Der Bundesliga-Alltag, der 50. Todestag von Fritz Sczepan, das erstes Bundesliga-Livespiel vor 40 Jahren und eine Geschichte über den tragischen Eigentorhelden Stefan Emmerling. Am dritten Adventssonntag zeigte die WDR-Sendung „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ neben diesen Themen auch einen dreieinhalbminütigen Beitrag über Landesliga-Spitzenreiter SV Budberg. Was genau der Inhalt war und wie die Reaktionen von Hauptdarsteller Trainer Tim Wilke ausfielen.
Auf der Weihnachtsfeier des SVB gab es am Samstag nach der eingefahrenen Winter-Meisterschaft in der Landesliga nicht nur jede Menge zu feiern. Alle Gäste versammelten sich im Laufe des Abends gemeinsam vor dem Fernseher, um sich, knapp 24 Stunden vor der Ausstrahlung, exklusiv den TV-Beitrag zum SVB in der WDR-Sendung „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ anzuschauen. Die Reaktionen fielen durchweg positiv aus – Spieler, Trainer und Verantwortliche waren begeistert. „Das war schon sehr geil“, empfand Budbergs Sportlicher Leiter Henrik Lerch.
Am Sonntagabend um 22.38 Uhr beschäftigte sich der Kult-Moderator Arnd Zeigler fast sieben Minuten seines halbstündigen „kleinen Fachmagazins“ in Folge 572 mit dem Dorfverein, der bekanntlich nach eigener Aussage keine Spielergehälter zahlt, von der Oberliga träumen darf und bei dem Freundschaft sowie Zusammenhalt eine übergeordnete Rolle spielen. Die komplette Sendezeit hing ein weißes SVB-Trikot im Hintergrund des Wohnzimmer-Studios. „Bei diesem tollen Verein stehen Kumpels seit der Jugend gemeinsam auf dem Platz. Geld spielt überhaupt keine Rolle, das ist eine absolute Ausnahme in der Landesliga“, betonte Zeigler während der Anmoderation des humoristisch aufgebauten Beitrags.
„Zurückhaltend, devot“, so Wilke, verhielten sich Zeigler-Redakteur Andreas Kramer und sein Kamerateam am Drehtag beim Heimspiel gegen den VfB Speldorf am 8. Dezember (3:2). Gefilmt wurden auch die Besprechungen in der Kabine. „Das war schon eine super coole Geschichte. Klar achtest du auf die Kameras, aber ich habe nichts anders gemacht als sonst“, versicherte Tim Wilke schon nach dem Drehtag.
Gemeinsam mit Moritz Paul wurde der Erfolgscoach neben Stürmer Moritz Paul zu einem der beiden verkabelten Protagonisten. „Nicht, weil ich Bock hatte, im Mittelpunkt zu stehen, sondern weil wir den sportlichen Fokus nicht verlieren durften. Moritz lässt sich von so etwas nicht anzünden. Er ist da kalt wie Eiswürfel“, scherzte der laut Zeigler „außergewöhnliche Trainer“.
Wilke präsentierte sich gewohnt emotional und kam in seinem SVB-Hoodie und der kurzen Sporthose in der Sendung so rüber, wie er an der Seitenlinie leibt und lebt – laut, leidenschaftlich, motivierend. Der 49-Jährige wisse, dass er mit seinem Auftreten polarisiere. Für das Dorf, die Mannschaft und den Verein sei es wichtig, dass „das große Ganze“ funktioniert, so der Hip-Hop-Liebhaber.
Auch einige Zuschauer traten für O-Töne vors Mikrofon und schwärmten in erster Linie vom begehrten Top-Torjäger Moritz Paul, dessen Torhymne „Immer wieder sonntags“ ebenfalls ein Schwerpunktthema im Drehbuch war. „Voller Liebe wird ihm nach den Toren eine Stadionhymne von Cindy & Bert gewidmet“, witzelte Zeigler. Warum er trotz höherklassiger Angebote bisher nie gewechselt ist? „Es hat sich nie richtig angefühlt. Ich wollte immer Spaß am Fußball haben, was ich hier habe. So ein Wechsel ist mit sehr viel Druck verbunden und man muss viele Sachen aufgeben“, sagte Paul.
Wilke und Co. müssten sich fast schon rechtfertigen, warum beim Landesligisten kein Geld fließt. Dass sich der Coach zu 100 Prozent mit dem SVB identifiziert, wird im Beitrag besonders deutlich. „Es ist überragend, wie vor allem der Verein und die Mannschaft abgelichtet wurden. Das Team von Zeigler war so angenehm in ihrer Präsenz, der Redakteur sehr gut informiert bei Themen neben dem Platz. Es war auch super authentisch, was meine Person angeht. Es hätte keinen besseren Abschluss dieses Jahres geben können als diese Wertschätzung.“
Sollte der SV Budberg im 2025 womöglich wirklich in die Oberliga aufsteigen, werden die hautnahen Einblicke vom 8. Dezember 2024 wohl nicht die letzten gewesen sein. Zeigler und Co. haben den erfolgreichsten Rheinberger Klub fortan auf dem Radar. Mit einer Jubelpose von Wilke und Paul und der von dieser Redaktion berichteten Vertragsverlängerung des Trainers endete die Sendezeit am Sonntagabend um 22.45 Uhr.