2024-09-18T12:22:00.113Z

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Für die SF Baumberg ist es ein Saisonauftakt zum Vergessen.
Für die SF Baumberg ist es ein Saisonauftakt zum Vergessen. – Foto: Jens Terhardt

Sitters Rückkehr ist ein Lichtblick für die SF Baumberg

Oberliga Niederrhein: Die Verletztenmisere hält bei den Sportfreunden Baumberg an, vor der Partie gegen Kleve am Sonntag wird bekannt, dass Milan Burovac einen Kreuzbandriss hat. Dafür soll die Leidenszeit eines anderen nun vorbei sein.

Vor dem fünften Spieltag und der Partie gegen den 1. FC Kleve (Sonntag, 15 Uhr, Sandstraße) reißen die schlechten Nachrichten bei den Sportfreunden Baumberg nicht ab. Die Verletztenliste nimmt ausufernde Formen an, und unter der Woche wurde nach einer ärztlichen Untersuchung bekannt, dass sich mit Milan Burovac (22) eine wichtige Säule im System des amtierenden Meisters schwerer als erwartet verletzt hat.

Langwieriger Ausfall

Der hochtalentierte Sechser wurde im Spiel beim TSV Meerbusch (1:1) gefoult und erlitt unter anderem einen Kreuzbandriss – der Allrounder muss sich einer Operation unterziehen und fällt mindestens ein halbes Jahr aus.

Die Rückkehr von Denis Sitter ist auch deshalb ein Lichtblick am Ende des Tunnels, obwohl auch der 27-Jährige behutsam herangeführt wird. „Nach seinem Verletzungsmarathon ist es enorm wichtig, dass er nicht erneut ausfällt“, betont Cheftrainer Salah El Halimi, der angesichts der angespannten Personalmisere derzeit überhaupt nicht zu beneiden ist: „Wir durchleben aktuell eine schwierige Phase nach der großartigen Meistersaison. Das wissen wir, und mit dem gegenwärtigen Zustand müssen wir leben. Jetzt müssen sich die jungen Spieler beweisen und Woche für Woche dazulernen. Deshalb sind erfahrene Spieler wie Denis wichtig für ihren Lernprozess.“

Sitter zog sich vor etwa zehn Monaten im Heimspiel gegen die SpVg Schonnebeck (4:0) eine muskuläre Verletzung an der rechten Wade zu. Danach wurde er beim VfB 03 Hilden (1:0) eingewechselt und erlitt einen Muskelfaserriss, sodass der technisch versierte Linksverteidiger bis zur Vorbereitungsphase auf die Rückrunde ausfiel. Auch danach setzte sich die Krankenakte auch aufgrund der Fehlbelastung fort, und schlussendlich kam in der Vorbereitung zur neuen Saison eine Gürtelrose hinzu, die ihn bis zum Pokalspiel gegen den 1. FC Bocholt (2:5) außer Gefecht setzte. Der Pechvogel kam dabei ausgerechnet für seinen verletzten Partner und Kapitän Louis Klotz in die Partie, lieferte dann ein großes Spiel ab und erzielte den Treffer zum 4:1.

Mit Klotz bildete Sitter in der Anfangsphase der Meistersaison das wohl beste Tandem der Liga auf der linken Außenbahn – das Wechselspiel wurde vorzüglich interpretiert, und die Offensive profitierte von der geballten Power. Der gelernte Kfz-Meister stand im vergangenen Spiel beim SC St. Tönis erstmals wieder in der Startelf und füllte die Position im linken Mittelfeld abermals in hervorragender Manier aus – der bei Bayer Leverkusen ausgebildete Linksfuß geht mit großem Ehrgeiz und Elan voran. Auch beim DFB hatte man seinerzeit sein Talent erkannt – er absolvierte 2013 in der U17-Nationalmannschaft drei Spiele unter der Regie von Christian Wück.

Sitter als emotionaler Anker in der schwierigen Situation

„Jetzt will ich unbedingt dazu beitragen, dass wir gegen Kleve den ersten Sieg einfahren, auch wenn es aktuell personell nicht gut ausschaut. Wir müssen alle auf die Zähne beißen und das nötige Glück erkämpfen. Unser Trainer hat nach dem letzten Spiel die richtigen Worte gefunden, die hoffentlich bei allen angekommen sind“, erklärt der bekennende Bayer-Fan, der ergänzt: „Wir dürfen nicht die Verantwortung auf andere übertragen, sondern müssen insbesondere im Offensivspiel Eigeninitiative ergreifen. Keiner ist vollkommen, und Fehler werden verziehen, aber wir müssen hochkonzentriert und von der ersten Minute hellwach ins Spiel gehen. Jetzt gilt es erst recht, sich noch intensiver zu helfen, damit endlich der Knoten platzt.“

El Halimi glaubt, dass sich seine Jungs bezüglich seiner Ansprache Gedanken gemacht haben und beschreibt Sitter als Paradebeispiel hinsichtlich der Einstellung und seiner Performance: „Denis ist ein Spieler, der vorangeht – er kann gar nicht weniger als hundert Prozent Leistung abrufen. Er ist außergewöhnlich flexibel und als ‚Mister Zuverlässig‘ immer einer der Ersten beim Training. Sein langes Fehlen hat uns sehr weh getan. Die jungen Spieler können sich eine Scheibe von ihm abschneiden“, betont der SFB-Coach, der am Sonntag eine geschlossene Mannschaftsleistung erwartet und einen unangenehmen Gegner, der stabil und robust in den Zweikämpfen agiert. Seine Schlussfolgerung daraus: „Deshalb müssen wir alles reinhauen und über den Kampf zum Spiel finden.“

Aufrufe: 014.9.2024, 20:30 Uhr
RP / Thomas SchmitzAutor