Schlechter als die SpVgg Erkenschwick performt im laufenden Kalenderjahr nur der designierte Absteiger Concordia Wiemelhausen. Sich darauf verlassen, dass Platz 17 zum Klassenerhalt reicht, möchten sich die Schwicker Verantwortlichen jedoch nicht. Daher wurde der langjährige Erfolgscoach Magnus Niemöller, der im Sommer von Nassir Malyar beerbt wird, vorzeitig beurlaubt. Nicht betroffen sind die beiden Co-Trainer Thorsten Kornmaier und Oliver Bautz.
„Der Druck, der sich aufgebaut hat, war riesengroß. Wir wollen mit der Entscheidung in der Trainerfrage noch einmal einen Impuls setzen. Wir wollen uns nicht auf andere verlassen, sondern nur auf uns selbst. Deshalb ist es das Ziel, den 17. Tabellenplatz so schnell wie möglich nach oben zu verlassen“, so der Sportliche Leiter Toni Kotziampassis gegenüber der Lokalpresse "Stimberg Zeitung".
Auf Social Media schreibt der Verein: "Die Entscheidung ist der sportlichen Leitung des Vereins äußerst schwergefallen. Angesichts der anhaltenden sportlichen Talfahrt hat der Vorstand jedoch beschlossen, diesen Schritt zu gehen, um dem Team einen neuen Impuls zu geben. Magnus Niemöller ist ein hochverdienter Trainer, der in der Vergangenheit herausragende Erfolge mit der Spielvereinigung Erkenschwick erzielt hat. Seine Verdienste für den Verein sind von sehr hohem Wert, und wir möchten ihm unsere tiefste Dankbarkeit für sein unermüdliches Engagement, seine Professionalität und seine Leidenschaft aussprechen. Er wird stets einen besonderen Platz in der Historie unseres Vereins einnehmen. Wir wünschen Magnus Niemöller für seinen weiteren Weg alles erdenklich Gute, sowohl beruflich als auch privat, und danken ihm von Herzen für seine Arbeit. Über die Nachfolge werden wir zeitnah informieren."
Zeitgleich "gute Nachrichten" aus der Regionalliga
Fast zeitgleich wurde am heutigen späten Dienstagnachmittag bekannt, dass sich der KFC Uerdingen vorzeitig aus der Regionalliga zurückzieht und damit neben Türkspor Dortmund als zweiter Absteiger feststeht.
Da es in der 3. Liga so aussieht, dass keine NRW-Mannschaft absteigt, gibt es in der Regionalliga West nur noch einen sportlichen Absteiger. Den letzten Platz nach Annullierung der Uerdinger Partien belegt nun der wie Uerdingen insolvente 1. FC Düren, der mit einer Mischung aus 2. Mannschaft und "Casting-Spielern" die Saison beendet. Punktgewinne sind kaum noch zu erwarten, so dass sich die brenzlige Situation für Platz 17 in der Oberliga Westfalen endgültig in Luft aufgelöst hat.
Deutlich ausgedrückt: Es ist höchst unwahrscheinlich, dass in der 3. Liga eine NRW-Mannschaft noch absteigt UND der SC Wiedenbrück und der FC Schalke 04 II auf Platz 15 und 16 hinter Düren landen werden.
Nur einen Tag nach der Entlassung von Niemöller hat die SpVgg Erkenschwick den Interimscoach für die verbleibenden acht Oberliga-Partien präsentiert. Der 45-jährige Dimitrios Pappas übernimmt und leitet bereits am heutigen Mittwoch die erste Trainingseinheit. Im Kreispokal stehen die Schwicker zudem im Halbfinale gegen Landesligist SV RW Deuten und könnten sich mit dem Titel für den attraktiven Westfalenpokal qualifizieren.
Die Niemöller nahe stehenden Co-Trainer Thorsten Kornmaier und Oliver Bautz sind zurückgetreten.
In der Vereinsmeldung heißt es wie folgt:
"Dimitrios Pappas bringt eine vielseitige Vita mit, sowohl als Spieler als auch als Trainer. Der gebürtige Grieche, der in Deutschland aufwuchs, begann seine Fußballkarriere beim TuS Plettenberg und spielte später für Vereine wie Rot-Weiss Essen, Rot-Weiß Oberhausen, SSVg Velbert und unsere Spielvereinigung Erkenschwick. Als Spieler feierte er mit Rot-Weiß Oberhausen den Aufstieg in die 2. Bundesliga und sammelte insgesamt 88 Zweitliga-Einsätze. Auch mit der SSVg Velbert gelang ihm der Aufstieg in die Regionalliga West.
Seine Trainerlaufbahn ist ebenso vielseitig. Pappas war erfolgreich als Trainer der U19 von Rot-Weiß Oberhausen tätig, die er in der A-Junioren-Bundesliga etablierte. 2020 übernahm er das Cheftraineramt der Regionalliga-Mannschaft von Rot-Weiß Oberhausen. Zudem führte er die Frauenmannschaft des VfL Bochum in der Regionalliga West und war zuletzt Cheftrainer der SSVg Velbert, mit der er 2023 den Aufstieg in die Regionalliga West schaffte.
Wir sind überzeugt davon, dass Dimitros mit seiner motivierenden Art und seinem Engagement die Mannschaft stabilisieren und einen Turn-around schaffen wird.
Wir heißen Dimitrios Pappas herzlich willkommen zurück am Stimberg und wünschen ihm viel Erfolg für die kommende Zeit!"