Oft gibt es die Chance auf ein Finale nicht. Manche bekommen jene sogar nie im Laufe ihrer Fußballerlaufbahn. Von den vier diesjährigen Halbfinalisten hat in diesem Jahrtausend aber bereits jeder mindestens einmal den Kreispokal in die Höhe gestemmt. An Gründonnerstag duellieren sich die vier im Wettbewerb befindlichen Kreisligisten um die beiden Finaltickets. Anpfiff bei beiden Partien ist um 19 Uhr.
Am längsten wartet der SV Reihen auf den Cup-Triumph. Im Jahr 2000 krallten sich die Schwarz-Weißen zuletzt den Kreispokal, damals im Finale gegen die TSG Hoffenheim II. "Wir fiebern dem Halbfinale entgegen, das ist nach der Aufstiegsrelegation im vergangenen Sommer das nächste große Highlight-Spiel für uns", sagt Christan Stumpf vor dem Duell mit dem FC Zuzenhausen II.
Auf den ersten Blick geht seine Elf als leichter Außenseiter in selbiges, es gibt aber zwei Aspekte, die für den SV sprechen. Zum einen die starke Form in der Rückrunde und zum anderen das Viertelfinale, als die Reihener mit Türkspor Eppingen bereits eine Kreisliga-Spitzenmannschaft ausgeschaltet haben. Nun soll mit Zuze II die Zweite folgen.
"Wir hatten eine super Wintervorbereitung und deshalb sind wir aktuell auch so gut drauf", ist Stumpf voll des Lobes für sein Team, hebt gleichzeitig aber auch die Stärken des Gegners hervor und sagt: „Zuzenhausen ist eine enorm spielstarke und junge Mannschaft, die in der Tabelle zurecht da steht, wo sie momentan platziert ist.“
Zuzes Zweite hat ihrerseits die nicht gerade geringe Chance aufs Double. Der bislang einzige Pokalsieg des FC datiert aus dem Jahr 2014. Wer am Donnerstag als Zuschauer nach Reihen kommt, wird sich zweifellos auf eine packende Begegnung freuen dürfen.
Im anderen Halbfinale ist die Favoritenrolle klarer verteilt. Mit dem SV Rohrbach/S. hat ein Kreisliga-Spitzenteam gegen den Abstiegskandidaten TSV Obergimpern, der von den vier Halbfinalisten 2015 der letzte Kreispokalsieger gewesen ist, Heimrecht.
Spielt man das Halbfinale theoretisch durch, kommt man rasch auf ein mögliches Lokalderby im Finale zwischen Reihen und Rohrbach. "Damit beschäftigen wir uns jetzt überhaupt nicht", versichert Stumpf, für den das Halbfinale knifflig genug ist.
Joachim Heger ist ebenfalls viel zu erfahren, um sich zu einer Finalprognose hinreißen zu lassen. "Obergimpern hat dieses Jahr schon für einige Überraschungen und beispielsweise in Kürnbach gewonnen, während wir dort verloren haben", sagt der Rohrbacher Coach und versichert, "wir werden sie ganz sicher nicht unterschätzen." Über ein etwaiges Finale, "befasst sich bei uns jetzt niemand. Das Halbfinale ist der erste Schritt und dem gilt unsere komplette Aufmerksamkeit."
2009 und ´10 durfte Heger als SV-Coach den Pokal zuletzt herzen, 2013 und ´23 gab es immerhin einen Finaleinzug für seine Rohrbacher. Noch in guter, beziehungsweise schlechter Erinnerung ist die 0:1-Finalniederlage vor zwei Jahren gegen den TSV Dühren. Der Rohrbacher Trainer sagt: "Natürlich würden wir den Pokal gerne gewinnen, jetzt gilt es erst einmal den ersten Schritt zu tun und das müssen am Donnerstag tun."
Auch, wenn es den ein oder anderen Punktverlust 2025 schon gab, die Form des SV stimmt und der Kader ist ebenfalls ordentlich gefüllt. "Zwei Angeschlagene haben wir, da müssen wir schauen, wie sich deren Genesung bis zum Spiel entwickelt", verrät Heger, der sich selbstverständlich über den Heimvorteil freut: "Zuhause haben wir im vergangenen letzten Jahr überhaupt nicht verloren."