Mit eineinhalb Beinen steht Eintracht Trier II bereits nach dem ersten von zwei Aufstiegsspielen in der Fußball-Rheinlandliga: Nach dem 3:1-Erfolg gegen den FV Rheingold Rübenach könnte sich das Team von Trainer Kevin Schmitt im abschließenden Duell am Samstag ab 17 Uhr bei der SG 06 Betzdorf sogar eine Niederlage mit zwei Treffern Differenz erlauben, um nicht noch auf den letzten Platz zurückzufallen. Neben Rübenach, das durch das 6:2 am Samstag gegen Betzdorf den Grundstein zum Aufstieg gelegt hatte, schafft es definitiv eine weitere Mannschaft aus der Dreierrunde, um als Bezirksliga-Vizemeister in der neuen Saison in der höchsten Verbandsspielklasse antreten zu dürfen.
Der Trierer Erfolg vor 657 Zuschauern auf dem Moselstadion-Kunstrasen war vollends verdient. Coach Schmitt durfte hinterher zurecht von einem „super dominanten Auftritt“ sprechen. Angesichts des klaren Plus an Ballbesitz und der phasenweise schnellen Kombinationen im Mittelfeld machte die Regionalliga-Reserve allerdings noch zu wenig daraus. „Im letzten Drittel kam der Ball nicht immer so, um ein Tor daraus zu erzielen“, wusste Schmitt.
Benedikt Lauer, Trainer des FV Rübenach:
Der später wegen Knieproblemen ausgewechselte Noah Lorenz brachte sein Team nach kluger Vorlage des agilen Chris Envie Filipe über links früh in Führung (7.). Nur vier Minuten später demonstrierten die Gäste aus dem Koblenzer Stadtteil ihre Standardstärke und glichen aus: Einen von Kevin Schenk scharf nach innen getretenen Freistoß köpfte Eintracht-Kapitän Simon Maurer unter Bedrängnis ins eigene Netz. Für die erneut ersatzgeschwächt angetretenen Rübenacher – wegen Urlaubs einiger Akteure musste ihr Trainer Benedikt Lauer in der Aufstiegsrunde sogar auf Spieler der Alten Herren zurückgreifen – ging vieles zu schnell. Trotzdem hielten sie bis zur Pause das 1:1.
Ihre Überlegenheit münzten die Trierer Mitte des zweiten Durchgangs in zwei weitere Tore um. Beim Treffer zum 2:1 profitierte Fabian Wey von einem Ballverlust Schenks und schloss überlegt mit einem trockenen Schuss ins lange Eck ab (65.). Nach feiner Vorarbeit seines Bruders Ömer vollendete Can Yavuz zum 3:1 (73.). Erneut hatten die überwiegend jungen und agilen Trierer die Rübenacher Defensive über die Außen geknackt. Auf der Gegenseite rettete Torwart Philipp Basquit zweimal im Eins-gegen-eins, und in der Schlussminute scheiterte Kevin Franz am Pfosten.
Philipp Basquit, Torwart von Eintracht Trier II
Für den 34-jährigen Basquit war es das erste Spiel nach fast zehnmonatiger Verletzungspause. Im ersten Saisonspiel hatte er sich beim 0:3 bei Mitaufsteiger SG Dhrontal-Weiperath einen Kreuzbandriss zugezogen. „Es war ein Bauchgefühl, das sich im Laufe der Woche bei mir entwickelt hat. Philipp hat hervorragend trainiert. Durch seine Reife und sein Coaching von hinten heraus kann er uns in dieser wichtigen Phase enorm weiterhelfen“, kommentierte Schmitt seine Entscheidung. Der Routinier blickt auf „die erste große Verletzung in meiner gesamten Laufbahn“ zurück. Auf dem steinigen Weg zurück hätten ihn Physiotherapeut Jonas Backes und das Trainerteam besonders unterstützt.
Kevin Schmitt, Trainer von Eintracht Trier II
Gemeinsam wollen sie nun am Samstag in Betzdorf den letzten Schritt Richtung Rheinlandliga gehen. Dass bereits eine knappe Niederlage reichen würde, schert Trainer Schmitt nicht: „Wir fahren dorthin, um zu gewinnen. Dann müssen wir erst gar nicht rechnen.“ Die Siegstädter hat er in ihrem ersten Spiel in Rübenach beobachtet und trotz der 2:6-Niederlage eine Mannschaft gesehen, „die sehr spielstark und jung ist. Sie haben einen klaren Plan und wollen zocken“. Angreifer Temel Uzun traf in der abgelaufenen Bezirksliga-Ost-Saison 39 Mal. Schmitt weiß um „den außergewöhnlichen Stürmer, den es zu verteidigen gilt“.
Eintracht Trier II – FV Rheingold Rübenach ⇥3:1 (1:1)
Trier II: Basquit – Apel, Stepanchenko, Maurer, Erasmy – Jost (62. Mustafic), Ömer Yavuz, Can Yavuz (85. Thielen), Decker (62. Wey) – Filipe (90.+4 Homburg), Lorenz (70. Herkenroth).
Rübenach: Oost – Smyrek, Mavambu (57. Freisberg), Stenz, Schenk, Juranovic – Klöckner, Tillmanns (75. Jonas Lauer) – Ronneburg (87. Franz), Pitkowski (90.+1 Geisen) – Miller (60. Engel).
Schiedsrichter: Christopher Fuxen (Bitburg).-Zuschauer: 657.
Tore: 1:0 Lorenz (7.), 1:1 Maurer (Eigentor, 11.), 2:1 Wey (65.), 3:1 Can Yavuz (73.).