Dass sich Anthony Oscasindas trotz einer Zusage entschieden hat, die Sportfreunde Baumberg Richtung KFC Uerdingen zu verlassen, ist unschön – noch unschöner aber ist die Reaktion des Oberligisten darauf. In den Sozialen Medien macht der Erste Vorsitzende Jürgen Schick seiner Enttäuschung Luft – das ist legitim, doch die Art und Weise ist diskutabel. Gleich dreimal verwendet Schick das Wort „Vertragsbruch“ in dem vergleichsweise kurzen Post, spricht zudem von „scheinheiligen Argumenten von Anthony“ und schließt mit dem Satz: „Wir möchten auch keine Spieler (...) haben, die ihr Wort mündlich oder schriftlich nicht einhalten“.
Vor fast genau einem Jahr hatten sich die SFB noch zu Oscasindas‘ Vertragsverlängerung beglückwünscht und den Weg aus der eigenen Jugend herausgestellt, doch die Freude darüber ist angesichts des Wechsels vergessen. Zweifellos ist der Abgang des Innenverteidigers in dieser Art sehr unschön, aber einen 21-Jährigen danach öffentlich so an den Pranger zu stellen, ist schon harter Tobak.
Ein Verein sollte die Größe haben, trotz aller Enttäuschung über eine nicht gehaltene Zusage ein Statement zu verfassen, in dem man maximal zwischen den Zeilen den Unmut darüber herauslesen kann. Schick und die SFB aber schwingen die ganz große Moral-Keule und erschweren einem jungen Spieler so massiv die Rückkehr nach Baumberg – sei es als wieder eigener Spieler oder als Gegner. Oscasindas wird öffentlich als Verräter gebrandmarkt – das ist unsportlich von den Sportfreunden.