Wolfgang Beller konnte sich einen Traum erfüllen. 14 Jahre durfte der in Aiterhofen bei Straubing lebende Übungsleiter im Profibereich arbeiten. An der Seite von Markus Weinzierl war der frühere Viertliga-Stürmer Assistenzcoach beim SSV Jahn Regensburg, FC Augsburg, FC Schalke 04 und VfB Stuttgart. Nach der Trennung von Weinzierl kehrte Beller 2020 zum FC Augsburg zurück und war dort bis Sommer 2023 externes Mitglied im Trainerteam für Gegneranalyse im Stadion und zusätzlich im Scoutingbereich tätig. Im Januar beginnt für den 60-Jährigen ein neues Kapitel, denn der Fußball-Fachmann kehrt ins Berufsleben zurück.
"Ich habe mich 2012 beurlauben lassen und werden nun wieder in meinen alten Beruf im Jobcenter der Agentur für Arbeit zurückkehren", berichtet der A-Lizenzinhaber, der mit einer gehörigen Portion Stolz auf seine Profizeit zurückblickt: "Hätte mir das vor 20 Jahren jemand vorhergesagt, hätte ich denjenigen wohl für verrückt erklärt. Ich durfte bei großartigen Vereinen arbeiten, mit tollen Spielern zusammenarbeiten, schöne Stadien und Städte kennenlernen. Eine wunderbare Zeit, in der ich viele Highlights erleben durfte. Unter anderem absolvierten wir mit Augsburg und Schalke insgesamt 20 Europa-League-Spiele. Unvergessen bleibt dabei das Gastspiel an der legendären Anfield-Road in Liverpool."
Das Profi-Dasein hat Wolfgang Beller mittlerweile abgehakt, dem Fußball möchte er allerdings dennoch verbunden bleiben. "Es kribbelt wieder", schmunzelt der sympathische Straubinger, der gerne wieder als Trainer arbeiten möchte: "Es gab schon erste Anfragen und ich kann mir gut vorstellen, künftig wieder etwas zu machen. Allerdings möchte ich mich nach der langen Abwesenheit erst im Job wieder richtig einarbeiten und daher erst zur neuen Saison angreifen." Die vergangenen eineinhalb Jahre hat der Niederbayer, der unter anderem schon Chefanweiser beim ASV Cham, 1. FC Bad Kötzting und FC Dingolfing war, genutzt, um die letzten Jahre zu reflektieren und sich weiterzubilden. "Ich habe meine eigene Spielphilosophie entwickelt, die ich gerne an eine Mannschaft vermitteln möchte", verrät Beller, der kein konkretes (Ligen-)Anforderungsprofil an einen potenziellen neuen Klub hat: "Wenn es vom Aufwand her machbar ist, würde ich natürlich eine Station im höherklassigen Amateurbereich bevorzugen. Ich kann mir aber auch durchaus vorstellen, einen ambitionierten Bezirksligisten zu übernehmen."