Mit einem lachenden und einem weinenden Auge ist das Achtelfinale im Futsal-Niederrheinpokal für die zwei Mannschaften von Furious Futsal (FF07) geendet: Lachend, weil beide Vereine eine Runde weiter sind und weinend, da sie sich nicht im Spiel auf dem Hallenboden durchgesetzt haben, sondern das Viertelfinale durch eine Entscheidung am grünen Tisch erreicht haben.
Bereits am 7. September war Furious Futsal II kampflos in die nächste Runde eingezogen, da Ligakonkurrent International Moers wegen zu weniger Spieler diese Paarung absagte. Die erste Mannschaft erwartete am Samstag den Futsal-Bundesligisten Fortuna Düsseldorf. Doch eine bereits zuvor verbreitete Ankündigung unter Vorbehalt, dass Fortuna wegen vereinsinterner Probleme nicht antreten würde, bestätigte der Verein dann am Samstagvormittag wenige Stunden vor dem Spiel. Tags zuvor soll Düsseldorfs Abteilungsleiter Futsal aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit dem Gesamtverein zurückgetreten sein. Die Folge war dann die Spielabsage am folgenden Tag.
Bis dahin hatte FF07-Vorstand Bünyamin Türkhan bereits für eine größere Halle mit Zuschauertribüne gesorgt. Zudem hatte er über die sozialen Medien schon Werbung für das Spiel gemacht, die er dann am Spieltag schleunigst widerrufen musste. „Die ganze Sache an sich ist schon ärgerlich. Wir haben uns richtig darauf gefreut, uns sportlich mit einem Bundesligisten messen zu dürfen. Wir wollten Werbung für den Futsal machen. Nach der Absage haben wir dann kurzfristig ein Trainingsspiel innerhalb der Mannschaft durchgeführt, einfach um im Rhythmus zu bleiben“, berichtete der Vorsitzende. Schließlich war man mit einem großen Kader von zwölf Mann angetreten.
Die Enttäuschung, dass einem so ein großes Spiel durch die Lappen geht ist für Futsal natürlich entsprechend, zumal, wie der Verein betont, man viel Arbeit und Herzblut in die Vorbereitungen zu diesem Saisonhöhepunkt gesteckt hatte. „Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu den Düsseldorfern und haben auch in der Vergangenheit etliche Testspiele gegeneinander gemacht“, sagte Türkhan. Doch meistens seien das nicht die regulären Mannschaften gewesen, sondern ein Mix aus Spielern aus Erster und Reserve. So hätte der Niederrheinligist das Spiel gegen die Ersten gerne als Formtest genutzt. „Aber mal sehen, wer uns als Gegner zugelost wird. Mit Fortuna gibt es nur einen Bundesligisten im Niederrheinpokal, es bleiben noch einige Teams aus der Regionalliga, mit denen wir uns gerne messen würden“, fuhr Türkhan fort.
Dass er auch den Pokal weiterhin im Auge behält, ist besonderen Umständen zu verdanken. Anders als im Fußball, wo der Pokalsieger eines jeden Verbandes automatisch im kommenden Jahr im DFB-Pokal teilnehmen darf, gibt es einen bundesweiten Pokalwettbewerb im Futsal noch nicht. Somit wäre „der Gewinn eines Niederrheinpokals nur etwas für die Trophäenschränke“, findet Türkhan. Dementsprechend würde die Auslosung eines internen Furious-Duells im Viertelfinale sicher für reichlich Unbehagen im Verein sorgen.