Bis zur Pause deutete vieles auf ein gewöhnliches Kreisligaspiel mit offenem Ausgang hin. Doch entpuppte sich die Partie zwischen der Reserve des TuS Geretsried und dem Lenggrieser SC in der Schlussphase als echter Krimi.
Mit dem besseren Ende für die Gäste aus dem Brauneckdorf. Das Level an Freude und Ausgelassenheit war kaum mehr messbar, als Michael Schnaderbeck in der Nachspielzeit den Ball per gesenktem Haupt an TuS-Schlussmann Sebastian Untch zum 2:3 vorbei lenkte.
Das Beachtliche an diesem Treffer: Es war ein Konter der Lenggrieser. Jenem Team, das eingangs der Schlussphase das 1:2 verdauen musste, obgleich sich der Rückstand keineswegs mit dem Bewusstsein von Mannschaft und Anhang deckte. „Wäre vom Spielverlauf ungerecht gewesen“, hielt Coach Tom Mürnseer fest. Schließlich waren es seine Mannen, die aufs Gaspedal drückten und die besseren Möglichkeiten hatten. Doch war es der Geretsrieder Marc Thiess, der nach Ballannahme stark aufdrehte und unhaltbar abschloss. Eine gefällige Aktion, die gleichwohl vom Aufbäumen der Gäste in den Schatten gestellt wurde.
Mathias Gerg avancierte hierbei zum Mann des Spätnachmittags. Der LSC-Antreiber egalisierte schon die Pausenführung des TuS, die Fabian Raic im Nachschuss besorgt hatte. Zuvor gab es eine Kontroverse zwischen Martin Wasensteiner und Julian Schedler, die man hätte als Notbremse deuten können. Dann aber Gerg: Zunächst pflückte er einen 50-Meter-Flugball von Maximilian Angermeier aus der Luft, um ihn mit der nächsten Bewegung edel zu verwandeln. Beim 2:2 verschaffte sich der LSC-Kapitän mit einem Haken um den Gegenspieler den Freiraum für den trockenen Schuss neben den Pfosten.
Auf Geretsrieder Seite hoffte man bis dahin auf einen glücklichen Dreier. „War nicht unser bester Tag“, räumte Trainer Lukas Haustein ein. „Aber dann führst du 2:1 und läufst in einen Konter nach dem anderen – das verstehe ich nicht.“ In der Tat: Der TuS, der in der Schlussphase noch zwei Ampelkarten kassierte, wollte mehr als für ihn drin war. Und dann war es natürlich wieder Gerg, der nach Balleroberung den Gegenzug scharf machte, Max Franke auf dem rechten Flügel in Szene setzte und zusah, wie der Kollege mit dem ersten Kontakt die Flanke hinter die TuS-Abwehr zirkelte, wo Schnaderbeck mit Köpfchen den Sieg der Isarwinkler festzurrte.