Wiesbaden. Die Kreisoberliga Wiesbaden startet mit einem außergewöhnlichen Spieltag in die restliche Rückrunde. Die ersten sechs Mannschaften der Tabelle treffen am kommenden Wochenende direkt aufeinander und versprechen damit spannende Spiele.
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Spitzenduelle zum Auftakt der Restrückrunde
Während die SKG 23 Wiesbaden mit nur einer Niederlage aus 18 Spielen souverän an der Tabellenspitze thront und mit 13 Punkten Vorsprung scheinbar ungefährdet ist, bleibt der Kampf um Platz zwei umso umkämpfter. Zwischen dem zweitplatzierten 1.FC Naurod und dem sechsten SG Germania Wiesbaden liegen gerade einmal fünf Punkte.
Interessant wird auch das Duell zwischen dem 1.FC Naurod und FV Biebrich II. Die beiden aktuell Zweit- und Drittplatzierten lieferten sich bereits im Hinspiel ein spektakuläres Spiel, den Naurod nach 0:2-Rückstand noch mit 6:4 für sich entscheiden konnte. In der Tabelle trennt die beiden Teams lediglich ein Punkt.
Der 1. FC Naurod startet mit Selbstvertrauen in die Restrückrunde der Kreisoberliga. Das Team von Trainer Manfred Klug blickt auf eine erfolgreiche Hinrunde zurück und überwinterte nach einer beeindruckenden Serie von fünf Siegen in Folge auf dem zweiten Tabellenplatz. Das Team habe die Winterpause optimal genutzt, blickt Klug zurück. Trotz widriger Witterungsbedingungen habe das Team das vollständige Trainingsprogramm ohne Einschränkungen absolvieren können. Insgesamt zeigt sich der Trainer zufrieden mit der Entwicklung seines Teams. Die Mannschaft sei "motiviert, diszipliniert und hat vor allem Freude am Fußball“, sagt Klug, der dennoch den Fokus darauflegt, „als Verein und Team weiter zu wachsen".
Positive Nachrichten gibt es zudem aus dem Kader: Mit Moritz Liebschner und Mustafa Bakir kehren zwei Spieler nach einem Auslandsaufenthalt zurück. Auch die Langzeitverletzten Luis Klaus und Mark Krabler sind wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und könnten am Wochenende zumindest im Kader stehen. Mit der zweiten Besetzung des FV Biebrich erwartet Klug eine „starke Mannschaft mit vielen Talenten“, die sich in der Liga bewiesen habe. Dennoch ist die Zielsetzung für das Heimspiel klar: Naurod will den positiven Trend fortsetzen und mit einem Sieg in die Rückrunde starten.
Zer: Im Vergleich zum Hinspiel sind wir eine andere Mannschaft
Beim kommenden Gegner aus Biebrich firmiert der Unterbau seit dieser Saison als U23, um den traditionell starken Nachwuchs bestmöglich zu fördern. Unter dem Trainerduo Volkan Zer und Ümit Balikci haben die 02er auf dem dritten Platz überwintert. „Überraschend“, findet Zer, der auf „disziplinierte, harte Arbeit, viel Fleiß und Training“ als Ursachen für den Höhenflug seines jungen Teams verweist. Spieler wie Kevin Faro, Malik Deveci, Yassin Khamal oder Marius Pangop haben bereits Einsätze in der Verbandsliga-Mannschaft, die am kommenden Wochenende noch spielfrei ist. Das Auswärtsspiel in Naurod stuft Zer als „schwierig“ ein, das Hinspiel am ersten Spieltag war aufgrund zu vieler individueller Fehler seines Teams mit 4:6 verloren gegangen. Mittlerweile sei sein Team eine „andere Mannschaft“, verweist Zer auf den schnellen Lernprozess seiner jungen Truppe. Der Sieger des Spiels ist neuer Kreisoberliga-Zweiter.
Auch das dritte Topspiel verspricht Spannung: Die Freien Turner und der SV Frauenstein, ebenfalls nur durch einen Punkt getrennt, komplettieren das Trio an Spitzenduellen.
Für den SV Frauenstein beginnt die Rückrunde mit einem echten Härtetest. Seit dem 12. Spieltag kämpft das Team mit Verletzungspech, das vor der Winterpause insbesondere in der Abwehr zu Problemen führte und für einen durchwachsenen Jahresabschluss sorgte. Die Wintervorbereitung verlief aus Sicht von Trainer Michael Klinkhammer ebenfalls nicht optimal. Neben den bereits verletzten Spielern seien laut Klinkhammer krankheitsbedingte Ausfälle hinzugekommen, was die Trainingsgestaltung erschwert habe. Zudem musste Frauenstein zwei Testspiele personalbedingt absagen. Die absolvierten Testspiele gegen die SG Bad Schwalbach/Langenseifen (4:2), SV Hallgarten (3:2), Fiam Italia Mainz (2:3) und den SV Johannisberg (2:4) seien für Klinkhammer jedoch zufriedenstellend gelaufen.
Marius Strangl als zusätzliche Kaderoption?
„Es ist schwer einzuschätzen, wo wir nach der Pause stehen“, sagt Klinkhammer. „Die Verletzungssituation macht eine genaue Prognose noch schwieriger.“ Dennoch sagt er: „Wir haben eine junge, motivierte Mannschaft, die auch in der aktuellen Situation eine schlagfertige Truppe stellen kann.“ Möglicherweise wird das Team durch Routinier Marius Strangl als zusätzliche Option verstärkt. Mit der Freien Turnerschaft erwarte Frauenstein eine "physisch starke Mannschaft", doch Klinkhammer sieht sein Team keineswegs chancenlos. Für die restliche Rückrunde seiner Mannschaft gelte zunächst, den Februar zu überstehen, um dann "mit einem hoffentlich genesenen Kader" in den Saisonendspurt zu gehen.
Freie Turner: Junge Truppe kontinuierlich weiterentwickelt
Die Freie Turnerschaft startet mit einem guten Gefühl aus der Winterpause. Das junge Team konnte bereits in der Hinrunde mit überzeugenden Leistungen auf sich aufmerksam machen. „Wir gehören zu den jüngsten Mannschaften der Liga und haben uns in mehreren Bereichen deutlich weiterentwickelt“, erklärt Trainer Daniel Pollner. Die Wintervorbereitung verlief ordentlich, und die absolvierten Testspiele lieferten zufriedenstellende Erkenntnisse. Mit Abdulmelik Sari, Konstantin Becker und Alexandros Fixis stehen zudem drei neue Spieler für die Rückrunde zur Verfügung.
Pollner erwartet am Wochenende ein "umkämpftes" Duell auf Augenhöhe. Wer wirklich bis Saisonende um die Vizemeisterschaft kämpfen kann, könnte frühestens Ende März feststehen, analysiert Pollner die derzeitige Tabellensituation. Dennoch gehe seine Mannschaft ohne Druck in die restliche Rückrunde.