2024-10-17T11:47:38.915Z

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Der VfR Warbeyen hat eine beeindruckende Entwicklung hinter sich.
Der VfR Warbeyen hat eine beeindruckende Entwicklung hinter sich. – Foto: Arno Wirths

Offenes Geheimnis: VfR Warbeyen ist bereit für die Zweite Liga

Seit dem Aufstieg in die Regionalliga der Frauen vor vier Jahren hat sich die Mannschaft von Trainer Sandro Scuderi kontinuierlich gesteigert.

In der Frauen-Regionalliga steht der VfR Warbeyen längst für Kontinuität. Seit die Mannschaft aus dem kleinen Klever Ortsteil vor vier Jahren den Sprung in die dritthöchste deutsche Spielklasse schaffte, hat sie sich Jahr für Jahr steigern können. Als die Saison 2020/21 Anfang November wegen der Pandemie abgebrochen werden musste, stand der damalige Liga-Neuling gerade auf Rang sechs. Ein Jahr später landete der VfR Warbeyen auf dem fünften Platz. In der Spielzeit 2022/23 sprang Rang drei heraus. Und in der abgelaufenen Saison hat sich das Team von Trainer Sandro Scuderi endgültig zum Spitzenteam gemausert.

16 Siege, vier Remis und vier Niederlagen machten in der Summe 52 Punkte und damit die Vizemeisterschaft. An der Tabellenspitze war der VfL Bochum (68 Punkte) bereits Wochen zuvor enteilt. Den letzten Dreier gab’s kampflos, weil die Spielerinnen von Bayer Leverkusen II in Berlin mit den Profis den Gewinn des DFB-Pokals feierten.

Das tat der Partystimmung am Duvenpoll jedoch keinen Abbruch. „Wir haben eine total erfolgreiche Rückrunde gespielt, die mit der Vizemeisterschaft und dem Niederrheinpokal-Sieg gekrönt wurde. Etliche Spiele sind mir sehr positiv in Erinnerung geblieben. Der Verein ist zusammengewachsen. All das macht Lust auf mehr“, sagt Sandro Scuderi, der sehr stolz auf seine Schützlinge ist. „Wenn ich überlege, was wir mit unserem dünnen Kader geleistet haben, kann ich nur meinen Hut vor der Mannschaft ziehen. Unsere Geschlossenheit hat uns geholfen, mit einer absoluten Gier und Leidenschaft das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.“

Überzeugendes Konzept

Ein großes Erfolgserlebnis gab’s auch außerhalb des Platzes. Der VfR Warbeyen schreibt sich bekanntlich den leistungsorientierten Frauen- und Mädchenfußball auf die Fahnen – ein Konzept, mit dem man offenbar endgültig auch die Stadt Kleve überzeugt hat. Hochklassigen Frauenfußball gibt’s deshalb auch in Zukunft im Stadion am Bresserberg zu sehen. „Wenn ich mir all die Neben- und Großbaustellen anschaue, auf die wir in dieser Saison gestoßen sind, müssen wir uns einfach bei unserem Vorsitzenden Christan Nitsch bedanken, der uns immer den Rücken freigehalten hat. Dadurch konnten wir vernünftig weiterarbeiten und uns für die sportliche Zukunft aufstellen“, so Scuderi.

Selbstverständlich spielt dabei die Kaderplanung eine wichtige Rolle. Diese ist bereits weit fortgeschritten. Jüngst machte der VfR mit der Verpflichtung der Luxemburgerin Catarina Teixeira Lavinas auf sich aufmerksam. Die 21-jährige Mittelfeldspielerin bringt Erfahrung aus der UEFA Women’s Champions League mit an den Niederrhein – ein Transfer, der die Ambitionen des Regionalligisten untermauert.

Angriff auf die Meisterschaft?

Spinnt man die Entwicklung weiter, die der VfR Warbeyen in den vergangenen Jahren in der dritthöchsten Spielklasse genommen hat, müsste im nächsten Jahr die Meisterschaft und der damit verbundene Aufstieg in die Zweite Bundesliga herausspringen. In Sachen Kampfansagen hält sich Sandro Scuderi allerdings (noch) bedeckt. „So früh vor der Saison bereits Aufstiegsambitionen zu äußern – das gehört sich nicht. Da schwingt ein Hauch Respektlosigkeit mit. In der vergangenen Saison war vieles rosig, aber auch wir haben hier und da noch unnötig Federn gelassen. Wir wollen mehr Konstanz ins eigene Spiel bringen und nach Möglichkeit dafür sorgen, dass uns keine Mannschaft in der Tabelle enteilen kann“, sagt der Warbeyener Trainer.

Das erste Nahziel gibt’s auch bereits. Der VfR Warbeyen möchte sich erstmals für die zweite Runde um den DFB-Pokal der Frauen qualifizieren. Die Chance ist groß. Wie berichtet, hat die Mannschaft am 17./18. August Heimrecht gegen Regionalliga-Aufsteiger DJK Wacker Mecklenbeck – klingt nach einer lösbaren Aufgabe.

Aufrufe: 030.6.2024, 21:00 Uhr
RP / Nils HendricksAutor