2025-03-13T06:55:50.022Z 1742304290886

Allgemeines
Der SV Budberg feiert den Derby-Sieg.
Der SV Budberg feiert den Derby-Sieg. – Foto: David Zimmer

Niklas Ueberfeld macht den Unterschied

Der Ergänzungsspieler des SV Budberg nutzt seine Chance und trifft beim 2:1-Erfolg über den 1. FC Lintfort doppelt. Bei den Gästen fehlen vier Tage nach dem Kreispokal-Sieg an gleicher Stelle 13 Akteure.

Nach dem siegreichen Elfmeterkrimi im Kreispokal-Halbfinale unter der Woche hat der SV Budberg am Sonntag auch das Landesliga-Derby vor mehr als doppelt so vielen Zuschauern mit 2:1 (0:1) beim 1. FC Lintfort gewonnen. Niklas Ueberfeld gelang im zweiten Durchgang ein Doppelpack. Es waren die ersten beiden Landesliga-Tore des Ergänzungsspielers, der seine Chance von Anfang an eindrucksvoll nutzte.

Die Budberger Ausfallliste war im Vergleich zum Flutlichtspiel vom Mittwoch noch einmal deutlich länger geworden. Satte 13 Spieler standen Tim Wilke nicht zur Verfügung. Während der an der Schulter lädierte Ersatzkeeper und Pokalheld Lorenz Delgado am Mittwoch zum MRT muss, brach sich Joker-Torschütze Florian Mordt im ersten Lintfort-Spiel den Mittelfuß. Die Studenten Benedict Vana und Tim Ulrich weilten auf Ski-Exkursion. Neben Oliver Nowak (Bänderriss), Lenny Pawlinski (Muskelfaserriss) und dem langzeitverletzten Jonas Twardzik (Kreuzbandriss) fehlten auch Tim Beerenberg (fünfte Gelbe Karte), Simon Kömpel, Kapitän Jan Luca Häselhoff (beide krank) und Top-Torjäger Moritz Paul (Zerrung).

Mike Terfloth wurde nicht rechtzeitig fit, Fynn Eckhardt blieb nicht spielbereit auf der Bank. Wilke füllte den Kader mit Routinier Benedikt Franke aus der „Zweiten“ und vier A-Junioren auf. Drei davon machten ihre Sache erneut ordentlich. Auch Lintfort-Coach Meik Bodden, der sich unter der Woche über die Vertragsverlängerung von Kapitän Marvin Ehis freuen durfte, rotierte wie angekündigt und brachte vier Neue. Die Konkurrenz aus Dingden und Frintrop legte schon am Freitag mit zwei Auswärtssiegen vor, der SVB stand also unter Zugzwang.

Ueberfeld braucht nur fünf Minuten

Das Spiel begann wesentlich ruhiger als am Mittwoch. Einen offenen Schlagabtausch bekamen die 500 Zuschauer nicht zu sehen. Ueberfeld setzte nach zehn Minuten, in denen die Hausherren aktiver waren, den ersten Akzent. Die Gäste übernahmen die Kontrolle, das erste Tor des Tages köpfte Baha Arslanboga nach einer Ecke von Gabriel Derikx (30.). Franke hatte im Gegenzug den Ausgleich auf der Stirn. Nach dem Ende einer ausgeglichenen ersten Hälfte mit leichten Vorteilen für die Gastgeber fand der SVB nach Wiederanpfiff mit dem Wind im Rücken mehr in den Ballbesitz und wurde wesentlich offensiver. Ueberfeld drehte die Partie innerhalb fünf Minuten – jeweils per Volleytor am zweiten Pfosten stehend nach einer Traumflanke von Felix Weyhofen. Zweimal stand FC-Verteidiger Matti Völkel neben sich.

„Wir haben keine Präsenz“, beklagte Lintforts Trainer in der Phase nach dem Rückstand in Richtung seiner Mannschaft, die bis auf einen Flachschuss ihres Torschützen im zweiten Durchgang nichts mehr zustande brachte. Lennart Hahn verpasste zehn Minuten vor Schluss die Entscheidung. Eingeleitet von Joker Robin Morawa wurde der Budberger im Sechzehner zu Fall gebracht. Der Gefoulte, eigentlich ein sicherer Elfmeterschütze, trat selbst an und scheiterte am Querbalken. Ärgern musste sich der Tabellendritte, der den Spitzenteams mit dem ersten Auswärtssieg in 2025 auf den Fersen bleibt, darüber nicht mehr. Die Lintforter Schlussoffensive kam nicht mehr ins Rollen. Die Bodden-Elf bleibt vor dem nächsten Spiel in Schönebeck im Abstiegskampf hängen.

Die Budberger tankten vor dem nächsten Heimspiel gegen Überruhr neues Selbstvertrauen. „Wir haben unseren Matchplan super umgesetzt. Es war zweimal das identische Tor“, freute sich Doppelpacker Ueberfeld. Sein Trainer Wilke ergänzte: „Wir standen noch tiefer als am Mittwoch und haben gut verschoben, die Underdog-Rolle hat uns gutgetan.“ Den Hut ziehen musste mit Blick auf die Kaderbesetzung auch Budbergs Sportlicher Leiter Henrik Lerch: „Mit 13 Ausfällen so ein Spiel abzuliefern, ist Wahnsinn. In einer sportlich unbefriedigenden Situation so zurückzukommen, spricht für die Moral. Die guten Leistungen der A-Junioren sind ein geiles Zeichen für den Verein.“

Aufrufe: 017.3.2025, 11:00 Uhr
Fabian Kleintges-TopollAutor