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Das Trainerteam von Wegberg-Beeck macht weiter.
Das Trainerteam von Wegberg-Beeck macht weiter. – Foto: Michael Schnieders

Mike Schmalenberg bleibt Beecks Cheftrainer

Nach dem 4:0 gegen Endenich gibt der FC die Verlängerung mit dem kompletten Trainerteam bekannt. Pablo Ramm schnürt einen Dreierpack.

Richtig Stimmung kam am Freitagabend im Stadionzelt nach der eigentlichen Pressekonferenz auf – die Partie gegen den FV Bonn-Endenich hatte der FC Wegberg-Beeck zuvor routiniert über die Bühne gebracht und standesgemäß mit 4:0 gewonnen. Eigentlich sollte nun Beecks am Pressetisch sitzender Boss Werner Tellers noch etwas sagen, doch der winkte lässig ab: „Romulus, ich sitze gerade gut, mach du das selbst!“

Trainerteam hängt ein Jahr dran

Also teilte dann Stadionsprecher Romulus Timar das mit, was sich zuletzt ohnehin zunehmend mehr abgezeichnet hatte: Mike Schmalenberg ist auch in der nächsten Saison Beecks Cheftrainer. Ebenso erwartungsgemäß verlängerte der FC auch die Verträge mit Co-Trainer Edin Durakovic und Torwarttrainer Dirk Meier um ein weiteres Jahr. Und weil das bis zur Pressekonferenz mit Physiotherapeut Kohei Kukuchi noch nicht passiert war, machte das Tellers im Stadionzelt per Handschlag ebenfalls perfekt.

„Natürlich freue ich mich über das weitere Vertrauen. Wir sind aber auch auf einem guten Weg, die Richtung stimmt“, sagte Schmalenberg nach dem fünften Sieg im sechsten Rückrundenspiel. „Lässt man die ersten vier Saisonspiele weg, haben wir aus den folgenden 17 Partien 40 Punkte geholt. Das kann sich wirklich sehen lassen. Auch das Feedback aus der Mannschaft zum Trainerteam ist gut. Es gab also keinen Grund, da etwas zu ändern“, erklärte Tellers im anschließenden Gespräch mit dieser Redaktion – und fügte hinzu: „Und was mir persönlich sehr gefallen hat, ist die Art und Weise, wie Mike in dieser Saison mit einigen Problemfällen umgegangen ist.“

Was eindeutig auf die mittlerweile nicht mehr zum Kader gehörenden Timo Agaltsev, Luca Barata und Mehmet Yilmaz gemünzt war. Auch Letzterer, im Unterschied zu den beiden anderen in der Hinrunde ein Leistungsträger, fiel der Schmalenbergschen Konsequenz zum Opfer.

Im Spiel avancierte jemand zum Matchwinner, der das bislang im Beecker Trikot noch nie war: Pablo Ramm, im Sommer von Landesligist SC Kapellen-Erft gekommen und wegen eines Teilrisses eines Syndesmosebands erst einmal sieben Wochen außer Gefecht, schnürte seinen ersten Dreierpack für den FC – es waren seine Saisontore zwei bis vier. Bemerkenswert war dabei vor allem sein erstes Tor, das er auf Maßflanke von Francisco San José zum 1:0 erzielte (21. Minute). Denn das erzielte er mit dem Kopf. „Das war im Seniorenfußball mein allererstes Kopfballtor. Ich habe in der Vorsaison für Kapellen zwar 31 Meisterschaftstore gemacht, aber keines davon mit dem Kopf. Da stand nur ein Pfostenkopfball zu Buche“, erzählte er schmunzelnd.

Beeck bleibt eiskalt

Drei Minuten nach diesem Führungstor nahm der am langen Pfosten sträflich frei stehende Nils Hühne eine San-José-Ecke direkt und traf zum 2:0 (24.). Was einige jahrzehntelange Beecker Edelfans auf der Tribüne bestens gelaunt mit einer gewissen Süffisanz kommentierten: „Das hat der Nils aber natürlich wieder mal nicht mit dem Kopf gemacht“ – eine dezente Anspielung darauf, dass Beecks Vizekapitän seit nun sieben Jahren bei jeder Ecke mit nach vorne marschiert, seine so erzielten Kopfballtore aber an einem Finger abzuzählen sind.

Auch Beecks dritte Chance in der ersten Halbzeit führte zu einem Tor: Ein Endenicher Spieler servierte Ramm den Ball, der trat zu einem entschlossenen Solo an und traf kaltschnäuzig zum 3:0 (43.). „Wir sind gut ins Spiel reingekommen, doch dann haben wir auf dem Platz dreimal den Weihnachtsmann gespielt und Geschenke verteilt. Beeck hat so aus keiner Chance drei Tore gemacht“, schäumte Endenichs Coach Dennis Ochs. Was sicherlich ein wenig übertrieben war. Denn das erste Tor hatte der FC schön rausgespielt – die Treffer zwei und drei waren dann in der Tat Geschenke.

„Es lief in der ersten Halbzeit zwar nicht richtig rund, dafür waren wir diesmal aber sehr effektiv“, merkte Schmalenberg an. Nach einer Stunde Spielzeit konnte er sich endgültig entspannt zurücklehnen: Eine Hereingabe von Luca Bini nutzte Ramm zu seinem dritten Tor (63.). Danach trudelte die Partie gemütlich aus. „Nach dem 0:3 zur Pause war klar, dass wir die gegen die heim- und formstärkste Mannschaft der Liga das Spiel nicht mehr komplett drehen können. Beeck hat danach 20 Prozent weniger getan – und wir haben es dann aber auch besser gemacht“, urteilte Ochs.

Grund zur persönlichen Freude hatte nach dem Abpfiff auch noch Niklas Fensky, bislang einer der klaren Gewinner der Rückrunde: Er wurde vom Fanclub zum Spieler des Monats März gekürt. Womit der Fanclub, der nach internen Zwistigkeiten nun als „Fanclub Schwarz Rote Gallier“ firmiert, eine erneut gute Wahl getroffen hat – so wie schon bei der Premiere im Oktober mit Paul Gelber, im November mit Timo Braun und im Dezember mit Marc Kleefisch. Auch gegen Endenich lieferte das Beecker Eigengewächs wieder ein großes Pensum ab. „Niklas Fensky war überall zu finden, war für mich klar der beste Mann auf dem Platz“, lobte Tellers.

Mit Lutz Meyersieck stand übrigens ein „Erkelenzer Jung“ als Assistent an der Seitenlinie vor der Tribüne. Und dann war da auch noch ein echter Überraschungsgast: Uwe Emons, über viele Jahre der „Mister VfL Alter“ und eine mittelrheinweit bekannte markante Type, schaute nach langer Zeit mal wieder in Beeck vorbei. Auch wenn der FC und Alfter sogar mal direkte Aufstiegskonkurrenten waren: Das Verhältnis der beiden Vereine war stets von großer Herzlichkeit geprägt.

Das ging so weit, dass Emons einmal bei der Abfahrt des Beecker Mannschaftsbusses in Alfter mit dem eigenen Auto vorfuhr, um Beeck den Weg zur Autobahn zu weisen – wegen einer Großbaustelle musste da ein größerer Umweg gefahren werden.

Aufrufe: 014.4.2025, 07:15 Uhr
Mario EmondsAutor