2024-10-17T11:47:38.915Z

Ligabericht
Auf die Unterstützung seiner Fans kann sich der SV Inter Amberg auch in der Bezirksliga verlassen.
Auf die Unterstützung seiner Fans kann sich der SV Inter Amberg auch in der Bezirksliga verlassen. – Foto: Lukas Scherr

Neu-Bezirksligist Inter Amberg: Breiter Kader, aber 2 Kreuzbandrisse

Mit Demut und immer wieder aus der Rolle des Underdogs heraus, will der IBA die nötigen Punkte für den Klassenerhalt sammeln

Nach fünfjähriger Abstinenz ist der SV Inter Bergsteig Amberg zurück auf der Bühne Bezirksliga Nord. Als Meister der Kreisliga Süd – punktgleich mit Königstein – gelang der Sprung eine Etage nach oben. Zum Auftakt setzte es gegen Mitaufsteiger TSV Tännesberg eine 1:3-Heimniederlage. Das und die Tatsache, dass im Verlauf der Vorbereitung gleich zwei Kreuzbandrisse zu beklagen waren, ist für den Aufsteiger jedoch kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken...

Das Auftaktmatch gegen den starken Neuling aus Tännesberg bezeichnet Inter-Spielertrainer Helmut Jurek rückblickend als „Spiel mit Lerneffekt: Daraus gilt es die richtigen Lehren zu ziehen“. Eine solche Lehre ist: Die gegnerischen Mannschaften sind in der Bezirksliga abgezockter, nutzen die eigenen Fehler gnadenloser aus. Individuell haben die Spieler mehr „auf dem Kasten“ als im Kreisbereich. „Auch gegen Tännesberg hat die individuelle Klasse die Tore ausgemacht. Sie hatten in der ersten und zweiten Halbzeit jeweils 15 starke Minuten, im Rest waren wir spielbestimmend. Über ihre Klasse haben sie die Tore gemacht. Wir sind nicht unzufrieden, haben alles probiert“, erklärt Jurek.

Der 35-Jährige und sein ein Jahr jüngerer, neuer Trainerpartner Julian Ceesay (einst FC Amberg und Gebenbach) hatten elf Neuzugänge zu integrieren. Wobei diese Integration natürlich noch fortwährt. Gerade in sportlicher Hinsicht. „Alle passen super zu uns. Der Tenor im Verein ist sehr familiär, da fällt der Einstieg leichter. Sportlich gilt es sich noch anzupassen, denn nicht alle Spieler haben bereits in dieser Trainingsintenstität trainiert. Diese Intensität gilt es zu adaptieren“, schildert Jurek. Das spieltaktische Verständnis der Bezirksliga zu erlernen und die gewisse Automatismen, sei natürlich ein „laufender Prozess“ für die neuen Spieler. Die meisten von ihnen kamen schließlich aus der Kreisliga oder dem Jugendbereich zum Bezirkssligaaufsteiger.


Der ehemalige Regionalliga- und Bayernligaspieler Julian Ceesay (am Ball) ist seit diesem Sommer gleichberechtigter Trainerpartner von Helmut Jurek bei Inter Amberg.
Der ehemalige Regionalliga- und Bayernligaspieler Julian Ceesay (am Ball) ist seit diesem Sommer gleichberechtigter Trainerpartner von Helmut Jurek bei Inter Amberg. – Foto: Lukas Scherr


Die Fülle an Neuzugängen bei Bergsteig Amberg hat gute Gründe. „Wir haben immer wieder den ein oder anderen angeschlagenen Spieler, können nun auch drei, vier Langzeitverletzte auffangen“, schildert Helmut Jurek. „Vom Kader sind wir gut aufgestellt.“ Ganz aktuell sind zwei neue Langzeitverletzte zu beklagen. Erst zog sich Torwart Daniel Steinbach bei einem Testspiel einen Kreuzbandriss zu, wenig später erwischte es Gökhan Misral mit derselben Diagnose. Beide werden dem IBA monatelang fehlen. Steinbach wäre als Stammkeeper in die Runde gekommen; zum Zeitpunkt seiner Verletzung waren auch die beiden anderen Keeper Christian Kleiber und Vislan Lalayev verletzt. Eine heikle Situation. Die beiden anderen Torhüter sind aber wieder einsatzfähig. Auch das lange Fehlen von Ergänzungsspieler Misral tut weh, „denn er hat mit seiner pushenden Art einen großen Impact von außen auf das Spiel“, sagt der Trainer. Von den zwei Personalien abgesehen, haben die Amberger verletzungstechnisch derzeit keine größeren Probleme. Neuzugang Banding Drammeh und Luca Kalman sind angeschlagen, aber greifbar. Jason Hawliceck kämpft sich nach dreivierteljähriger Verletzungspause zurück.

So oder so geht der SV Inter Bergsteig Amberg hochmotiviert und guten Mutes in die Bezirksligasaison. Man freut sich auf die superinteressante „Derbyliga“. Freilich genießt der Klassenerhalt oberste Priorität. „So früh wie möglich zu punkten ist das Ziel. Im ersten Spiel hat man gesehen, wir sind in der Lage mitzuhalten. Wir wollen mit einer gewissen Demut und immer wieder aus der Underdog-Rolle heraus unsere Punkte holen“, betont Jurek. Am morgigen Freitag (18.30 Uhr) hat Amberg das schwere Auswärtsspiel beim amtierenden Vizemeister FC Weiden-Ost vor der Brust. „Das wird ein schönes, interessantes Spiel. Wir wissen, dass wir absoluter Außenseiter sind und einen Sahnetag brauchen. Dann können wir definitiv was holen.“ Ähnlich werde das auch in den kommenden Spielen laufen. „Die meisten Gegner haben einen Erfahrungsvorsprung. Wir fahren egal wohin und versuchen ans Maximum zu kommen.“

Verlassen kann sich Helmut Jurek auf Trainerpartner Julian Ceesay. Beide sind Trauzeugen des jeweils anderen, tauschen sich tagtäglich aus. „Er bringt einen großen Mehrwert rein, auch in der Trainingsgestaltung. So können wir immer wieder neue Sachen einbauen“, lobt Jurek.

Aufrufe: 025.7.2024, 10:00 Uhr
Florian WürtheleAutor