2025-01-07T17:39:19.685Z

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Die Odenkirchener setzten sich im Finale gegen die Sportfreunde Neuwerk durch.
Die Odenkirchener setzten sich im Finale gegen die Sportfreunde Neuwerk durch. – Foto: Fabian Kirchhofer

Odenkirchen entthront Mennrath als Hallenstadtmeister

In einem packenden Endspiel zeigt sich die Sportvereinigung vor dem Tor abgezockter, schlägt SF Neuwerk mit 3:1 und holt nach 2018 wieder den Titel des Mönchengladbacher Hallenstadtmeisters. Vorjahresmeister Mennrath scheidet in der Gruppenphase aus.

Der Sieger der vergangenen zwei Jahre, Victoria Mennrath, ist entthront. Der neue Mönchengladbacher Hallenstadtmeister ist die Sportvereinigung Odenkirchen. Im Finale besiegte sie im Bezirksliga-Duell die Sportfreunde Neuwerk mit 3:1. Mennrath war schon vor den K.o.-Spielen ausgeschieden. Somit ist Odenkirchen nach seinem letzten Triumph 2018 wieder an der Spitze des Gladbacher Amateurfußballs. Sportlich war der Titel verdient, da man vor allem im Halbfinale und auch im Finale taktische Cleverness und Effizienz vor dem Tor bewies.

Zunächst ging es in der Endrunde am Samstag wie immer erst mal in eine Gruppenphase. In Gruppe A traf der 1. FC Mönchengladbach auf TuS Wickrath, SV Lürrip und Furious Futsal. Als Gruppenerster ging der 1. FC Mönchengladbach ins Finale, der eine unaufgeregte Gruppenphase mit zwei Siegen und einer Niederlage spielte. Einem 2:1 gegen TuS Wickrath folgte eine deutliche 2:5-Niederlage gegen Furious Futsal, im dritten Spiel bezwang man dann den SV Lürrip mit 3:1. Die Lürriper, die vor dem letzten Gruppenspiel mit vier Punkten gute Chancen auf den Einzug in die K.o.-Runde hatten, schieden nach der Niederlage als Dritte bitter aus.

Wickraths Start enttäuschend

Vorjahresfinalist TuS Wickrath startete etwas enttäuschend ins Endrundenturnier. Unter den Augen von Roland Virkus, Geschäftsführer Sport von Borussia Mönchengladbach und Wickrather Spielervater, verlor man gegen Ligakonkurrent 1. FC Mönchengladbach mit 1:2, anschließend lief es auch gegen den klassenniedrigeren SV Lürrip nicht nach Maß. Nach 0:2-Rückstand erreichte Wickrath erst durch zwei Treffer in der Schlussphase noch ein Remis. Auch in Spiel drei gegen das hallenerprobte Furious Futsal lag man beinahe zehn Minuten 0:1 hinten. Dann schnürte Phil Engels ein Dreierpack und Wickrath drehte das Spiel auf 3:1, Niek Mäder gelang Sekunden vorm Schluss sogar noch das 4:1 – der Last-Minute-Halbfinal-Einzug für Wickrath. Furious Futsal schied mit drei Punkten als Letzter aus Gruppe A aus.

Mennrath verpasst das Halbfinale

In Gruppe B war Titelverteidiger Victoria Mennrath der Favorit, der auf SpVg Odenkirchen, Sportfreunde Neuwerk und Türkiyemspor traf. Mennrath ging es taktisch an, mit einer grundsoliden Defensive und einer effizienten Offensive. Gegen Türkiyemspor reichte ein 2:0-Arbeitssieg mit zwei späten Toren, gegen Odenkirchen kam man nicht über ein 1:1 hinaus. Dennoch hatte man vor dem finalen Spiel gegen Neuwerk alle Trümpfe in der Hand. Eine 1:0-Führung glich Neuwerk aus, eine Minute vor Schluss gingen die Sportfreunde durch Serkan Pacali gar in Front. Eine hitzige Schlussphase nutzte Mennrath nicht mehr zum Torerfolg, verlor und schied damit aus der Gruppenphase aus. Damit war Neuwerk Erster und ging ins Halbfinale. Und das trotz einer Auftaktniederlage gegen Odenkirchen.

Die Sportvereinigung gewann nach dem 3:1-Auftakt gegen die Sportfreunde zwar kein weiteres Spiel in der Gruppenphase, zeigte sich aber in allen Partien vor allem defensiv abgezockt. Dem Remis gegen Mennrath folgte ein weiteres Remis gegen Türkiyemspor, in beiden Fällen glich Robin Wolf durch tolle Treffer den Rückstand für Odenkirchen aus. Die fünf Punkte reichten für Platz zwei und den Einzug ins Halbfinale in Gruppe B. Türkiyemspor schied als Letzter mit nur einem Punkt aus.

Somit standen die Halbfinal-Begegnungen fest: Der 1. FC Mönchengladbach traf auf Odenkirchen, im zweiten Bezirksliga-Duell spielte Neuwerk gegen Wickrath. Beide Spiele gerieten erstaunlich deutlich und torreich. Odenkirchen dominierte den 1. FC nach Belieben und warf den Meister von 2019 und 2020 mit 6:1 aus dem Turnier. Auch Neuwerk zeigte sich in einem etwas ausgeglicheneren Spiel gegen Wickrath in Torlaune und schickte den Finalist von 2024 mit 6:3 heim.

Im Finale traf dann der Vorjahres-Halbfinalist Neuwerk auf Odenkirchen. Das Endspiel wurde in Form von zwei Halbzeiten zu jeweils zehn Minuten Spielzeit gespielt. Die erste Hälfte gehörte den Neuwerkern: Nach einer spannungsarmen Anfangsphase kamen die Sportfreunde zu mehreren aussichtsreichen Chancen. Odenkirchen-Torwart Paul Breitewischer parierte mehrfach glänzend.

In der zweiten Halbzeit war dann plötzlich Odenkirchen vorne. Tobias Krämer netzte zum 1:0 (12. Minute) ein. Doch jetzt war Neuwerk wach und erzielte im Gegenstoß den Ausgleich durch Marwan El Khoulati Haroun (13.). Doch Odenkirchen wollte sich diesmal die Führung nicht nehmen lassen, kämpfte mit ganzer Leidenschaft. Es kam die Stunde von Philipp Bäger. Dem Mittelfeldmann gelang zunächst per Außenrist ein genialer Schlenzer zum 2:1 (14.). Neuwerk kam weiter zu Chancen, fand aber in Odenkirchen-Keeper Breitewischer fortlaufend seinen Meister. Und in der 18. Minute nutzte Bäger eine Vorlage von Robin Wolf und netzte zum 3:1 ein – der Doppelschlag und die Entscheidung. Den Rückstand konnte Neuwerk, das noch eine Zeitstrafe gegen Berkan Dursun erhielt, nicht mehr drehen. Somit war Odenkirchen zum ersten Mal seit sieben Jahren wieder Hallenstadtmeister und der Jubel von Mannschaft und Fans kannte kaum Grenzen.

Euphorisch war auch Trainer-Rückkehrer Simon Sommer, der nach einer enttäuschenden Hinrunde der Odenkirchener in der Bezirksliga nun ein Erfolgserlebnis mit dem Team feiern konnte. „Ich bin sprachlos. Uns fehlten nach der Hinrunde eigentlich die Körner, doch das war heute eine Willensding und wir haben auch spielerisch überzeugt. Das Team lebt“, sagte er. Der unterlegene Trainer Dony Karaca war enttäuscht, zeigte sich aber auch stolz auf die Leistung seiner Mannschaft. „Wir haben am Ende die Fehler gemacht und eine Zwei-Minuten-Strafe bekommen, das darf nicht passieren. Das Spiel bekommst du nicht mehr gedreht. Von meinen jungen Spielern war es aber eine starke Leistung, dennoch hätte ich gerne den Pokal gehabt.“

Tobias Busch mit 15 Toren bester Schütze

Bester Torschütze des Turniers wurde mit 15 Treffern Lürrips Tobias Busch. Als bester Torhüter wurde nicht zuletzt aufgrund der Finalleistung der 19-jährige Odenkirchener Paul Breitewischer ausgezeichnet. Die Würdigung übernahm der Stadtsportbund unter der Leitung von Präsident Wolfgang Rombey, Sportwart Dieter Kauertz, Fachwart Jürgen Marohn sowie Gladbachs Oberbürgermeister Felix Heinrichs.

Aufrufe: 05.1.2025, 21:45 Uhr
RP / Horst Höckendorf und Arnd JanssenAutor