Die jungen A-Junioren-Fußballer präsentierten sich im Thüringen-Endspiel auch zu zehnt bärenstark, erlitten jedoch schließlich einen Nackenschlag zu viel…
BERICHT von Stephan Klaus
Wickerstedt. „Es hat alles zusammengepasst.“ Die Doppeldeutigkeit, die Trainer Rocky Schack noch einen Tag nach dem verlorenen Landesmeisterschaftsfinale seiner A-Junioren-Fußballer der SG Erfurt Nord/Eintracht zum Ausdruck brachte, war in jeder Hinsicht beredt. Nachdem seine Jungs in der Verbandsliga-Staffel 2 frühzeitig durch oft sehr ansehnlichen Kombinationsfußball, bei dem eben alles zu passen schien, den ersten Platz errungen hatte, lief in den 90 Minuten plus Nachspielzeit in Wickerstedt gegen Staffel-1-Gewinner Neustadt/Orla so ziemlich alles gegen sie.
Zeitige Unterzahl, nicht gegebener Handelfmeter, nicht gegebenes Tor, Foulelfmeter für den Gegner nach Ablauf der 90 Minuten – Endstand: 2:3.
„Ich bin sehr stolz auf das, was die Mannschaft in dieser Saison, aber auch in diesem Finale auf den Platz gebracht hat. Wir waren nun auch gegen Neustadt in meinen Augen die klar bessere Mannschaft, selbst in den siebzig Minuten, in denen wir nur zu zehnt spielen durften“, so Schack.
Alles hatte nach Plan begonnen: Nach einer der vielen gelungenen Kombinationen über die rechte Seite bugsierte Santino Weiß im Zentrum den Ball zur Führung in die Maschen (7.). Danach der erste Rückschlag: Knapp neben dem Strafraumeck erwischte Keeper Samuel Ogbenna einen durchgelaufenen Angreifer – Notbremse, Rot (23.). Doppelt ärgerlich, da Schacks Mannen nicht nur auf einen Feldspieler, sondern auch auf einen stürmenden Jakob Mosler verzichten mussten, der etwa bei den Eintracht-Männern in der Kreisoberliga elf Saisontreffer erzielt hat. Mosler musste gegen Neustadt folglich zwischen die eigenen Pfosten.
„Nach dem 1:2-Rückstand haben wir uns trotz aller Widrigkeiten zurückgekämpft“, freute sich Schack über die Moral des Teams. Ichsan Visargov, vor der Saison vom FC Borntal zur Eintracht gewechselt, erzielte das zwischenzeitliche 2:2 (78.). Der späte Elfmeter-Knockout (90.+1) schraubte schließlich den Deckel auf die äußerst unglückliche Finalniederlage.
Aber nicht auf den Mut von Schacks Team, dessen Gros auch 2024/25 in den A-Junioren bleibt. „Dann sind wir der ältere Jahrgang.“ Lediglich die drei Spieler Nords, darunter Torschütze Weiß, sowie der 2005er Jahrgang Mosler werden nicht mehr dabei sein. Fraglich ist derweil, in welcher Spielklasse das Team, das dann nur noch unter der Flagge Eintrachts auflaufen wird, antreten darf. Ein Antrag auf den Aufstieg in die Regionalliga ist gestellt, doch aufgrund des Zustandekommens des Staffelsiegs mittels einer Spielgemeinschaft mit Nord könnte der Nordostdeutsche Fußballverband der Eintracht das Startrecht verwehren. Die Entscheidung trifft der Verband voraussichtlich bis zum 27. Juni.