Mit einem 2:1-Auswärtssieg beim 1. FC Germania Egestorf-Langreder hat der FSV Schöningen am Samstag einen wichtigen Meilenstein in der laufenden Oberligasaison gesetzt. Erstmals gelang es der Mannschaft von Trainer Christian Benbennek, gegen die robusten Egestorfer zu gewinnen – und das in einer Partie, die mehr von Kampf als von spielerischer Brillanz geprägt war.
Der FSV begann zunächst zurückhaltend und hatte Mühe, sich gegen die hohe Intensität der Gastgeber zu behaupten. Gerade in der Anfangsphase deutete vieles darauf hin, dass Egestorf den Schwung der letzten Spiele würde mitnehmen können. Doch Schöningen schlug im Stile einer Spitzenmannschaft eiskalt zu: Ousman Touray nutzte eine Flanke von der rechten Seite und vollendete technisch anspruchsvoll mit dem linken Fuß zur frühen Führung (9.).
Dieses 1:0 wirkte wie ein Befreiungsschlag. Fortan gestaltete sich das Spiel offener, wobei beide Seiten nur wenige zwingende Chancen herausspielten. Die defensive Grundordnung des FSV blieb stabil, die Offensive suchte nach Nadelstichen – eine Strategie, die den Schöningern letztlich den Erfolg sicherte.
Die zweite Halbzeit begann spektakulär. Nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff holte Touray einen Elfmeter heraus, den Philipp Harant sicher zum 2:0 verwandelte (48.). Eine vermeintliche Vorentscheidung – doch Egestorf meldete sich prompt zurück. Nach einem Handspiel im Strafraum verkürzten die Gastgeber durch Marvin Stieler ebenfalls per Strafstoß (54.) und setzten damit das Zeichen für eine hektische Schlussphase.
Was folgte, war ein klassischer Kraftakt. Egestorf erhöhte den Druck spürbar, suchte über lange Bälle und zweite Bälle den Weg in die Spitze. Doch Schöningen verteidigte mit Leidenschaft und hoher Laufbereitschaft. Insbesondere die Innenverteidigung um Philipp Harant und Dimitar Milushev überzeugte in der Luft und im Stellungsspiel. Torwart Sabri Vaizov bewies in der Schlussphase bei einem gefährlichen Distanzschuss seine Klasse und rettete den knappen Vorsprung.
Mit diesem Auswärtssieg springt der FSV Schöningen auf Rang zwei der Tabelle und hält den Abstand zum Spitzenreiter HSC Hannover bei fünf Punkten – bei noch einem Spiel weniger. Gleichzeitig wurde ein psychologisch wichtiger Erfolg erzielt: Der „Egestorf-Fluch“ ist gebrochen, und die Mannschaft bewies, dass sie auch in unangenehmen, intensiven Spielen bestehen kann.
Der Blick richtet sich nun auf die kommenden beiden Heimspiele gegen den SV Wilhelmshaven und den Heeslinger SC. Sechs Punkte aus diesen Partien könnten den FSV in eine hervorragende Ausgangsposition für das Saisonfinale bringen. Die Mannschaft hat mit dem Sieg in Egestorf gezeigt, dass sie sowohl spielerisch als auch kämpferisch reif für das Aufstiegsrennen ist.
Eines ist klar: Der FSV hat in dieser Saison noch alles selbst in der Hand.