2025-01-09T14:47:51.805Z

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Trotz erheblicher Schwierigkeiten in der Hinrunde, bleibt Rhenania Lohn optimistisch, den Klassenerhalt in der Bezirksliga zu schaffen.
Trotz erheblicher Schwierigkeiten in der Hinrunde, bleibt Rhenania Lohn optimistisch, den Klassenerhalt in der Bezirksliga zu schaffen. – Foto: Manfred Heyne
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Rhenania Lohn strebt den Klassenerhalt an

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Der Fußball-Bezirksligist ist optimistisch, in der Rückrunde genügend Punkte einzufahren. Personaldecke inzwischen deutlich entspannter.

Der Start in die Fußball-Bezirksliga-Saison hätte für Rhenania Lohn nicht viel schlechter laufen können. Zum Auftakt unterlag die Mannschaft von Trainer Dirk Kalkbrenner, der das Team aus Eschweiler vor der neuen Spielzeit übernommen hat, bei Aufsteiger Germania Hilfahrt mit 0:6. Es folgten Pleiten gegen TV Konzen (0:3) und mit demselben Ergebnis in Haaren. Bis zur 82. Minute des 4. Spieltags mussten alle, die Lohn die Daumen drücken, auf ein eigenes Tor warten: Benjamin Bilalagic traf zum 1:0 gegen Oidtweiler. Es war gleichzeitig der erste Sieg der Saison.

Nach 15 Spielen liegt die Rhenania nun mit 13 Punkten auf Platz 14. Magere 17 Tore bedeuten (gemeinsam mit Richterich) Ligatiefstwert, die 42 Gegentore werden nur von den beiden hinter Lohn in der Tabelle stehenden Mannschaften Mariadorf und Eilendorf (jeweils 44) getoppt.

Holpriger Start hat Gründe

Der holprige Start hat Gründe. In den ersten beiden Saisonspielen hatte Dirk Kalkbrenner lediglich 13 Spieler und einen Torwart zur Verfügung. Etliche Spieler hatten sich vor der Saison noch kurzfristig entschlossen, den Verein zu verlassen, gleich ein halbes Dutzend folgte Ex-Trainer Frank Raspe nach Mariadorf. Im Herbst wurden dann nach den Auftaktpleiten noch drei Spieler verpflichtet. Serhat und Tuncay Türkmen kamen von Arminia Eilendorf, Dogukan Ak aus Flerzheim, bis zur Winterpause konnten sukzessive weitere Spieler von einem Engagement in Lohn überzeugt werden.

„Für die Schwierigkeiten haben wir wahnsinnig viele Punkte geholt“, blickt Kalkbrenner zurück. In der Vorbereitung musste er einige Freundschaftsspiele absagen, da schlicht und ergreifend nicht genügend Spieler zur Verfügung standen. Bei der Stadtmeisterschaft trat Lohn als Bezirksligist und damit klassenhöchstes Team einmal nur mit zehn Akteuren an. „Wir konnten nie Automatismen trainieren und uns nie in eine gute körperliche Verfassung bringen“, bemängelt der Trainer. Dennoch punktete die Rhenania. „Wir haben vor allem zu Hause gute Partien abgeliefert, mit Oidtweiler und Eicherscheid wirklich gute Gegner geschlagen.“ Auch, wenn man einen Matchplan aufgrund der dünnen Personaldecke nie wirklich verfolgen konnte.

Der Trainer bezeichnet diese Erfolge als „wichtige Spiele“. Die Mannschaft habe gesehen, wozu sie in der Lage ist. Als dann zum Hinrundenende nochmal neue Spieler dazukamen, „waren wir mit den Gegnern auf Augenhöhe“. So kam mit Chris Wolf „ein Stürmer mit Torgarantie“ aus Teveren, mit Jan Steinmüller ein junger, talentierter Linksfuß aus Girbelsrath. Zudem kehrten mit Innenverteidiger Daniel Ndjakanyi und Angreifer Martaneo Schoengen zwei Spieler zurück, die früher schon die Schuhe für die Rhenania schnürten. Die letzten Eindrücke vor der Pause seien daher positiv gewesen.

Dennoch drückt der Schuh noch ein wenig, vor allem der Torwarthandschuh. Nico Hühne sah zunächst Rot gegen Kohlscheid und verletzte sich dann am Daumen, Nils Liebold brach sich die Hand. Nun wurde mit Nico Meulenberg ein gestandener Keeper zurück nach Lohn geholt. „Jetzt können wir gefestigter in die Rückrunde gehen“, sagt der Trainer.

Lichtblick vor der Winterpause

Vor allem auswärts muss es dann besser laufen: Von sieben Partien wurden sechs verloren. Es gab jedoch einen Lichtblick: Das letzte Spiel vor der Winterpause gewann Lohn auswärts – mit 3:0 in Welldorf. Bei der Hallenstadtmeisterschaft tankte die Mannschaft Anfang des Jahres ein wenig Selbstvertrauen, da sie wie im Vorjahr den Vizetitel einfuhr.

Dirk Kalkbrenner ist optimistisch: „Wenn wir alles umsetzen, was wir können, dann bin ich überzeugt, dass wir die Klasse halten.“ Seine erste Elf habe definitiv Bezirksliganiveau. Logisch, dass er sich für die Rückrunde möglichst wenig Ausfälle wünscht und, „dass wir im Trainingsbetrieb konsequenter sind“.

Apropos Training: Da Rhenania Lohn nur über einen Rasenplatz verfügt, muss der Verein auswärts trainieren. Montags und mittwochs, jeweils um 20 Uhr bei den Sportfreunden Hehlrath. Vor allem der Montagabend stößt Kalkbrenner sauer auf und er spart nicht mit Kritik: „Dass untereinander nicht mehr geholfen wird, kenne ich so aus anderen Städten nicht.“

Bleibt die Frage, ob der Trainer bei all diesen Schwierigkeiten ans Aufhören gedacht hat. „So etwas habe ich in meiner Trainerkarriere noch nicht erlebt“, sagt Kalkbrenner und ergänzt: „Ich fühle mich hier wahnsinnig wohl. Mit dem Vorstand verbindet mich ein freundschaftliches Verhältnis, die Unterstützung ist riesengroß. Es wurde auch nie Kritik geäußert. Daher habe ich nie mit dem Gedanken gespielt, aufzuhören.“

Trainingsauftakt ist am 26. Januar, Testspiele stehen unter anderem gegen Pulheim, Lendersdorf, Merzenich, Linden-Neusen und Oberzier an.

Für Rhenania Lohn geht es dann am Sonntag, 9. März, mit einem Heimspiel gegen den Aufsteiger und Tabellenzehnten Hilfahrt weiter. Eine Woche später geht es dann zum TV Konzen. Dirk Kalkbrenner hofft, dass seine Rhenania frühzeitig die Weichen auf Klassenerhalt stellen kann, damit der Verein für einen deutlich weniger holprigen Saisonstart in der kommenden Spielzeit planen kann.

Dieser Artikel kommt von unserem Partner Aachener Zeitung. Noch mehr spannende Portraits, Reportagen, Livesstreams, Interviews und Analysen zu deinen Lieblingsteams in der Region findest du auf http://www.aachener-zeitung.de

Aufrufe: 09.1.2025, 10:48 Uhr
Tobias RöberAutor