Trainerentlassungen, Vertragsverlängerungen, Bayern-Treffer des Monats und Jahresabschluss aller drei Mannschaften - der November war „ereignisreicher Monat“ für den SV Bruckmühl.
Bruckmühl – Das Pflichtspieljahr 2024 ist zu Ende. In der nächsten Ausgabe des SVB-Monatsberichts blicken wir auf die letzten Wochen der drei Herrenmannschaften des SV Bruckmühl zurück.
Vor wenigen Wochen hat sich auch die Landesliga Südost in den Winterschlaf verabschiedet. Im Jahresendspurt im November hat der SV Bruckmühl seine Pflicht annehmbar absolviert. Zwei Siege und zwei Niederlagen aus den finalen letzten vier Spielen, allesamt gegen direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt, lautete die Bilanz aus den richtungsweisenden vorweihnachtlichen Wochen.
Zum Monatsbeginn übernahm Mike Probst zusammen mit Co-Trainer Michael Wolff interimsweise das Traineramt beim Tabellenschlusslicht erneut. Bei der Rückkehr auf die Trainerbank im Mangfallstadion gab es einen 2:1-Erfolg gegen den Tabellennachbarn, den SV Pullach. In der darauffolgenden Woche musste sich der SVB beim Aufsteiger ESV Freilassing deutlich mit 0:4 geschlagen geben.
Das Kellerduell gegen den VfR Garching sieben Tage später drohte aufgrund des vorzeitigen Wintereinbruchs mit starkem Schneefall auszufallen. Zahlreiche Helfer, darunter Spieler, Funktionäre und Fans, räumten in der Folge über zwei Tage lang den Einser-Platz frei und legten damit den Grundstein für den 3:0-Sieg gegen die Gäste aus dem Münchner Raum. Den historischen Arbeitseinsatz krönte unter anderem Maximilian Gürtler mit zwei Traumtoren. Sein Fallrückzieher steht beim BFV zum Bayern-Treffer des Monats zur Wahl.
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Zum Jahresabschluss verpasste der SV Bruckmühl nochmals einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Beim TSV Kastl gab das Team rund um Ersatz-Kapitän Maurice Koller eine zwischenzeitliche Führung aus der Hand und mussten eine ganz späte Niederlage einstecken: „Das Ergebnis ist schade. Ein Punktgewinn wäre nach den letzten Wochen die Kirsche auf der Torte gewesen. Nichtsdestotrotz haben wir es geschafft, den Anschluss weiter herzustellen.“
Somit geht der SVB als Tabellenletzter in die Winterpause. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt ist dennoch weiter ungebrochen. Der Rückstand auf die Relegationsplätze beträgt weiter fünf Punkte, auf die gesicherte Zone sind es nur sechs Zähler. „Wir wollen eine erfolgreiche Rückrunde spielen. Nichts ist unmöglich. Wir werden die Winterpause nutzen, um die Hinrunde knallhart zu analysieren. Die Trainer haben bereits vieles gesehen und Probleme erkannt und werden daraus die richtigen Schlüsse ziehen“, blickt Abteilungsleiter Michael Straßer bereits in das Frühjahr voraus. Stephan Keller, sportlicher Leiter der Herren, schließt daran an: „Es gilt jetzt, im Winter die Kräfte zu sammeln und zu schauen, dass die Verletzten wieder zurückkommen und wir mit einer gut geplanten Vorbereitung gut rauskommen.“
Bereits unmittelbar nach dem letzten Pflichtspiel ist es den Verantwortlichen gelungen, eine wichtige Personalentscheidung zu fixieren. Probst und Wolff bleiben bis zum Saisonende Trainer der ersten Mannschaft: „Wir haben vollstes Vertrauen in Mike und Michi. Sie haben die richtige Balance. Wir sind sehr zuversichtlich, dass es den beiden gelingen wird, aus dem Team eine Einheit zu formen und die Dinge, die wir in der Vorrunde vermissen haben lassen, wieder besser umzusetzen. Die Mannschaft wird unter ihnen gut vorbereitet werden und alle Tugenden an den Tag legen, die es im Abstiegskampf braucht. Wir sind uns sicher, dass wir in der Rückrunde noch einmal voll angreifen und unser Minimalziel Relegation erreichen werden“, freut sich Straßer über den längerfristigen Verbleib des Trainerteams.
„Wir stehen natürlich nicht ganz da, wo wir hinwollten, aber es war klar, dass es eine schwierige Saison werden wird. Die Jungs lernen noch immer dazu. Es wird eine harte Nummer werden. Wir wollen aber trotzdem versuchen, noch unten rauszukommen. Jeder ist motiviert und möchte in der Rückrunde alles geben, um jede Chance zu wahren“, fasst Keller die Situation nach der Hinrunde zusammen.
Obwohl die letzten Pflichtspiele gerade erst absolviert worden sind, geht es bei den Landesliga-Kickern nicht ohne Fußball. Der SVB nimmt dieses Jahr nach längerer Abstinenz wieder am Sparkassenpokal in Rosenheim teil: „Es freut mich, dass die Jungs sich dazu bereit erklärt haben, dabei zu sein. In den letzten Jahren haben wir darauf verzichtet, auch aus Gründen der Belastungssteuerung. Die Jungen sind aber fußballverrückt und stecken das besser weg. Ich hoffe, dass wir da erfolgreich sein können. Die Qualifikation für die Endrunde sollte schon als Ziel ausgegeben werden“, so Straßer.
Am kommenden Sonntag (15. Dezember) geht es im Grunddurchgang in der Gabor-Halle zunächst gegen den TSV 1921 Bernau, den TSV Emmering, den SV Aschau/Inn, den SV Leobendorf und den TSV Rimsting.
Die zweite Mannschaft musste in den letzten beiden Spielen des Jahres auf mehrere wichtige Stützen verzichten. Dieser Umstand war vor allem der Personalnot der ersten Mannschaft geschuldet. Philipp Keller, Gerhard Stannek und Maximilian Gürtler halfen nach ihrem Abschied von der ersten Mannschaft im Sommer erneut in der Landesliga aus und standen deshalb nicht mehr im Aufstiegskampf der A-Klasse zur Verfügung.
Zuvor erzielte Gürtler aber im Derby gegen den SV DJK Heufeld den Last-Minute-Siegtreffer. Danach musste sich das Team von Benedikt Aigner und Erich Dreher gegen Schlusslicht TSV Emmering trotz einer klaren Überlegenheit und einem deutlichen Chancenplus mit einem torlosen Unentschieden begnügen. In der letzten Partie des Jahres musste die Zweite stark ersatzgeschwächt die erste Saisonniederlage hinnehmen. Im Topspiel und Derby gegen Aufstiegskandidat SC Höhenrain zog der SVB schlussendlich den Kürzeren. Den einzigen Treffer beim 1:2 erzielte Patrick Gigla.
Nach 13 Spielen liegt der SVB II dennoch mit vier Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze. Zudem weist die Aigner-/Dreher-Elf die beste Offensive und beste Defensive auf. Gürtler und Gigla liegen in der Torschützenliste auf den Plätzen eins und zwei mit elf bzw. zehn Saisontreffern. „Es war natürlich bitter, dass die Mannschaft in den letzten Spielen auf wichtige Spieler verzichten mussten. Dadurch haben sie sich nicht so leichtgetan, wie davor, es aber trotzdem gut gemacht“, zeigt sich Keller mit der Leistung trotz der widrigen Umstände zufrieden.
„Die zweite Mannschaft hat ein kleines Polster aufzuweisen. Nach der Winterpause gilt es vor allem, wieder Konstanz reinzubringen. Da wird es natürlich helfen, dass die Routiniers, die oben aushelfen mussten, und Luca Piga, der zuletzt verletzt fehlte, zurückkehren. Wir halten weiterhin am Ziel fest, den Aufstieg in die Kreisklasse über den ersten Platz zu schaffen. Dabei haben wir vollstes Vertrauen in das Trainerteam“, führt Straßer aus.
Die dritte Mannschaft ist derzeit ebenso auf dem Weg, ihr Saisonziel zu realisieren. Das neu formierte Team steht auf einem Nicht-Abstiegsrang. Im einzigen Spiel im November musste sich die Elf rund um Kapitän Ludwig Volke im Kellerduell dem SV Söchtenau II deutlich mit 0:4 geschlagen geben.
Die Leistung spiegelte allerdings nicht den Endstand wider, vor allem vor dem Hintergrund, dass mehrere Leistungsträger, auch aufgrund der Kadersituation der Ersten und Zweiten, fehlten, der ein oder andere reaktiviert worden war oder auf einer ungewohnten Position aushelfen musste. „Das Team hat sich so ein bisschen in die Winterpause geschleppt. Die Situation ist aber völlig in Ordnung. Wir stehen über dem Strich“, relativiert Straßer die Situation.
„Es war ein bisschen schade, dass im Jahresendspurt die Luft raus war. Da müssen wir schauen, dass wir im Frühjahr wieder mehr Schwung reinkriegen. Insgesamt können wir aber trotzdem zufrieden sein“, schlägt Keller einen ähnlichen Ton an.
Im neuen Jahr soll insgesamt vor allem auch die Förderung des eigenen Nachwuchses im Vordergrund stehen. Mehrere Talente der A-Jugend trainierten zuletzt regelmäßig bei der ersten und zweiten Mannschaft mit. Paul Mitterhuber kam in der Dritten bereits mehrfach zwischen den Pfosten und sogar als Feldspieler zum Einsatz. Anian Böhm feierte gegen Höhenrain sein Debüt im Herrenbereich und spielte am nächsten Tag in Söchtenau über 90 Minuten.
„Wir werden in der Rückrunde den Fokus darauflegen, die U19 stärker zu unterstützen. Knüpft diese an die Leistungen in der Vorrunde an, kann sie in der BOL-Aufstiegsliga vorne mitspielen“, ist Straßer zuversichtlich. Gleichzeitig sollen die Spielberichtigten der A-Jugend, je nach Möglichkeit, nach der Winterpause häufiger im Herrenbereich zum Einsatz kommen.
Obwohl die spielfreie Zeit angebrochen ist, wartet auf die Verantwortlichen in den nächsten Wochen viel Arbeit: „Wir haben einige Aufgaben vor der Brust. Dazu gehören Gespräche mit den Trainerteams und zum Kader. Wir werden natürlich noch einmal den Markt sondieren und schauen, ob es potenzielle Verstärkungen für alle Mannschaften gibt. Bei der dritten Mannschaft geht es auch um Reaktivierungen“, schließt Straßer sein Monatsfazit ab.