Grüntegernbach und Ottenhofen mit bester Ausgangsposition im Aufstiegskampf. Der Rückzug von Finsing bedeutet den Klassenerhalt für alle Teams.
Landkreis Erding – Spannender als in der A-Klasse 8 geht es kaum. Gleich fünf Teams mischen um den Aufstieg mit. In der Winterpause ziehen wir eine Zwischenbilanz.
Angeführt wird das Feld vom TSV Grüntegernbach, der in 13 Spielen nur einmal als Verlierer vom Platz ging. Ein hochzufriedener Spielertrainer Matthias Kurz nennt die Gründe für den andauernden Höhenflug: „Wir hatten kaum Verletzte, einen brutalen Teamgeist, sodass wir auch nach Rückständen noch gewonnen haben.“ Daran soll nun nach dem Trainingslager im Frühjahr angeknüpft werden. „Dort soll die Grundlage für Aufstieg und Meisterschaft gelegt werden.“
Erster Verfolger der Kurz-Truppe sind die Tormaschinen aus Ottenhofen, die mit 56 Treffern die beste Offensive der Liga stellen. „Sicherlich haben wir mit unserer Offensiv-Power überzeugt, aber auch die defensive mannschaftliche Geschlossenheit hat uns ausgezeichnet“, freut sich DJK-Spielertrainer Max Lechner, der, wenn alles optimal läuft „Platz zwei verteidigen und die Tabellenspitze angreifen“ möchte.
Schon wie vor der Saison bleibt der Aufstieg für den Dritten St. Wolfgang alternativlos, wie Cheftrainer Christian Brucia unterstreicht: „Wir haben noch alles in der eigenen Hand.“ Eine bessere Ausgangsposition habe man sich selbst verspielt, die beiden Niederlagen gegen Lengdorf 2 und Isen „seien deswegen umso ärgerlicher“. Dennoch sehe Brucia sein Team, das mit elf Gegentoren die beste Defensive der Liga stellt, für den Endspurt gewappnet.
Das Wort Aufstieg nimmt Walpertskirchens Coach Louis Schwarz nicht in den Mund, sein Team stehe aufgrund der mannschaftlichen Geschlossenheit aber „völlig zurecht so weit oben in der Tabelle“. Vermeintlich abgeschlagen ist der TSV Dorfen II mit neun Punkten Rückstand auf Rang Zwei. Wären da nicht die zwei Spiele in der Hinterhand. So richtig zufrieden ist Übungsleiter Thomas Ertl aber dennoch nicht: „Gegen die vorderen vier Plätze haben wir nur einen Punkt geholt, obwohl wir nie unterlegen waren. Deswegen sind wir mit dem fünften Platz nicht ganz zufrieden.“
Den „Best of the rest“ führt der FC Lengdorf II an, Chefcoach Stefan Ortner hat gemischte Gefühle. Mit einem guten Mittelfeldplatz sei er aber im Großen und Ganzen zufrieden, dieser solle in der Rückrunde gehalten werden. Mit einem Trainingslager in Salzburg und vier Testspielen will sich die Reserve aus Wartenberg vorbereiten, um den sechsten Platz anzugreifen. So oder so ist Christoph Lehmann, TSV-Trainer, von seinem Team begeistert: „Wenn wir den jetzigen siebten Platz behalten, wäre es eine tolle Runde.“
Eine Saison mit Höhen und Tiefen sah Grünbachs spielender Trainer Armin Pasic: „Wenn wir gewonnen haben, dann hoch, bei Niederlagen gab’s aber meistens eine richtige Abreibung.“ Während er bei seinen Mannen meist offensiven und attraktiven Fußball sah, sei das primäre Ziel im neuen Jahr „die Verteidigung zu verstärken“.
Mit einem Schlussspurt hat sich die zweite Mannschaft aus Kirchasch bis auf Platz Neun vorgearbeitet. KSC-Übungsleiter Klaus Felske ist überwältigt: „So viele Punkte hatte eine Kirchascher Reserve in der A-Klasse noch nie.“ Da es in dieser Saison keinen Absteiger gebe, wolle Felske noch das ein oder andere Top-Team „ärgern“.
Auch bei der SG Erding/Klettham hat sich die Zielsetzung aufgrund des vorzeitigen Nichtabstieges geändert. „Zwei, drei Teams wollen wir schon hinter uns lassen und außerdem bei Niederlagen nicht immer Klatschen bekommen“, fordert Erich Witt, der mit dem bisher erreichten sichtlich einverstanden ist: „Als Aufsteiger und dritte Mannschaft stehen wir richtig gut da.“
Hinter den Erwartungen blieb Isen, denn der zehnte Platz und die Punktausbeute ließen Spielertrainer Julius Schweiger „sehr unzufrieden“ in die Winterpause gehen. „Wir hatten sehr gute Spiele dabei, zu oft kam dann aber nur ein Unentschieden oder sogar eine Niederlage dabei raus.“
Den vorzeitigen Rückzug des FC Finsing III sieht Albert Bowinzki, Pressesprecher bei der SG Buch/Forstern II zwiegespalten: „Klar ist es schön zu wissen, dass man nicht absteigen kann, aber es ist, als ob ein Stecker gezogen wird. Es macht was mit einem, wenn man weiß: Aufsteigen wird man nicht, nach unten geht es aber auch um nichts.“