Selbst beim Stand von 4:0 für seine Elf trieb Frank Thieltges seine Salmrohrer immer noch an. Die Ansprüche beim Rheinlandligaabsteiger sind hoch. Am liebsten würde der FSV gleich wieder aufsteigen. Am Sonntag, im Derby beim SV Lüxem, trat man den Beweis an, dass man zu den Spitzenmannschaften der Bezirksliga zählt. In den entscheidenden Momenten waren die Gäste zielstrebiger, nutzten Fehler der Hausherren immer wieder eiskalt aus.
Scheiterten Noah Wrusch (per Freistoß) und Louis Thul (im Nachsetzen) in der achten Minute noch kurz hintereinander am zwei Mal prächtig reagierenden Schlussmann Joshua Stewart, durften die Salmrohrer Fans unter den 130 Besuchern am Grünewald fünf Minuten später erstmals jubeln: Nach einem Ballverlust der Lüxemer in der gegnerischen Hälfte schaltete der FSV schulbuchmäßig um. Jan Brandscheid, der sich das Spielgerät erkämpft hatte, passte auf Luca Schütz, der wiederum Alex Kirsch auf halblinks bediente. Beim kernigen Schuss war Stewart machtlos.
Patrick Schmidt, Trainer des SV Lüxem:
Mit der frühen Führung im Rücken lehnte sich der FSV etwas zurück. Lüxem war kämpferisch voll auf der Höhe, Anspiele wie die von Nick Stülb auf Finn Hermann waren aber einfach zu ungenau (28.). Ein Freistoß von Mattis Thörner zischte haarscharf am rechten Pfosten vorbei (30.). Auf der Gegenseite wäre Lukas Valerius nach einer Freistoßhereingabe von Lucas Abend fast ein Eigentor unterlaufen (32.).
Hier hatte die von Patrick Schmidt und Nico Hubo gecoachte Mannschaft noch Glück im Unglück, sieben Minuten später fiel aber das 0:2. Wieder wurde der Ball in der Vorwärtsbewegung verdaddelt. Über Wrusch und Brandscheid ging es weiter auf den zentral lauernden Louis Thul, der erneut aus vollem Lauf traf (39.).
„Salmrohr war präsenter und effektiver. Sie haben mehr Qualität in der Chancenverwertung gezeigt. Unser letzter Pass kam mal zu weit oder war zu kurz. Drei von vier Toren schießen wir uns zudem selbst rein“, musste Schmidt aus Sicht der Lüxemer konstatieren.
Besonders ärgerlich war die Entstehung des 0:3 (52.). Hier leistete sich Timo Eifel einen Abspielfehler. Schütz spritzte dazwischen. Auch hier war Stewart ohne Abwehrmöglichkeit. Positiv: Der Innenverteidiger wurde von seinen Mitspielern auf dem Platz und von der Bank aus gleich wieder aufgebaut. Vorwürfe ob des Fauxpas gab es eine.
Frank Thieltges, Coach der Salmrohrer:
Nach Ecken wurde es anschließend noch einige Male gefährlich vorm Salmrohrer Kasten. Die dickste Chance, einen Treffer erzielen, vergab Benjamin Sorge schon kurz nach dem dritten Gegentor. Nach einem von Brandscheid an Hermann verwirkten Foulelfmeter scheiterte der Lüxemer indes an FSV-Keeper Dominik Thömmes, der erfolgreich in das von ihm aus gesehen linke Eck abtauchte (55.).
Auf der anderen Seite legte Salmrohr noch mal nach: Brandscheid trat eine Ecke an den Fünfmeterraum, wo Schütz per Kopf abschloss (67.). Ums Haar wäre dem Rückkehrer von Rot-Weiss Wittlich sogar noch ein weiterer Torerfolg gelungen, als er den Abpraller nach einem Lattenschuss von Wrusch knapp vorbeisetzte.
Mit dem Ergebnis und auch dem kämpferischen Auftritt seiner Schützlinge zeigte sich FSV-Trainer Thieltges zufrieden. Spielerisch war auch bei seinem Team Luft nach oben, was jedoch dem tiefen Platz geschuldet war. Den Wert von Leistungsträger wie Ex-Regionalligaakteur Brandscheid weiß er zu schätzen: „Wir sind froh, solche Unterschiedsspieler wie ihn in unseren Reihen zu haben.“ Junge Spieler behutsam aufzubauen, ist eines der erklärten Ziele von Thieltges. „Sie sollen sich frühzeitig an den Seniorenbereich gewöhnen“, sagte er mit Hinblick auf die beiden Einwechslungen der Noch-A-Junioren Neo Klippel und Luca Mertes.
Sieben Punkte beträgt weiterhin der Salmrohrer Rückstand auf Platz zwei, den Eintracht Trier II aktuell innehat, gar zehn sind es auf Tabellenführer SG Daleiden. Nach dem Ende der Hinserie hat sich der FSV im Aufstiegsrennen nicht aufgegeben. „Wir schauen auf uns und versuchen, unsere Spiele zu gewinnen. Alles andere ergibt sich von selbst“, betont Thieltges.
SV Grünewald Lüxem – FSV Salmrohr⇥ 0:4 (0:2)
Lüxem: Joshua Stewart -Gaith Aswad (65. Nils Valerius), Lukas Valerius, Benjamin Sorge (60. Nils Schermann), Mattis Thörner, Timo Eifel, Karim Aswad (80. Lukas Follmann), Janos Justen (80. Alexander Mittler), Leon Gilz, Finn Hermann, Nick Stülb (46. Detsit Choompong).
Salmrohr: Dominik Thömmes - Lucas Abend (65. Raphael Klotz), Marvin Munzel, Tobias Stoffel, Nico Hansen, Louis Thul, Jan Krämer, Alex Kirsch (85. Neo Klippel), Noah Wrusch (88. Luca Mertes), Luca Schütz, Jan Brandscheid (79. Tobias Klein).
Schiedsrichter: Jason Lieser (Hetzerath)
Tore: 0:1 Alex Kirsch (13.), 0:2 Louis Thul (39.), 0:3, 0:4 Luca Schütz (52., 67.)
Bes. Vork.: Sorge (Lüxem) scheitert mit Foulelfmeter an Salmrohrs Torwart Thömmes (55.)