2025-08-21T14:07:42.707Z 1755816936174

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Die Zukunft des KFC ist weiter offener, als das den Fans lieb ist.
Die Zukunft des KFC ist weiter offener, als das den Fans lieb ist. – Foto: Ralph Görtz

Kommentar: KFC-Vorstand nimmt Super-Gau in Kauf

Mit der Entscheidung, die Mitgliederversammlung zu verhindern und keine neue anzusetzen, haben Thomas Platzer & Co sich endgültig gegen die Basis gestellt. Die Gründe dafür sind ebenso vereinsschädigend wie logisch, schreibt unser Autor.

Die für Montag geplante Mitgliederversammlung des KFC Uerdingen ist geplatzt. Verwaltungs- und Ehrenrat, die dazu eingeladen hatten, wurden vom Landgericht zurückgepfiffen. Dort hatte der amtierende Vorstand per Eilantrag geklagt. Damit werden die Mitglieder weiterhin an ihren Rechten der Mitbestimmung gehindert und der Verein bleibt ein Spielball des Vorstands.

Das Landgericht mag juristische, formale Gründe für seine Entscheidung gehabt haben. Doch in Wahrheit geht es um den Machtkampf zwischen Vorstand und Opposition. Doch was treibt das Vorstands-Trio Thomas Platzer, Christian Ritzenfeld und Dmitry Voronov an? Warum kleben sie derart an ihren Stühlen?

Alter Vorstand gegen die Basis

Mit der Entscheidung, die Versammlung zu verhindern und keine neue anzusetzen, haben Platzer & Co sich endgültig gegen die Basis gestellt, die seit Wochen und Monaten auf eine Versammlung drängt. Das Trio lädt dazu nicht ein – nicht aus Angst vor Gewaltandrohungen, sondern aus Angst, abgewählt und vom Hof gejagt zu werden. Dieses Verhalten ist extrem schädigend angesichts dessen, dass der Verein sich in einem Insolvenzverfahren befindet und in wenigen Wochen in der Oberliga spielen will.

Ein Grund, die Versammlung zu verhindern, könnte ein Spiel auf Zeit sein. Möglicherweise will das Vorstands-Trio die Opposition zermürben – in der Hoffnung, dass Jörg Wieczorek und seine Mitstreiter das Handtuch werfen, ganz nach dem Motto: dem KFC Ist nicht zu helfen. Ob sie damit durchkommen? Und ob der Insolvenzverwalter da mitspielt? Wohl kaum.

Fakt ist, dass der amtierende Vorstand bei der Stadt kein Standing und sich mit vielen überworfen hat, auf die er existenziell angewiesen ist: den SC Krefeld, den Insolvenzverwalter und die Mitglieder. Sollte der Vorstand den Weg nicht endlich frei machen, droht sogar der Super-Gau. Es wäre zu befürchten, dass er sich auch mit den Gläubigern überwirft, es nicht zu einem erfolgreichen Abschluss des Insolvenzverfahrens kommt und der Verein gelöscht wird.

Frage nach der Verantwortung

Das Verhalten des Vorstands ist somit nicht nur verantwortungslos, sondern inzwischen möglicherweise sogar aggressiv gegen den Verein gerichtet. Dass Thomas Platzer als Strohmann und seinem Berater Mehmet Eser das eigene Geld weit mehr am Herzen liegt als der Verein, mag nachvollziehbar sein. Dass Christian Ritzenfeld und Dmitry Voronov das Spiel mitmachen, ist absolut unverständlich. Schuster bleib‘ bei deinen Leisten, möchte man den beiden zurufen, die dies beim Fan-Radio Blau-Rot und der Jugendarbeit verpasst und sich von Platzer/Eser vor den Karren haben spannen lassen. Ihnen wäre zu wünschen, dass sie den Mut und Mumm haben, sich zu emanzipieren. Ob das noch möglich ist, erscheint inzwischen aber fraglich angesichts dessen, dass im Hintergrund ganz andere, äußerst dubiose Strippenzieher am Werk sein sollen. Dann sähe es wirklich nicht gut aus für den KFC.

Aufrufe: 016.6.2025, 10:00 Uhr
Thomas SchulzeAutor