BAD KREUZNACH. Am Ende eines Fußball-Duells zwischen der SG Eintracht und der TSG Bretzenheim standen zwei Verbandsliga-Trainer, die beide sehr stolz auf ihr Team waren. Sowohl der Bad Kreuznacher Thorsten Effgen als auch sein Pendant Dennis Steinbrecher hatten ein „sehr anstrengendes Spiel gesehen“ und waren auch in der Einschätzung einer „bei einigen Szenen unglücklichen Spielleitung“ einer Meinung. So weit, so einig.
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Auseinander ging die Bewertung dann beim Ergebnis: Denn während sich Effgen nach dem 3:1 (0:0) über einen „gerechten Sieg seiner Mannschaft“ sprechen konnte, hätte Kollege Steinbrecher lieber ein Unentschieden gesehen, dass sich seine Jungs seiner Meinung nach verdient gehabt hätten.
Zehn-Minuten-Strafe lässt das Spiel kippen
Nach der ersten Halbzeit spiegelte ein 0:0 genau das wieder, was beide Teams auf den Platz gebracht hatten. Viel Stückwerk, häufige Diskussionen, wenige Torchancen und erst recht keine Treffer. Nach der Pause waren die Hausherren zunächst besser zurückgekommen, die Führung erzielten aber die Gäste durch Lukas Helbach (53.). Hiernach schienen die abstiegsgefährdeten Bretzenheimer das Spiel in den Griff zu bekommen, doch mit der Zehn-Minuten-Strafe gegen Justin Padberg kippten die Verhältnisse.
Deniz Darcans erneuter Doppelpack (73. und 83.) sowie der Schlusspunkt durch den eingewechselten Eli Mukamba (90.+3) sorgten für den ersten Sieg der Eintracht im April 2024. Doch Dennis Steinbrecher ist trotz der Niederlage nicht bange vor den finalen Partien im Abstiegskampf: „Die Jungs haben das überragend gemacht. Es ist fast alles aufgegangen, wie wir es uns vorgenommen haben – und das mit unserer sehr dünnen Personaldecke.“
Die TSG war „ohne 15“ nach Bad Kreuznach gekommen, aber auch die Eintracht musste wieder einmal umbauen. „Erstmals mit nur einem nominellen Innenverteidiger, das hatte ich noch nie“, erklärte Thorsten Effgen, der daher Sebastian Baumann kurzfristig in der defensiven Zentrale verortete. „Aber auch meine Jungs haben das überragend gemacht. Normalerweise lobe ich nicht so viel, aber heute muss ich sagen, dass ich sehr stolz bin.“ Dass es nach dem Wechsel und auch trotz des Rückstandes mit mehr Druck Richtung Gäste-Tor ging, war auch dem Vorbericht in der Allgemeinen Zeitung zu verdanken. „Da war die Rede davon, dass die Luft raus sein könnte. Ich habe der Mannschaft gesagt, sie soll das Gegenteil beweisen.“
Und das klappte dann ja auch prima. Durch diesen 13. Saisonerfolg ist für den Aufsteiger nun auch rechnerisch der Klassenverbleib in trockenen Tüchern. „Endlich haben wir nach ganz anderen Wochen wieder einmal auf der richtigen Seite des Ergebnisses gestanden“, freute sich der SGE-Coach.
Für einen Rückkehrer nahm die Partie freilich einen weniger erfreulichen Verlauf. Lange Zeit hatte Bertin Gelenbevi gar keine Bedenken gehabt, „dass es irgendwie in die andere Richtung kippen könnte“. Knackpunkt war auch für ihn die Zehn-Minuten-Strafe in der Schlussphase. „Es war insgesamt ein schwieriges Spiel, und am Ende haben wir es nicht mehr, so in den Griff bekommen. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass das es mit dem Klassenverbleib klappt“. Gedanken, die sich die SG Eintracht nicht mehr machen muss.
SG Eintracht Kreuznach: Basting – Flühr, Brunswig, Baumann, Wein (80. Röhlinger) – Stavridis (90. E. Mukamba), Strunk, Wingenter (68. Fakas), Hida (80. Memet) – Darcan, L. Mukamba (88. Wollmann).