Am Sonntag steht im Rahmen des 17. Spieltages der Landesliga Südost das Derby zwischen dem TSV 1860 Rosenheim und dem SV Bruckmühl an. Anstoß im Beck & Frauendienst – Stadion wird um 16:30 Uhr sein.
Bruckmühl – Für den SV Bruckmühl steht am kommenden Sonntag eines der Highlight-Spiele in der Landesliga Südost an. Die Mannschaft von Trainerduo Felix Scherer und Marco Schmidt reist am Sonntag zum Derby zum TSV 1860 Rosenheim.
Die Begegnung war ursprünglich für Freitagabend angesetzt, der SVB gab allerdings dem Wunsch der Hausherren statt, das Spiel auf Sonntagnachmittag zu verschieben. Damit ist die Möglichkeit gegeben, die Partie kurzfristig auf den angrenzenden Kunstrasen zu verlegen, für den Fall, dass der Rasen im Stadion nicht bespielbar ist.
Vor dem Prestige-Duell sind die Rollen klar verteilt: „Rosenheim ist der klare Favorit“, so Schmidt. Dies bestätigen nicht nur die letzten Jahre, die Sechziger spielten vor knapp zweieinhalb Jahren noch in der Regionalliga Bayern, sondern auch der Blick auf die Tabelle. Der Turn- und Sportverein gehört bislang in dieser Saison zu den Spitzenteams der sechsthöchsten Spielklasse und rangiert vor dem 17. Spieltag auf dem vierten Tabellenplatz.
Der SV Bruckmühl dagegen steht nach 16 absolvierten Partien weiter am Tabellenende. Mit dem Heimsieg gegen den 1. FC Garmisch-Partenkirchen in der vergangenen Woche konnte der SVB den Rückstand auf die Relegationszone auf fünf Punkte verkürzen. Im Kellerduell gegen den VfB Forstinning wenige Tage später wäre es sogar möglich gewesen, mit dem ersten Relegationsplatz nach Punkten gleichzuziehen. Das Team aus dem Mangfalltal musste sich den Gästen allerdings in letzter Minute auf dramatische Art und Weise geschlagen geben.
Die Bruckmühler waren in der Anfangsphase die gefährlichere Mannschaft und hatte durch Vinzenz Egger, Lukas Huber und Luis Jovanovic die ersten Chancen der Partien, gerieten aber mit dem ersten Abschluss der Gäste nach 23 Minuten in Rückstand. Nico Weismor hatte aus kurzer Distanz eingeschoben, nachdem zuvor eine Ecke unzureichend geklärt worden war.
Beinahe postwendend gelang Huber nach einer gelungenen Kombination der Ausgleich. Doch wenig später musste der SVB den nächsten Rückschlag hinnehmen. Andreas Wechselberger sah nach einer Notbremse gegen Mike Opara die rote Karte. Den anschließenden Strafstoß von Mohamad Awata parierte der erneut glänzend aufgelegte Markus Stiglmeir.
In Unterzahl und personell zuvor bereits gebeutelt hielten die Hausherren nach Kräften dagegen. Erst in der Nachspielzeit gelang Awata der Siegtreffer. Im direkten Gegenzug verhinderte der Innenpfosten den Ausgleich durch Lennard Schweder in letzter Sekunde.
Gegen den TSV 1860 Rosenheim will der SV Bruckmühl trotz der schwierigen Ausgangslage eine Überraschung landen: „Ein Derby hat immer seine eigenen Gesetze. Wir hoffen, dass wir mithalten und etwas Zählbares mitnehmen können, auch wenn es verdammt schwer wird.“ Allerdings dürfte auch das Team von Trainer Wolfgang Schellenberg derzeit nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzen. In den vergangenen fünf Spielen gelang den Rothosen nur ein Sieg. Außerdem blieb der TSV 1860 zuletzt dreimal in Folge ohne ein eigenes Tor, gleichzeitig allerdings auch ohne Gegentreffer.
Auf beiden Seiten wird es ein Wiedersehen mit dem ein oder anderen alten Bekannten werden. So trugen im Kader des SV Bruckmühl unter anderem Lennard Schweder und Genti Krasniqi in der Vergangenheit das Trikot der Rosenheimer. Albin Krasnic wird das Duell mit seinen alten Mannschaftskollegen allerdings verletzungsbedingt verpassen. Beim Innenverteidiger haben sich die schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet. Der Sommerneuzugang hat sich im Nachholspiel gegen Garmisch-Partenkirchen einen Syndesmosebandriss zugezogen und wird damit für eine lange Zeit ausfallen.
Auch Thomas Mühlhamer steht mit einer Innenbandverletzung im Knie vorerst nicht zur Verfügung. Im Vergleich zum Duell mit dem VfB Forstinning am zurückliegenden Samstag hat sich die bereits sehr angespannte Kadersituation des SV Bruckmühl, vor allem in der Defensive, noch einmal verschlimmert. Neben dem rotgesperrten Wechselberger wird Leon Schalli beim Derby krankheitsbedingt nicht dabei sein.
„Wir werden mit dem letzten Aufgebot nach Rosenheim fahren und wieder zahlreich von der zweiten Mannschaft unterstützt werden, weil wir sonst aktuell keine Mannschaft zusammenbekommen würden“, verrät Schmidt und führt aus: „Wir werden eine Viererkette ohne wirklichen Verteidiger aufstellen. Aber die Jungs haben das teilweise schon in den letzten Spielen gespielt.“
Trotz der aktuell schwierigen Gesamtsituation glaubt Schmidt weiter an sein Team: „Die Jungs haben aktuell einen guten Teamspirit, was für die derzeitige Lage schon besonders ist und schmeißen sich im Sinne der Mannschaft rein. Das ist genau der Weg, den wir gemeinsam gehen müssen. Auch wenn es gerade schwer ist, müssen wir zusammenhalten und versuchen, den Bock umzustoßen und Punkte zu sammeln.“