde für den TSV, der wieder mal tolle Moral bewiesen hat, sich davon aber schlussendlich nichts kaufen kann. Nun kommt die Winterpause wohl gerade recht, um die Sieglosserie vergessen zu machen und im März mit neuem Elan wieder angreifen zu können.

Aufrufe: 024.11.2024, 19:12 Uhr
Katharina GuthmannAutor