2025-03-13T06:55:50.022Z 1742120826488

Ligavorschau
Zwei Teams, zwei Ausgangslagen: Schlusslicht Schnaittenbach (in Gelb) hat nichts mehr zu verlieren, Schlicht (Grün) mischt ganz vorne mit.
Zwei Teams, zwei Ausgangslagen: Schlusslicht Schnaittenbach (in Gelb) hat nichts mehr zu verlieren, Schlicht (Grün) mischt ganz vorne mit. – Foto: Josef Trummer

Bezirksliga Nord sieht drei Spielabsagen

21. Spieltag: Bei Inter Amberg, in Raindorf und Pfreimd geht nichts +++ Tobias Graßler feiert Trainer-Einstand in Vilseck +++ Vohenstrauß muss bei Weiden II Farbe bekennen +++ Schlicht prallt auf Hahnbach

Mit einer gewaltigen Trainer-Rochade warteten die Vereine der Bezirksliga Nord in diesem Winter auf. Viele Übungsleiter gehen auf Abschiedstournee bei ihrem jetzigen Klub. In Hahnbach und Vilseck haben schon jetzt neue Anweiser das Sagen. Für alle wird es jetzt wieder ernst, denn der 21. Spieltag steht an und läutet das neue Spieljahr ein. Wobei, nicht für alle: Die Sonntagsspiele bei Inter Bergsteig Amberg (gegen Schnaittenbach), Raindorf (gegen Etzenricht) und Pfreimd (gegen Weiden-Ost) fallen den Platzbedingungen zum Opfer und wurden abgesagt.


Hinspiel: 4:4. Im Großen und Ganzen zufrieden blickt Martin Schuster, Trainer der SpVgg Vohenstrauß (9., 25 Punkte) auf die Wintervorbereitung zurück. Es waren zwischenzeitlich immer wieder verletzungs- und krankheitsbedingte Ausfälle zu beklagen, die Formkurve zeigte zuletzt aber nach oben. „Die Jungs sind fit und gut in Schuss“, freut sich Schuster. Zum Auftakt ins neue Fußballjahr wartet allerdings gleich eine enorm schwere Aufgabe. Bei der SpVgg SV Weiden II (2., 37) gab es in den letzten Duellen wenig zu holen und die Gastgeber kamen im Saisonverlauf immer besser in Fahrt. Dennoch rechnet man sich beim Gast durchaus etwas aus. Schuster lobt die Stärken des Gegners, sieht sein Team aber gut gerüstet: „Die Weidner Reserve hat eine große Qualität, aber auch gewisse Schwächen. Diese wollen wir versuchen auszunutzen. Wir haben uns physisch und mental in den letzten Wochen auf diese Partie vorbereitet, deswegen wollen wir natürlich etwas Zählbares aus Weiden mitnehmen und uns gleich ein wenig mehr von den Abstiegsplätzen entfernen.“ Lebhaft dürften sich alle Beteiligten noch an das Hinspiel erinnern, als die Rodler-Crew aus einem 1:4 ein 4:4 machte. (mwr)


Hinspiel: 1:0. „Alles andere als der Abstieg wäre eine Sensation“, hatte Ralph Egeter zuletzt verlauten lassen. Der scheidende Spielertrainer des Tabellen-Nachzüglers TuS Schnaittenbach (16., 7) ist Realist und weiß, dass der direkte Wiederabstieg kaum noch vermeidbar ist. Vor Wochenfrist gab's immerhin ein achtbares 3:3-Remis gegen Schlicht. Begünstigt wurde das Resultat sicherlich durch die katastrophalen Platzverhältnisse. Diesen Samstag muss der TuS zum Mitaufsteiger SV Inter Bergsteig Amberg (10., 25), der im Herbst fleißig punktete und alle Chancen auf den direkten Klassenerhalt hat. Freilich möchte die Ceesay-/Jurek-Truppe das Heimspiel gegen den Letzten unbedingt für sich entscheiden. Und so einen ersten Schritt Richtung Ligaerhalt gehen.


Hinspiel: 3:0. Die erste Auswärtshürde für Spitzenreiter SV Etzenricht (43) könnte kaum höher sein. Es geht zum frechen Aufsteiger und Rangvierten FC Raindorf (35), bei dem Erfolgscoach Stefan Kleber vor einigen Wochen seinen Posten räumte. Für die Wendl-Elf ist es der 21., für Raindorf erst der 19. Saisontermin. Raindorfs aktuell prominentester Angriffsspieler heißt Luca Politanow, kreuzte via Untertraubenbach und Roding zum FCR. Auf die Frage nach einer möglicherweise vorentscheidenden Begegnung antwortet SVE-Spielercoach Andreas Wendl: „Die Karten wieder neu gemischt werden. Natürlich ist es mitentscheidend, wie man aus der Pause kommt und die erste Begegnung macht das Ganze auch nicht uninteressanter. Nichtsdestotrotz sind auch danach noch neun Spiele zu bewältigen, in denen jede Mannschaft die gegnerische besiegen kann. Wenn wir an die Leistung vorm Winter anknüpfen können, spielen wir sicherlich eine Rolle, ansonsten bist du auch schnell wieder weg von oben.“ Gegenüber dem jüngsten Pokalspiel gegen Hahnbach fordert Wendl – trotz 3:0-Sieges – eine Steigerung. Zusätzlicher Anreiz ist die 0:3-Pleite gegen den FC im Sommer. (war)


Hinspiel: 1:1. Im Lager der SpVgg Pfreimd (12., 24) verlief die Vorbereitung suboptimal. „Diese war von viel Fluktuation in der Aufstellung geprägt, weil immer wieder Kranke, Verletzte und Urlauber zu beklagen waren“, berichtet Spielertrainer Bastian Lobinger. Der designierte Übungsleiter des FC Wernberg sah letzte Woche, wie seine Truppe das erste Pflichtspiel im neuen Jahr gewann und ins Pokalfinale einzog. Erster Liga-Gegner ist nun der FC Weiden-Ost (5., 29), der zwar fünf Punkte Vorsprung auf Pfreimd aufweist, aber schon zwei Spielen mehr bestritten hat. „Im Hinspiel gab es ein umkämpftes Unentschieden, daher erwarten wir einen harten Kampf. Wir wollen gut in die Restsaison starten und so schnell wie möglich punkten, sodass wir unsere Tabellensituation verbessern können“, skizziert Lobinger den Plan. Auch bei den Gästen geht der Trainer bekanntlich auf Abschiedstour. Sepp Dütsch wird nach Saisonschluss kürzertreten und beim FC Ost in den Hintergrund treten.


Hinspiel: 1:1. Die Hälfte der Liga rangiert zur Winterpause nur knapp vor der Abstiegszone. Zu diesen Kandidaten gehört auch der SV Hahnbach (8., 27). Und weil der bislang deutlich hinter den Erwartungen zurückhinkt, musste Chefanweiser Ilker Caliskan im Januar seine Sachen packen. Kommissarisch bringen die bisherigen Co-Spielertrainer Franz Geilersdörfer und Fabian Schötz die Saison zu Ende. Ab Sommer übernimmt dem Vernehmen nach ein Bayernliga-Kicker aus der Umgebung die Hahnbacher Mannschaft. Trotz Niederlage zeigte der SVH zuletzt im Pokalmatch gegen Etzenricht einen starken Auftritt. Daran kann er aufbauen, wenn die schwere Auswärtsreise zum Drittplatzierten 1.FC Schlicht (36) ansteht. Das blutjunge Aufgebot von Bastian Ellmaier hat in den vergangenen Monaten eine tolle Entwicklung genommen – geht's im neuen Jahr so weiter? Nach dem Auftakt-3:3 in Schnaittenbach soll nun ein Heimsieg her.


Hinspiel: 2:1. Nach einer relativ positiv verlaufenen Vorbereitung geht es auch für den FC Wernberg (7., 28) endlich wieder um Punkte. Zum ersten Spiel nach der langen Winterpause trifft der heimische FC auf die DJK Arnschwang (11., 25). „Eine Favoritenrolle kann man in dieser Begegnung sicher keinem der beiden Teams zuordnen. Es wird eher ein Spiel auf Augenhöhe werden, an dem das Team mit der besseren Tagesform die Punkte holen wird, erklärt Wernbergs am Saisonende scheidender Trainer Adi Götz, der sich gen Schwarzhofen verabschiedet. Die Arschwanger Mannschaft verfüge über eine hervorragende Offensive, so Götz, der sich um die Schwere der Aufgabe bewusst ist. Trotz allem werde man versuchen, die Kreise von Riedl, Kussinger, Kolbeck und Co. einzuengen und zumindest einen Punkt an der Naab zu behalten. Auch die Gäste aus dem Landkreis Cham hoffen auf wichtige Zähler für den Ligaerhalt.


Hinspiel: 2:5. Die SV Grafenwöhr (14., 21) um Kapitän Fleischmann ist an jedem einzelverbleibenden Spieltag voll gefordert, um den Klassenerhalt zu sichern. Die Vorbereitung verlief auch bei der Sportvereinigung durchwachsen. „Aber auf die Ergebnisse der Vorbereitung gebe ich nicht so viel, da wir oft mit einem veränderten Kader aufliefen“, betont Martin Kratzer, der noch zehn Spiele an der Grafenwöhrer Seitenlinie steht, ehe er zum SV Raigering geht. Der vorzeitige Klassenerhalt hat höchste Priorität. Vor allem muss am Gegentorschnitt gearbeitet werden. Als Erstes kommt der starke Aufsteiger TSV Tännesberg (6., 28) mit seinem Spielertrainer und Ausnahmekönner André Klahn in die Garnisonsstadt. „Es geht nur gemeinsam. Wir müssen die Situation Abstiegskampf endlich ernst nehmen und am Sonntag gegen einen starken Aufsteiger, der sich in der Winterpause namentlich gut verstärkt hat, versuchen zu punkten“, fordert Kratzer und fährt fort: „Für uns zählt Sonntag nur ein Sieg. Da müssen wir auf dem Platz präsent sein und unsere beste Leistung abrufen. Wir müssen jetzt nur auf uns schauen und versuchen Spieltag für Spieltag zu punkten. Die Tabellensituation ist eng. Wenn wir kontinuierlich punkten, haben wir es in der eigenen Hand die Klasse zu halten.“ (fdr)


Hinspiel: 1:1. Beim akut abstiegsbedrohten FV Vilseck (15., 13) hat ein neuer Mann das Sagen. Tobias Graßler kehrte im Winter von Kemnath a.B. nach Vilseck zurück – und erfüllte sich seinen Traum, bei zu seinem Heimatverein mal die „Erste“ zu trainieren. Graßlers Mission ist klar: das Team zum Klassenerhalt zu führen, wenn es auch – wonach es stark aussieht – über die Relegation passieren muss. Das rettende Ufer ist nämlich bereits elf Punkte weg. Auftaktgegner SpVgg Willmering-Waffenbrunn (13., 23) steckt ebenfalls unten drin und kann folglich jeden Punkt gut gebrauchen. „Nach einem anstrengenden Jahr 2024 sind wir mit dem aktuellen Tabellenplatz nicht ganz unzufrieden, doch das Ziel für die Rückrunde ist klar: der direkte Klassenerhalt. Die Relegation möchten wir in diesem Jahr unbedingt vermeiden“, formulierte es der sportliche WiWa-Leiter Martin Göttlinger zuletzt. Bestenfalls soll dafür am Sonntag gleich mal ein Heimdreier her.

Aufrufe: 014.3.2025, 09:40 Uhr
Florian WürtheleAutor