Am vergangenen Wochenende hat sich die Kreisliga A I in Freiburg in die Winterpause verabschiedet – höchste Zeit, eine Halbzeit-Bilanz zu ziehen. Die Trainer der SG Rheinhausen und der SG Nordweil/Wagenstadt blicken zurück und ordnen die Situation im Aufstiegskampf ein, in dem sich Wintermeister SV Endingen in der Pole Position befindet.
Jonas Bühler überlegt kurz, bevor er auf die Frage antwortet, wie denn die erste Hälfte der Saison aus Sicht der SG Nordweil/Wagenstadt zu bewerten sei. „Relativ durchwachsen“, sagt der SG-Trainer, der mit seiner Mannschaft auf dem fünften Tabellenplatz (28 Punkte nach 16 Spielen) überwintert, schließlich. Mit der Platzierung sei er an sich zufrieden, „weil wir oben mit dabei sind. Das war auch unser Ziel, unter den ersten Fünf zu sein.“ Doch der aktuelle Trend schmeckt Bühler so gar nicht: Nachdem die SG Mitte November den Tabellenführer aus Endingen mit 3:1 besiegt hatte, gingen die jüngsten drei Spiele verloren – darunter eine empfindliche 0:6-Klatsche bei der SG Rheinhausen und ein deutliches 1:4 gegen die SG Wasser-Kollmarsreute am vergangenen Samstag. „Gerade die Niederlage gegen Rheinhausen war sehr bitter“, konstatiert Bühler, dessen Mannschaft in den vergangenen Wochen ein wenig die Körner ausgegangen zu sein scheinen. Begünstigt wurde der Negativlauf auch durch diverse Krankheitsfälle, die das Team „nicht mehr auffangen konnte. Deshalb kommt die Pause zur rechten Zeit.“
Nun gelte es, in den fußballfreien Wochen neue Kräfte zu sammeln, um im Frühjahr wieder anzugreifen. Bühler hofft, dann die ein oder andere arrivierte Kraft wieder auf dem Trainingsplatz begrüßen zu dürfen. Spielertrainer Philipp Hensle und Kapitän Nico Levis sollen in der Rückrunde wieder voll zur Verfügung stehen, zudem darf sich der Tabellenfünfte auf einen Neuzugang freuen: Abwehrspieler Timo Blattmann kehrt zur SG zurück, nachdem er die letzten drei Jahre für den FC Teningen die Schuhe geschnürt hat. Mit breiterem Kader will Nordweil wieder in die Spur finden. „Generell müssen wir daran arbeiten, dass wir gute Leistungen bestätigen und nicht sofort wieder verlieren. Teilweise hatten wir ein richtig gutes Spiel und waren dann in der Woche drauf unverständlicherweise gar nicht auf dem Platz“, moniert der SG-Coach die fehlende Konstanz seiner Elf. Die aber wird es brauchen, wenn das Bühler-Team den Rückstand auf die vorderen beiden Ränge noch verkürzen will. Der Trainer jedenfalls zeigt sich angriffslustig: „Wir wollen nicht nur um die goldene Ananas spielen, sondern im Optimalfall nochmal oben anklopfen.“
Noch sehr viel zufriedener mit dem bisherigen Saisonverlauf ist Daniel Engelmann. Der Trainer der SG Rheinhausen rangiert mit seinem Team zur Halbzeit auf Platz Zwei, hat von 15 Spielen elf gewonnen. Zwar ging das Auftaktspiel gegen die Sportfreunde Winden verloren, doch seitdem rollt der SG-Zug in die richtige Richtung. „Die Bilanz ist mehr als positiv. Vor allem im Oktober und November haben wir gepunktet und wenig zugelassen“, sagt Engelmann. Auch die Niederlage beim Primus aus Endingen habe das Team nicht zurückgeworfen. Was dem Cheftrainer bislang am besten gefallen hat? „Beim 6:0-Sieg gegen Nordweil haben wir phasenweise genau den Fußball gespielt, wie wir ihn uns vorstellen: Präsenz zeigen, diszipliniertes Stellungsspiel und gute Ballstafetten.“ An diese Fabelleistung will Engelmann mit seinem Kader in der Rückrunde anknüpfen. Der 40-jährige geht in seine letzte Halbserie als Rheinhausen-Trainer. Nach acht Jahren an der Seitenlinie wird er den Klub verlassen – mit einem Erfolgserlebnis?
Nach dem dritten Platz in der vergangenen Spielzeit will die SG dieses Mal die Tür zur Bezirksliga aufstoßen, wohlwissend, dass der Wintermeister SV Endingen diesbezüglich die Trümpfe in der Hand hält. „Endingen ist der absolute Topfavorit auf den Aufstieg. Aber wir sind auf Tuchfühlung, und Endingen muss in der Rückrunde noch zu uns“, meint Engelmann, der die Mannschaften, die hinter den beiden Spitzenteams überwintern, in Sachen Aufstiegsambitionen ebenfalls auf der Rechnung hat. Neben der SG Sexau/Bucholz und der SG Nordweil/Wagenstadt wären da vor allem die SF Winden zu nennen, „eine unangenehme Mannschaft mit starkem kollektiv und guten Einzelspielern.“ Gegen den Drittplatzierten wird Rheinhausen in dieser Runde sieglos bleiben. Im letzten Spiel vor der Winterpause trennten sich die beiden Kontrahenten 2:2, nachdem die SG zuvor fünf Siege am Stück eingefahren hatte. Wenn der Ball Mitte März 2025 wieder rollt, werden Daniel Engelmann und Co. erneut eine solche Siegesserie anpeilen – um so womöglich den Bezirksligatraum Realität werden zu lassen.