Nach den schweren Ausschreitungen im Anschluss an das Bezirksligaspiel zwischen dem FV Bad Schussenried und Türkspor Biberach am 29. September hat der Württembergische Fußballverband (WFV) nun deutliche Strafen ausgesprochen. Beide Vereine wurden wegen unsportlichen Verhaltens ihrer Mitglieder zu einer Geldstrafe von jeweils 750 Euro verurteilt. Außerdem wurden ingesamt drei Spieler aufgrund von Tätlichkeiten bis Ende Juni nächsten Jahres gesperrt.
Das WFV-Sportgericht sah es als erwiesen an, dass drei Spieler - zwei vom FV Bad Schussenried und einer von Türkspor Biberach - in die gewalttätigen Auseinandersetzungen nach dem Spiel involviert waren. Aufgezeichnete Videomaterialien, so der Verband, zeigen, wie ein Spieler von Türkspor Biberach den Schiedsrichter verfolgt. Ein Akteur des FV Bad Schussenried habe zudem einen Zuschauer „brutal niedergestreckt“, während der dritte Spieler, der an diesem Tag als Ordner fungierte, einem Gästespieler gegen das Bein trat.
Als Konsequenz müssen die drei Spieler nicht nur ihre Sperren hinnehmen, sondern auch an Schulungen zur Gewaltprävention teilnehmen. Damit reagiert der WFV nicht nur auf das konkrete Fehlverhalten, sondern setzt auch ein Zeichen gegen Gewalt auf und neben dem Platz.
Sigmar Störk, Bezirksvorsitzender des Bezirks Oberschwaben, begrüßte die Urteile des WFV und unterstrich die Bedeutung einer klaren Linie gegen Gewaltausbrüche im Amateurfußball: „Das Urteil ist aus meiner Sicht der Strafe angemessen. Die Vereine und Spieler sind hier für ihre Vergehen, welche nichts mit Fair-Play oder einem normalen Verhalten auf dem Sportplatz zu tun haben, bestraft worden.“ Störk zeigte sich enttäuscht, dass derartige Fälle im Fußball überhaupt behandelt werden müssen, drückte aber zugleich die Hoffnung aus, dass diese Sanktionen eine abschreckende Wirkung auf andere Vereine ausstrahlen. „Es ist bedauerlich, dass wir im Fußball uns leider auch mit solchen Fällen beschäftigen müssen,“ sagte Störk.
Der 19-jährige junge Schiedrichter hat sich von diesen Vorfällen in dieser Partie nicht beeinflussen lassen und hat erst am vergangenen Wochenende das Derby zwischen dem SV Offenhausen und dem TSV Neu-Ulm in der Bezirkliga Donau-Iller geleitet (das Spiel endete 1:1).