Mit Stephan Baierl hat der TSV Neu-Ulm einen erfahrenen Trainer, der den Verein an die Tabellenspitze in der Bezirksliga Donau/Iller führen möchte. Nach einer starken Hinrunde mit nur einer Niederlage belegt das Team den zweiten Platz hinter Spitzenreiter SC Staig. Der Offensivfußball, den Baierl predigt, zeigt Wirkung: Mit 51 Treffern stellt Neu-Ulm die beste Offensive der Liga.
Doch Baierl blickt nicht nur auf Statistiken – der Zusammenhalt im Team und die Weiterentwicklung jedes einzelnen Spielers stehen für ihn im Vordergrund. In der FuPa-Zwischenbilanz spricht der 48-Jährige über die Herausforderungen im Amateurfußball und die Ziele für die Rückrunde.
„Mit dem bisherigen Verlauf der Saison bin ich sehr zufrieden“, resümiert Baierl die ersten 15 Spiele der Bezirksliga-Saison. Der TSV Neu-Ulm steht mit 38 Punkten und einem beeindruckenden Torverhältnis von 51:10 nur einen Punkt hinter dem SC Staig. „Insbesondere wenn ich die Entwicklung der Mannschaft innerhalb des letzten halben Jahres betrachte und sehe, dass sich unsere Leistungen konstant verbessert haben“, ergänzt der ehemalige Regionalliga-Trainer des SSV Ulm.
Der Erfolg der Neu-Ulmer basiert auf einer klaren Philosophie, die Baierl vorgibt: „Im Fußball geht es eben darum, viele Tore zu erzielen. Ich verlange von allen Spielern, dass sie sich in unser Angriffsspiel miteinbringen und torgefährlich werden.“ Diese offensive Ausrichtung spiegelt sich auch in der Spielweise wider: „Wir haben viele Spieler, die in der Lage sind, Tore zu schießen, und unsere Grundordnung ist relativ offensiv.“
Neben der Taktik hebt der Trainer den erhöhten Trainingsaufwand hervor, der notwendig war, um das Niveau zu steigern: „Die Mannschaft hat sich auf die gestiegenen Anforderungen eingelassen und das Spielsystem verinnerlicht, was bisher wirklich gut geklappt hat.“ Gleichzeitig betont er, dass nicht jeder Spieler diesen Weg mitgehen konnte: „Es war wichtig zu erkennen, wer diesen Weg mitgehen kann oder will und wer eben nicht.“
Baierls Ansatz bleibt unabhängig von der Liga: „Natürlich gibt es Unterschiede zwischen den oberen Ligen und der Bezirksliga, etwa bei Organisation, strukturellen Bedingungen oder finanziellen Voraussetzungen. Allerdings funktionieren fast alle Mannschaften gleich, und was die zwischenmenschliche Arbeit betrifft, gibt es keine Unterschiede.“ Seine Erfahrung aus höheren Ligen bringt er gezielt ein: „Ich betreibe hier denselben Aufwand und die identische Vorbereitung wie bei jeder anderen Mannschaft, die ich bisher trainiert habe.“
Der Trainer sieht die Stärke des TSV Neu-Ulm vor allem im Kollektiv: „Eine Mannschaft funktioniert immer nur im Kollektiv und ist auch nur in diesem erfolgreich. Meine Aufgabe ist es, die Mannschaft als Ganzes auf ein höheres Niveau zu bringen.“ Individuelle Spieler hebt Baierl nicht hervor: „Es liegt immer im Auge des Betrachters, welche Spieler und welche Qualitäten er besonders schätzt.“
Die Vorbereitung auf die Rückrunde startet am 28. Januar. Erste Testspiele, wie gegen Ehingen-Süd, stehen bereits fest. Das Ziel für die Rückrunde formuliert er klar: „Da wir uns ständig verbessern wollen, gibt es nur eine Schlagrichtung, und die zeigt nach vorne. Wir gehen als Jäger in die Rückrunde und wollen am Ende ganz oben stehen.“ Der Vergleich mit anderen Sportarten kommt ihm dabei zugute: „Es ist einfacher, aus dem Windschatten zu kommen und sich ziehen zu lassen, als immer vorne wegzumarschieren.“
Mit einem Punkt Rückstand auf den SC Staig bleibt es spannend. Der TSV Neu-Ulm hat alle Chancen, die Tabellenführung zu übernehmen – mit harter Arbeit, maximaler Motivation und dem klaren Ziel, am Ende der Saison als Meister aufzusteigen. „So wie ich Fußball sehe, hat dieser immer mit harter Arbeit, maximaler Motivation und einer guten Einstellung zu tun“, fasst Baierl seine Philosophie zusammen.