2024-11-11T09:02:23.060Z

Interview
Leader und Interimscoach beim TSV Seebach: Sandro Nickl (re.)
Leader und Interimscoach beim TSV Seebach: Sandro Nickl (re.) – Foto: Harry Rindler

Nickl: »Ist doch eine geile Herausforderung.....«

Der Seebacher Interims-Spielertrainer steht in einer schwierigen sportlichen Situation in der Verantwortung

Sandro Nickl zählt beim TSV Seebach zu den Konstanten. Im Sommer 2015 wechselte der groß gewachsene Abwehrmann von der SpVgg Niederalteich zum damaligen Bezirksligisten. Im Laufe der Jahre entwickelte sich der Verteidiger zu einem Leistungsträger und seit zwei Wochen fungierte der 29-Jährige gemeinsam mit Christop Beck als Interims-Spielertrainer-Duo des Landesligisten. Vor dem Jahresendspurt hatten wir die Gelegenheit, uns mit Nickl etwas ausführlicher zu unterhalten.

Sandro, seit mehr als neun Jahren trägst du mittlerweile das Trikot des TSV Seebach, hast in dieser Zeit viele Höhen, aber auch ein paar Tiefen mitgemacht. Wie schwierig siehst du die aktuelle sportliche Lage, die zweifellos nicht zufriedenstellend ist!?
Sandro Nickl (29): Definitiv eine schwierige Situation, die wir auf keinen Fall unterschätzen dürfen, was gar nicht so einfach ist, wenn man bedenkt, dass wir vor ein paar Monaten noch um den Aufstieg in die Bayernliga gekämpft haben. Aber das ist Vergangenheit und die Realität ist heute eine andere. Das muss uns bewusst sein und in so einer Situation kommt es dann auf die Grundtugenden im Fußball an. Wenn wir es schaffen diese Grundtugenden unter der Woche dreimal im Training und am Wochenende im Spiel an den Tag zu legen, dann bin ich überzeugt, dass sich die sportliche Lage auch wieder ein bisschen entspannen wird.



Nach dem überraschenden Rücktritt von Manfred Stern, habt Christoph Beck und du die Verantwortung übertragen bekommen. Ihr beide seid auch schon in der Vergangenheit schon das eine oder andere Mal als Urlaubs- oder Krankheitsvertretung eingesprungen. Dieses Mal ist die Situation aber eine komplett andere. Mit welchem Ansatz wollt ihr mit eurem Team wieder stabile Ergebnisse erzielen?
Wir wollen auf jeden Fall primär defensiv kompakt stehen und dann bei Ballgewinn schneller umschalten. Ersteres ist uns in den letzten beiden Spielen schon sehr gut gelungen. Jetzt ist es die Aufgabe von Becki und mir, offensiv noch Lösungen zu finden, um uns mehr Torchancen zu erarbeiten. Wir glauben aber an die Mannschaft und sind überzeugt, dass wir auch das gemeinsam schon bald besser hinbekommen werden.





Macht dir der Trainerjob trotz der angespannten Tabellensituation trotzdem Spaß? Kannst du dir vorstellen, über kurz oder lang dauerhaft als Spielertrainer tätig zu sein?
Klar macht mir der Trainerjob auch in so einer Situation Spaß, vor allem weil wir ja trotzdem noch richtig Qualität im Kader haben und man mit den Jungs gut arbeiten kann. Außerdem ist es doch eine geile Herausforderung! Es wäre ja auch langweilig, wenn immer alles rund laufen würde. Das ist eine neue Situation, an der man wachsen kann. Nicht nur Becki und ich als Verantwortliche, sondern auch jeder einzelne Spieler. Und ja, als (Spieler-) Trainer tätig zu sein, steht in ein paar Jahren auf meiner Agenda.


In deiner Zeit beim TSV Seebach hattest du mit Thomas Prebeck, Josef Eibl, Andreas Lengsfeld und zuletzt Manfred Stern schon eine Reihe namhafter Coaches. Welcher dieser Trainer hat dich am meisten beeindruckt?
Das ist eine schwierige Frage, die ich so pauschal nicht beantworten kann, da jeder mit seiner individuellen Art besonders war. Tom war mein erster Coach in Seebach und Förderer, der mir jungen Burschen aus der Kreisklasse damals das Vertrauen geschenkt hat. Dafür bin ich ihm bis heute sehr dankbar. Beppo war ein absoluter Leader und Motivator, von dem ich mir auch einiges abgeschaut habe. Mane war mehr der Taktitfuchs und Andi war leider nicht allzu lange da. Was aber alle gemeinsam haben ist, dass jeder auf seine eigene Art und Weise ein überragender Trainer ist.


Am Samstag geht es an den Roten Steg zum 1. FC Bad Kötzting. Mit welcher Marschroute werdet ihr dieses Auswärtsspiel in Angriff nehmen? Wie sieht die aktuelle personelle Situation aus?
Unsere Marschroute wird lauten, hinten gut zu stehen und vorne mindestens ein Tor mehr zu machen als der Gegner. Am Roten Steg zu spielen, ist nie eine eine einfache Aufgabe. Trotzdem wollen alle drei Punkte mit nach Hause nehmen und das Spiel auch so angehen. Personell gibt es noch ein paar Fragezeichen. Die Einsätze von Stefan Trifterer, Jonas Brunner und Tahsin Kabak sind noch offen, da sich alle drei Spieler mit muskulären Problemen herumplagen. Patryk Richert fehlte uns zuletzt krankheitsbedingt und ist noch nicht ganz fit. Neben dem letztmals gesperrten Patrick Pfisterer und den Langzeitverletzen wird Marius Weiderer wegen eines Muskelfaserrisses weiterhin ausfallen. So oder so werden wir aber elf Spieler auf den Platz bringen, denen Becki und ich zu 100 Prozent vertrauen.
Aufrufe: 031.10.2024, 09:15 Uhr
Thomas SeidlAutor