Die SpVgg Unterhaching steckt tief im Abstiegskampf der 3. Liga. Um das rettende Ufer doch noch zu erreichen, hofft Trainer Heiko Herrlich noch auf Neuzugänge
Unterhaching - Für die SpVgg Unterhaching stehen harte Wochen und Monate bevor. Das in den vergangenen 15 Ligaspielen erfolglose Schlusslicht der 3. Liga muss unter ihrem neuen Cheftrainer Heiko Herrlich schnell die Trendwende schaffen. Für Herrlich, der sich Medienvertretern vorgestern persönlich vorstellte (wir berichteten), wird sein zweites Engagement bei der SpVgg nach seiner Cheftrainertätigkeit 2011/2012 in der 3. Liga abermals zu einer Herkulesaufgabe. Das größte Dilemma für den 53-Jährigen ist möglicherweise das Personal. Aus dem aktuellen Kader dürfte in dieser Zusammenstellung möglicherweise nicht viel mehr rauszuholen sein. Hoffnung macht zwar einerseits, dass das rettende Ufer mit sechs Punkten Rückstand noch erreichbar ist. Andererseits sind das schon mehr Punkte, als die Hachinger in den vergangenen elf Ligapartien insgesamt geholt haben. „Es muss jeder sein Bestes geben. Wenn es dann nicht reicht und andere besser sein sollten, dann ist es eben so“, lautet Herrlichs realistische Devise.
Ein Neuzugang muss uns von der Qualität sofort weiterhelfen.
Heiko Herrlich
Eine personelle Verstärkung auf dem Transfermarkt deutet sich bis zum Transferschluss Ende Januar aktuell nicht an. Hier steckt Haching in einer Zwickmühle. Ein Torjäger wird bei den offensivschwachen Hachingern (22 Tore) dringend gesucht, dürfte für den Verein mit zuletzt verordnetem Sparkurs aber derzeit kaum zu finden, geschweige denn zu finanzieren sein. „Ein Neuzugang muss uns von der Qualität sofort weiterhelfen“, betont Herrlich.
In diesem Zusammenhang scheint die jüngste Kooperation mit dem FC Bayern dem abstiegsbedrohten Drittligisten in keiner Weise weiterzuhelfen. Die Amateure des deutschen Rekordmeisters spielen zum einen um den Aufstieg in die 3. Liga mit und dürften deshalb kaum Stammkräfte abgeben. Und potenzielle Spieler für das Profi-Team verleihen die Bayern in höhere Ligen, wie das Beispiel des Angreifers Nestory Irankunda eindrucksvoll zeigte, der von den Bayern zum Schweizer Erstligisten Grasshopper Zürich verliehen wurde. Vor diesem Hintergrund erscheint auch der zuletzt von Medien kolportierte Wechsel von Offensivtalent Jonathan Asp-Jensen mehr als unrealistisch zu sein. Der dänische Junioren-Nationalspieler, der zuletzt beim FC Bayern einen Testspieleinsatz bei den Profis hatte, wird aufgrund seines hohen Marktwertes in ganz anderen Sphären gehandelt.
Herrlich ließ beim Pressegespräch zwischen den Zeilen durchblicken, dass Neuzugänge willkommen wären. Erste Gespräche mit SpVgg-Präsident Manfred Schwabl zu diesem Thema gab es schon. „Man diskutiert drüber“, so Herrlich. Schwabl will bezüglich Transfers „Augen und Ohren offenhalten“. Hoffnungsvollere Worte bezüglich einer externen Verstärkung des Schlusslichts gibt es im Sportpark derzeit nicht.