Wiesbaden. Vier Siege, vier Unentschieden, 22 Niederlagen Gerade einmal 16 Punkte reichten dem SC Klarenthal in der vergangenen Saison zum direkten Klassenerhalt in der Kreisoberliga. Auf solch eine magere Ausbeute sollten sie sich beim SCK nicht nochmal verlassen, sonst droht der Abstieg in die A-Liga. Für die neue Saison baut der Sport-Club seinen Kader fast komplett um.
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Für Trainer Athanasios "Saki" Politis ist es nach seiner Inthronisierung im Dezember die erste Sommervorbereitung in Klarenthal. "Priorität hatte der Nichtabstieg. Wir haben in den Spielen gegen direkte Konkurrenten, in denen wir punkten mussten, gepunktet. Schon im Winter hatte es einige Abgänge gegeben, wir sind dann mit einem Bruchteil dieser Mannschaft in die Rückrunde gegangen. Die Jungs haben alles gegeben, waren immer da. Aber es war auch abzusehen, dass wir auch im Falle des Klassenerhalts in dieser Form nicht in dieser Konstellation weitermachen. Einige Jungs hatten auch die Nase voll, eine Niederlage nach der anderen zu kassieren. Das ist okay, die Spieler haben das alles sauber kommuniziert", umreißt Politis die vergangenen, kräftezehrenden Monate in Klarenthal.
Für Politis und den sportlichen Leiter, Rachid Rahou, begann in der Sommerpause erst so richtig die Arbeit. Erst durch den Sieg gegen Kohlheck am vorletzten Spieltag am 26. Mai war die Klassenzugehörigkeit endgültig sicher. Nicht gerade ideale Voraussetzungen, um Spieler in den "Zwinger" zu lotsen. "Wir haben den ganzen Juni Tag und Nacht zusammengesessen, um eine Vielzahl von Spielern zu finden, die interessiert sind, zu einem Fast-Absteiger zu wechseln. Ohne, dass wir in der Lage wären, Spieler zu kaufen. Das war gefühlt wie ein zweiter Job, wir haben 70, 80 Gespräche geführt", sagt Politis, der in der kommenden Runde von Trainer Emir Dogo unterstützt wird. Letzten Endes haben sich bislang zwölf neue Spieler dem SCK angeschlossen, die ihr hier einsehen könnt. "Es sind ältere und jüngere Spieler mit Potenzial gekommen. Dennoch könnten wir noch auf jeder Position nachrüsten, um uns für die Breite zu verstärken, idealerweise mit erfahrenen Spielern", sagt Politis, der gute Vereinsarbeit, viele Helfer, die Kreisoberliga-Zugehörigkeit und "gute Gemeinschaft" als Argumente ins Spiel brachte, um Spieler zu einem Wechsel nach Klarenthal zu bewegen.
Nur ein Quintett, das bereits im vergangenen Sommer in Klarenthal kickte, ist noch geblieben: Eduard Hert, Konstantinos Missios, Okan und Orkun Aydin sowie Samir Kurtesi haben bereits in der Vorsaison das Trikot der SCK-Ersten getragen. Um sie herum gilt es nun, eine neue Mannschaft zu bauen, die auch eine Einheit wird. "Wir fangen bei Null an und trainieren vier bis fünf Mal die Woche. Je öfter wir die Jungs auf dem Platz haben, desto schneller wachsen sie zusammen. Dazu gilt es, hart zu arbeiten, um die körperlichen Grundlagen für die KOL zu legen. Da hatten wir in der Vorsaison Nachholbedarf."
Angesichts der erneut wohl sehr ausgeglichenen Liga und der neu zusammengestellten Mannschaft bleibt Politis aber weiter realistisch: "Wir bauen keine Luftschlösser. Es geht von Anfang an darum, den Kopf über Wasser zu halten. Hinter den Aufstiegsfavoriten Germania, 23ern und Kastel dürfte sich eine breite Gruppe entwickeln, die sich gegenseitig die Punkte wegnimmt. Da wollen wir im zweiten Tabellendrittel mitschwimmen."