2024-12-31T09:39:25.068Z

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Thomas Graf ist nicht mehr Trainer beim SV Kurdistan Düren.
Thomas Graf ist nicht mehr Trainer beim SV Kurdistan Düren. – Foto: Elmar Cüpper

Trainerwechsel beim Vize-Herbstmeister der Landesliga 2!

"Es hat nicht mehr gepasst": Graf muss trotz Top-Hinrunde gehen!

Mit 32 Punkten überwintert der SV Kurdistan Düren auf Rang zwei der Landesliga Mittelrhein, nur vier Zähler hinter Spitzenreiter Eintracht Verlautenheide. Darüber hinaus gelang dem Verein erstmals in seiner Geschichte der Gewinn des Dürener Kreispokals, und auch die knappe Niederlage im Achtelfinale des Mittelrheinpokals markiert sportlich ein bislang sehr erfolgreiches Jahr. Trotzdem sieht man in Düren für Trainer Thomas Graf keine Zukunft mehr. Der 47-Jährige war erst vor der Saison verpflichtet worden und muss den Verein jetzt verlassen.

Vertrauenbasis gebrochen

„Die Trennung hat mit dem tabellarischen Stand nicht zu tun. Wir gehen einvernehmlich getrennte Wege, weil die Vertrauensbasis zwischen sportlichem Leiter und Trainer gebrochen ist und es nicht mehr passt“, erklärt Abteilungsleiter Ayhan Gündogdu.

Graf, der zuvor mehrere Jahre unter anderem den Hambacher Spielverein in der Bezirksliga betreut hatte, kehrt zusammen mit Co-Trainer Keskin Kilic dem SV Kurdistan Düren zur Winterpause den Rücken. Kilics Sohn Haydar, Mannschaftskapitän des Landesliga-Teams, wird sich zur Rückserie dem VfL Vichttal (Mittelrheinliga) anschließen, während die Zukunft von Baran Kilic noch offen ist.

Sportlich lässt sich die Hinrunde der Dürener kaum besser zusammenfassen: Mit nur 15 Gegentoren stellt der Verein die beste Defensive der Liga, während in der Offensive Inan Naki und Shota Nagano den Hauptanteil der insgesamt 37 Tore erzielten. Lediglich einmal musste das Team als Verlierer den Platz verlassen, was die Ambitionen unterstreicht, im Titelrennen mitzumischen. Hinzu kommen die wechselnden Spiel- und Trainingsorte, da die Dürener mal in Mariaweiler, mal in Hoven beim CSV Düren oder sogar in der Soccerhalle ausweichen mussten. Auch diese, nicht optimalen Bedingungen, steckte das Team in der Hinrunde bestens weg.

Gündogdu: "Wenn es einer verdient hat, dann es"

„Wir haben sportlich eine gute Hinrunde gespielt und haben Qualität in der Mannschaft. Mir war als sportlichem Leiter vor der Saison schon bewusst, dass wir unter den ersten vier der Tabelle sein werden, weil ich ja auch den Kader zusammengestellt habe und die Liga kenne“, so Gündogdu.

Neuer Trainer ist Siyar Tan, der bereits seit 2015 in verschiedenen Rollen beim SV Kurdistan Düren aktiv ist. Zunächst als Spieler tätig, sammelte er anschließend Erfahrungen als Co-Trainer der ersten Mannschaft sowie als Trainer der zweiten Mannschaft. Bereits in der vergangenen Saison hatte Tan nach der Trennung von Dario Paradiso übergangsweise das Amt des Chefcoachs übernommen. Nun erhält der 31-Jährige erneut das Vertrauen und wird versuchen, die hervorragende Ausgangsposition des Vereins in der Rückrunde zu verteidigen.

„Siyar Tan ist seit Tag eins, also seit der Gründung des Vereins, in verschiedenen Positionen dabei – zuerst als Spieler bis Kreisliga A, dann als Co-Trainer unter jedem Trainer von der Kreisliga B bis zur Landesliga. Siyar Tan ist keine Interimslösung; er übernimmt die Mannschaft als Trainer aber zunächst bis zum Saisonende“, betont Gündogdu.

Für die Rückrunde setzt der Verein hohe Erwartungen an den neuen Chefcoach. „Siyar Tan ist ein guter Trainer, der die fachliche Kompetenz mitbringt. Er war bisher nie so richtig im Vordergrund und wenn es einer verdient hat, im Verein diesen Posten zu übernehmen, dann er. Die Vertrauensbasis stimmt. Ich kenne ihn seit der Kreisliga B, und wir arbeiten seitdem zusammen. Das passt sehr gut. Vor allem ist er ein sehr homogener, guter Mensch. Die Spieler respektieren und akzeptieren ihn, wissen, dass er ein umgänglicher Mensch mit Fingerspitzengefühl ist, und schätzen seine Trainingseinheiten und taktischen Vorgaben“, lobt Gündogdu.

Ob Tan den SV Kurdistan Düren bis zum Aufstieg führen kann, bleibt abzuwarten, doch die Basis für eine erfolgreiche Rückrunde scheint gelegt.

Aufrufe: 02.1.2025, 12:24 Uhr
redAutor