2024-09-23T08:25:24.421Z

Allgemeines
– Foto: Marcel Ernst

SV Döbern: "Die Landesliga ist schon das höchste der Gefühle"

Das Team steht in der Landesliga aktuell ungeschlagen auf Platz eins. Trainer Stefan Schiller sieht trotzdem noch Nachholbedarf.

Der SV Döbern steht an der Tabellenspitze der Landesliga Süd. Das Team hat noch keine Niederlage im Ligabetrieb hinnehmen müssen. Trotzdem ist Trainer Stefan Schiller nicht ganz zufrieden: „Wir haben am Wochenende und gegen Peitz Punkte liegen lassen.“ Gegen den SV Frankonia Wernsdorf verspielte Döbern eine 3:1-Führung. Das Spiel endete mit 3:3. In Peitz trennten sich Döbern und die Eintracht 2:2.

Diese Saison gab es für den SV nur zwei Neuverpflichtungen, sonst sei Mannschaft gut zusammengeblieben. Auch mit der Beteiligung ist der Trainer zufrieden. Allerdings „müssen wir unser Umschaltverhalten verbessern und die Defensive stabiler machen“.

Schiller hat vor drei Jahren die Mannschaft übernommen und direkt den Aufstieg in die Landesliga geschafft. Dass er nun Trainer ist, hat sich eher ergeben. Während seiner aktiven Spielzeit hat er nebenbei den Trainerschein gemacht. Vor der Saison 2021/22 wusste man im Verein nicht, wie es weiter gehen sollte. Viele Mitglieder, auch aus dem Vorstand, haben den Verein verlassen. „Erst sollte es nur eine Übergangslösung werden“, erzählt der Trainer, „aber dann lief die Saison sehr gut. Wir sind aufgestiegen und waren in dem Jahr ungeschlagen. Dann ist es erstmal so geblieben“.

– Foto: Verein

Das Ziel in dieser Saison ist, den fünften Platz von der vergangenen Runde zu halten. 2023/24 hatte der SV einige Probleme mit Verletzten. Das hofft Schiller zu vermeiden: „Man braucht ein bisschen Glück, dass das Personal auch zur Verfügung steht. Wir haben keinen so großen Kader, Verletzungen treffen uns immer hart. Aktuell fallen unsere zwei Stürmer Eddie Grabowski und Mathias Jäckel aus.“

Die Mannschaft hat auch mit geografischen Problemen zu kämpfen. Döbern liegt am südlichen Rand von Brandenburg und nah an der polnischen Grenze. Die nächstgrößere Stadt Cottbus ist eine halbe Stunde mit dem Auto entfernt. „Es ist schwer, neue Spieler zu bekommen. 80 Prozent unserer Mannschaft kommt aus unserem eigenen Nachwuchs. Ein paar Spieler sind auch im Vorstand aktiv. Das ist dann als Trainer manchmal nicht so einfach, wenn der Spieler gleichzeitig Abteilungsleiter ist.“

Ein Aufstieg ist erstmal nicht geplant. „Die Landesliga ist schon das höchste der Gefühle“, erklärt Schiller. In der Brandenburgliga sind die Kosten höher und die Fahrten noch länger. Der Verein hat in der Saison 2018/19 aus ähnlichen Gründen den Aufstieg in die Landesliga nicht wahrgenommen. Schiller meint: „Mit der Brandenburgliga dauert das noch etwas. Ich bin froh, dass wir den Schritt in die Landesliga gemacht haben. Es macht viel Spaß. Und ich bin der Meinung: Wenn ich das sportlich schaffe, muss ich das auch machen. Aber man muss natürlich auch Vernunft walten lassen, wenn das wirtschaftlich nicht geht.“

Zuerst konzentriert sich Döbern aber auf das nächste Spiel. Das findet am Samstag um 15 Uhr gegen Hohenleipisch statt. „Wir nehmen uns natürlich vor, zu Hause zu gewinnen. Zu Hause will man immer gewinnen.“ Er sieht Hohenleipisch sportlich auf Augenhöhe, beneidet sie aber um ihre Sportanlage und Trainingsmöglichkeiten. Diese sei „3. Liga reif. Davon können wir nur träumen“. Schiller ist optimistisch und denkt, dass seine Mannschaft das Spiel für sich entscheiden kann: „Wir werden alles abrufen“.

Als Topfavoriten der Liga sieht er übrigens den SC Eintracht Miersdorf/Zeuthen. „Sie haben eine hohe Qualität und eine große Auswahl im Kader. Bei Verletzungen kann das Team gut reagieren. Dieses Jahr sind sie die Mannschaft mit den besten Möglichkeiten."

Aufrufe: 023.9.2024, 14:00 Uhr
Kerstin KleinfeldAutor