Eigentlich sollte man glauben, Ratingen 04/19 II fahre zum Bezirksliga-Spitzenreiter SG Benrath-Hassels nur, um die Niederlage in Grenzen zu halten (Sonntag, 15.30 Uhr). Die Gastgeber haben elf der zwölf Punktspiele bisher souverän gewonnen, und nur dem einstigen Verfolger FC Kosova gelang es, ein Unentschieden abzutrotzen. Die beiden Vereine spielen übrigens auf der gleichen Anlage, auf dem Sportplatz „Am Wald“.
Inzwischen ist allerdings Eller 04, einen Punkt hinter den Benrathern, der große Verfolger. Die Ratinger dagegen sind nach den drei Niederlagen zuletzt an die Abstiegszone gestürzt. Rang zehn ist bedrohlich, und es müssen immer noch zwei Rotsperren verkraftet werden. Aber Trainer Deniz Aktag sieht es so: „Der Fußball schreibt oft die unglaublichsten Geschichten. Da versuchen wir einmal unser Glück.“ Sein Co-Trainer Jens Kampen sagt: „Wir alle, vom Trainerteam bis zu den Spielern, geben alles, um dort unten schnellstens weg zu kommen. Wir wissen freilich genau, was uns in Hassels erwartet.“
Ähnlich hammerhart ist die Bezirksliga-Auswärtshürde der SSVg Heiligenhaus. Auch der Aufsteiger muss zum Tabellenführer, dem HSV Langenfeld (Sonntag, 15.15 Uhr). An der Talburgstraße hat es in dieser Woche fürchterlich gerappelt. Trainer Deniz Top bat zum Rapport. Das 0:6-Heimdebakel gegen den Tabellennachbarn TSV Solingen war allen im Verein unter die Haut gegangen. „Ja, es gab eine Aussprache“, so der 39-jährige Lehrer aus Lintorf. Und jeder, der ihn kennt, das sind im Ratinger Raum fast alle Fußballfans, der weiß genau, dass es dabei niemals leise zuging. Top weiter: „Wir haben die desolate Leistung besprochen. Jetzt, in Langenfeld, erwarte ich eine Reaktion.“ Damit ist alles gesagt. Seine Mannschaft ist seit sieben Spielen sieglos und dadurch in den Tabellenkeller gestürzt.