Als Leon Seefeld beim Pokalspiel in Weimar erstmals das Tor des FSV Schleiz hütete, avancierte er mit einem gehaltenen Elfmeter in der Schlussphase, der seine Elf in die Verlängerung rettete, zum Matchwinner.
BERICHT von A. Hebenstreit // FSV Schleiz (>> zur Homepage)
Und auch in seinem letzten Spiel für die Rennstädter, dem Saisonfinale gegen Weida, gelang es dem 23-Jährigen in einer richtungsweisenden Phase des Spiels einen Strafstoß zu entschärfen – nur leider sollte es diesmal nicht den Weg zum Erfolg ebenen. Das Spiel ging verloren und mit dem erhofften Erfolg zum Abschied sollte es nicht klappen.
Damit bleibt nur, Danke zu sagen. So vielversprechend das Gesamtpaket mit einem jungen, hochtalentierten und überaus ehrgeizigen Keeper für den FSV Schleiz auch schien, es sollte sich im Laufe der Saison doch zeigen, dass die Anreise aus Werdau im Landkreis Zwickau auf Dauer dann doch zu beschwerlich war.
Allerdings wird Leon Seefeld auch in der neuen Spielzeit für die FSV-Fans zu erleben sein, denn er schließt sich Ligakonkurrent Wismut Gera an, um mit der BSG im fünften Anlauf die Rückkehr in die Oberliga zu schaffen. Aus der fünften Liga, konkret vom VFC Plauen, führte den Schlussmann der Weg über eine kurze Zwischenstation in Glauchau auch nach Schleiz. Insofern erscheint es nachvollziehbar, dass er nun sein Glück bei einem Club sucht, der nicht nur deutlich näher an seiner Heimat liegt, sondern auch ein professionelleres Umfeld bieten kann, das wohl eher seinen Ambitionen gerecht werden dürfte.
Den Weg dorthin ebnete aber sicherlich maßgeblich die Möglichkeit, sich mit den Schleizern auf Thüringenliga-Niveau zu beweisen. „In erster Linie bedanke ich mich bei Roger Fritzsch, der mir am Anfang der Saison den Wechsel ermöglicht hat, aber auch beim Team, das mich sehr herzlich aufgenommen hat. Auch wenn der Weg nach Schleiz nicht der kürzeste war, hat mir jede einzelne Trainingseinheit und jedes Spiel mit der Mannschaft Spaß gemacht. Trotz einer durchwachsenen Saison, gab es viele tolle Momente, die ich nie vergessen werden“, blickt Leon Seefeld zurück, der mit einem nochmaligen Dank an Mannschaft, Trainerteam und Vorstand abschließt und sich schon auf die zwei Duelle in der anstehenden Spielzeit freut.
Verständnis dafür, dass sich sein (bisheriger) Stammkeeper angesichts des hohen Aufwands eine neue sportliche Heimat sucht, zeigt auch FSV-Coach Roger Fritzsch, der sich jedoch auch eine kleine Spitze nicht verkneifen kann. „Dass Leon den extremen Zeitaufwand keine weitere Saison betreibt, ist für mich völlig verständlich. Dass er aber in seiner Vereinsfindung den Schritt zu dem Club geht, der ihn im vergangenen Sommer nicht wollte, ist für mich nicht ganz nachvollziehbar. Dennoch wünsche ich ihm für seinen weiteren Weg alles Gute!“, so der Schleizer Trainer, der bereits beim VFC Plauen mit dem Keeper zusammenarbeitete.
Obwohl er erst verspätet zur Mannschaft stieß, stand Leon Seefeld in der abgelaufenen Saison mit 2355 Minuten in 27 Spielen die zweitmeiste Zeit auf dem Feld. Auf die längste Spielzeit kam mit Christian Pätz (2411 Minuten in 30 Spielen) im Übrigen ein weiterer Neuzugang (zur Spielerstatistik). Zweimal lief Leon Seefeld aufgrund von Personalsorgen als Feldspieler auf und blieb bei seinen 25 Einsätzen als Torhüter immerhin sechsmal ohne Gegentreffer.
Mit dem Abgang des Werdauers kehrt der FSV Schleiz übrigens auch wieder vollständig zu seiner Philosophie zurück, komplett auf Spielergehälter zu verzichten (wie es in diesen sportlichen Sphären an sich gang und gäbe ist). Da sein Wechsel an den Fasanengarten zu einem Zeitpunkt zustande kam, als die Saison bereits lief und eine Verpflichtung nur noch mittels Amateurvertrag möglich war, wich der Verein angesichts des Bedarfs auf der Torhüterposition ausnahmsweise von seinem Prinzip ab. Aber das nur am Rande . . .