Mit der Trainer-Verpflichtung von Martin Oslislo, der in seiner aktiven Zeit für den SV Wacker Burghausen 108 Zweitliga-Einsätze absolvierte, sorgte der SV Pankofen vor ein paar Monaten für Aufsehen. Der Klub aus dem Plattlinger Stadtgebiet dümpelte in den letzten Jahren meist im hinteren Tabellenbereich der A-Klasse herum und mit dem Ex-Profi sollte es ein paar Ränge weiter nach oben gehen. Der 46-jährige Übungsleiter hat die Erwartungen bislang mehr als erfüllt und der SVP sicherte sich am vergangenen Wochenende in der A-Deggendorf die Herbstmeisterschaft.
"Der Verein hat sich von meiner Verpflichtung einen sportlichen Aufschwung erhofft. Dass es so gut läuft, war allerdings nicht zu erwarten. Ich muss dem kompletten Team bisher ein großes Kompliment machen. Die Jungs ziehen hervorragend mit und es macht richtig Spaß. Ich bin positiv überrascht", sagt Oslislo, dessen Engagement in der A-Klasse durchaus für Verwunderung sorgte: "Es wird bestimmt Leute geben, die meinen Schritt nicht nachvollziehen konnten. Ich hab für den Fußball in den vergangenen 30 Jahren einen extrem hohen Aufwand betrieben, irgendwann ist der Akku leer. Nach meinem Aus in Osterhofen habe ich eine Saison gar nichts gemacht und hatte eigentlich auch nicht vor, mich nochmal als Trainer zu engagieren. Aber die Pankofener Verantwortlichen waren sehr hartnäckig und ein entscheidendes Kriterium für mich war, dass der zeitliche Aufwand überschaubar ist. Ich würde aktuell keine 30 oder 40 Kilometer mehr irgendwo ins Training hinfahren.
Sportlich war die Umstellung für den Ex-Osterhofener groß.
"Klar, es ist etwas ganz anderes. Es fängt schon damit an, dass man nur noch einen Schiedsrichter hat. Aber ganz ehrlich: ich genieße das ganze Rundherum. Unsere Verantwortlichen sind sehr engagiert, das Vereinsleben ist top. Fußballerisch muss man die Anforderungen anpassen, aber das ist halb so schlimm. Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaft." Einen großen Anteil am Aufschwung haben Co-Spielertrainer
Niels Kraschinski und der im Sommer verpflichtet Stürmer-Routinier
Simon Schwetz, die gemeinsam bereits 31 Treffer erzielten.
"Niels ist in einer überragenden Verfassung und ist bislang ein absoluter Unterschiedsspieler. Simon tut uns vorne drin mit seiner Erfahrung und seiner Qualität vor der Kiste richtig gut. Aber die gesamte Truppe macht es hervorragend", lobt Oslislo sein Gefolge.
Der Herbstmeister wird sich vermutlich mit den beiden Verfolgern TSV Aschenau und SV Schaufling ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel liefern.
"Die drei erstplatzierten Teams werden sich den Aufstieg unter sich ausmachen. Wir wollen bis zum Schluss oben dabei bleiben. Das muss jetzt unser Anspruch sein", betont Oslislo, der sich im Frühjahr auf einen hoffnungsvollen Neuzugang freuen kann. Trainer-Sohn
Rafael, der bei der SpVgg GW Deggendorf in der Jugend-Bayernliga dem runden Leder hinterherjagte und sogar im Kader der BFV-Auswahl stand, wird im Februar 18 Jahre alt und ist dann für den Herrenbereich spielberechtigt.
"Wenn es Rafi ernst nimmt, wird er uns weiterhelfen", ist Martin Oslislo überzeugt. Ob der Coach Pankofen über den Sommer hinaus erhalten bleibt, ist noch nicht geklärt:
"Darüber werden wir uns in der Winterpause unterhalten. Ich kann mir gut vorstellen, weiterzumachen. Grundvoraussetzung dafür ist aber, dass der Kern der Mannschaft zusammenbleibt."